Testbericht
Kopfhörer Ultrasone Edition 8
Der neue Ultrasone Edition 8 fällt durch seine spiegelnde Oberfläche auf. Vor allem aber brilliert er klanglich.
- Kopfhörer Ultrasone Edition 8
- Datenblatt

Dass Entwickler von ihren Schöpfungen restlos überzeugt sind, ist ja wohl absolut normal. Dem Ultrasone Chefkonstrukteur Florian König kann man darüber hinaus ein starkes Sendungsbewusstsein bescheinigen. So kann er sich geradezu enthusiastisch darüber auslasssen, was Ultrasone-Kopfhörer auszeichnet.

Da wäre zum einen die patententierte S-Logic-Entzerrung. Nach langen Untersuchungen kam König zum Ergebnis, dass ein via Messmikrofon ermittelter glatter Frequenzgang zur Vermeidung der unerwünschten Im-Kopf-Lokalisation bei Kopfhörern nicht zielführend ist, sondern ein besonderer, der die Eigenschaften der Ohrmuschel einbezieht. Zusätzlich positioniert König die Wandler nicht wie üblich in der Mitte des Ohrs, sondern dezentral etwas tiefer. So will er mit Kopfhörern einen Eindruck erwecken, der eher so wirken soll, als ob man vor Lautsprechern säße.
Eine weitere Besonderheit der Ultrasone-Kopfhörer ist die Schirmung mit Mu-Metall. Denn König ist überzeugt, dass die dadurch auf ein Zehntel reduzierte elektromagnetische Strahlung gegenüber ungeschirmten Hörern zu geringeren Ermüdungs- und Unwohlerscheinungen führt.
Nur auf solche Vorkehrungen verließ sich Ultrasone aber nicht, sondern baute auch gute 40-Millimeter-Treiber ein. Eine Spule aus hochreinem Kupfer treibt zusammen mit einem starken Neodym-Magneten eine resonanzarme Mylar-Membran an, die zwecks höherer Steifigkeit eine Titan-Schicht aufgedampft bekommen hat.
Von der geschlossenen Bauweise des Vorgängers Edition 9 (1/07) wich man bei dem in Tutzing am Starnberger See zusammengebauten neuen Hörer nicht ab. Sie spricht somit alle an, die ihre Umwelt nicht mitbeschallen wollen und sich von dieser auch etwas abschotten wollen. Da passt es ins Bild, dass der Tragekomfort des recht leichten Hörers sehr hoch ist und der Wandler wegen des niedrigen Scheinwiderstandes auch bestens zu allen mobilen Geräten mit geringer Ausgangsspannung passt.

Was sich unter anderem im Hörtest mit einem Apple iPod zeigte. So bot der Edition 8 nicht ganz die Bassfülle des Edition 9, wodurch ihm etwa bei "Saints" von Gravenhurst (",The Western Lands", Warp/RTD Warp 157) minimal Fundament fehlte, dafür erklangen die Gitarrensaiten vehementer und Nick Talbots Stimme noch artikulierter.
Ähnliches ergab sich mit dem Kopfhörerverstärker Grado RA 1 (3/02): Hier der druckvollere Edition 9, dort der feinsinnigere und detailreichere Edition 8. Auch der Vergleich mit dem offenen Sennheiser HD 800 (4/08) ergab Gleichstand: Er reichte nicht ganz an die etwas weiträumigere Wiedergabe des HD 800 heran, glich dies aber mit unmittelbarerer und betonterer Ansprache aus. Somit ist der Edition 8 nun die neue Co-Referenz für geschlossene Kopfhörer.
Ultrasone Edition 8
Ultrasone Edition 8 | |
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Hersteller | Ultrasone |
Preis | 1200.00 € |
Wertung | 53.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |