Wearable
Huawei Watch GT 2 Pro im Test
Huaweis Watch GT 2 Pro ist schick, edel und kommt Tage lang ohne Aufladen aus. Viel Smartes finden wir jedoch nicht, und auch der Pulssensor macht beim Training nicht das, was er soll. Lesen Sie unseren Test hierzu.

Huawei setzt in letzter Zeit verstärkt auf Wearables. Die Watch GT 2 Pro stellt in gewisser Weise das aktuelle Smartwatch-Flaggschiff dar. Wie bei den Smartphones kann Huawei bei der Watch GT 2 Pro mit Verarbeitung und Haptik glänzen: Die Uhr kommt mit einem Titan-legierten Metallgehäuse und kratzfestem Saphirglas. Für die Rückseite hat Huawei ebenfalls sehr kratzresistentes Keramik verwendet.
Mit dem bei der Sportversion mitgelieferten, weichen Fluorelastomer-Armband schmiegt sie sich ausgesprochen angenehm ums Handgelenk. Begünstigt wird dies auch durch das niedrige Gewicht von 65 Gramm, trotz der üppigen Abmessungen von 47 Millimetern. Somit bemerkt man die Watch beim Tragen kaum. Top ist auch das 1,4 Zoll große OLED, das mit knackigen Farben und hoher Leuchtkraft punktet.

Zwar ist die GT 2 Pro bis 5 ATM wasserdicht, doch das genügt eigentlich nur zum Duschen oder Baden. Schwimmen und tauchen sollte man mit ihr nicht. Ansonsten zeichnet man mit der Uhr über eine Vielzahl an Sportmodi seine Aktivitäten auf. An Bord sind dazu GPS, Herzfrequenzsensor, Barometer und sogar ein Pulsoximeter zum Messen der Sauerstoffsättigung im Blut.
Während die mit der Watch GT 2 Pro gemessenen Strecken ziemlich akkurat sind, ist der Pulssensor leider nicht sehr hilfreich beim Training. Die Anzeige weicht stark von unserer Referenz, einem Pulsgurt von Polar und einer zur Kontrolle getragenen Garmin, ab.
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Damit ist zielgerichtetes Trainieren in bestimmten Pulsbereichen leider nicht verlässlich möglich – das kennen wir so nicht von Huawei. Damit wird auch der direkt über die Uhr verfügbare Laufkurs obsolet. Eigentlich ein tolles Feature.

Was die Gesundheitsfunktionen betrifft, bietet die Watch GT 2 Pro neben 24-Stunden-Pulstracking, dem üblichen Schrittzähler und Streckenmesser einen Inaktivitätswarner, der den Nutzer am Schreibtisch daran erinnert, mal wieder aufzustehen. Obendrein erfasst die Uhr den Stresslevel und Schlafdaten. Für die Auswertung der Daten und um an der Uhr Einstellungen vorzunehmen, nutzt man die Huawei-Health-App.
Für die aufgezeichneten Sportsessions gibt sie alles Wissenswerte in übersichtlichen Diagrammen und Listen aus. Dabei werden auch der Trainingseffekt, VO2max und die Regenerationszeit angezeigt. Vorbildlich: Zu jedem Punkt gibt es eine erklärende Einordnung der eigenen Werte. Gleiches gilt für die Schlafdaten, wobei die App zusätzlich Tipps für einen besseren Schlaf gibt.

Da die GT 2 Pro per Bluetooth mit dem Phone verknüpft ist, erhält man auch eingehende Nachrichten definierter Apps auf die Uhr oder nimmt Anrufe entgegen. Dank integriertem Mikrofon und Lautsprecher kann man sogar über die Uhr telefonieren. Da hört die Smartheit aber auch schon auf. Denn es gibt keine Möglichkeit, auf Nachrichten zu antworten – nicht einmal mit vorgefertigten Phrasen.
Apps sind für die Uhr bislang auch kaum verfügbar, und mobiles Bezahlen fehlt ebenfalls. Brillieren tut die GT 2 Pro hingegen bei der Akkulaufzeit: Mit 200 Stunden im Smartwatch- und 20 Stunden im Sportmodus holt sie die volle Punktzahl. Damit sollte man rund zwölf Nutzungstage auskommen.