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Kopfhörer

Ultrasone Tribute 7 im Test

Ultrasones Edition 7 hat sich 2004 eine kleine, aber feine Fangemeinde erschlossen – nur 999 Stück wurden gefertig. Mit dem Tribute 7 legen die Deutschen den Edelhörer wieder auf. Klanglich ganz ähnlich, technisch aber auf neuestem Stand – und diesmal gibt’s nur 777 Exemplare.

Autor: Christian Möller • 1.12.2016 • ca. 2:35 Min

Kopfhörer Ultrasone Tribute 7
Ultrasone Tribute 7
© Ultrasone

Zwölf Jahre nach dem Edition 7 bringt Ultrasone einen Nachfolger. Der Tribute 7 soll genau das sein, was der Name verspricht: ein Tribut an den legendären HiFi-Kopfhörer von 2004. Und der deutsche Hersteller lässt sich für dieses Vorhaben nicht lumpen. Bereits der Erstkontakt jagt einem wohlige...

Pro

  • sehr räumliches Klangbild mit breiter Bühne
  • analytisch
  • exzellent verarbeitet
  • edle Materialien

Contra

Fazit

AUDIO-Klangurteil: 97 Punkte; Preis/Leistung: highendig

  Hervorragend

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Zwölf Jahre nach dem Edition 7 bringt Ultrasone einen Nachfolger. Der Tribute 7 soll genau das sein, was der Name verspricht: ein Tribut an den legendären HiFi-Kopfhörer von 2004. Und der deutsche Hersteller lässt sich für dieses Vorhaben nicht lumpen. Bereits der Erstkontakt jagt einem wohlige Schauer über den Rücken: Knapp 400 Gramm edelste Materialien hält man in den Händen. Die Ohrmuscheln sind jeweils aus einem vollen Stück Aluminium herausgefräst und in leuchtendem Blau eloxiert - Ultrasone nennt es "Mystic Blue". Die Kanten wurden nachträglich hochexakt abgefräst und werfen silbrige Lichtreflexe.

Die weichen Ohrpolster sind mit robustem und hautfreundlichem äthiopischem Langhaarschaf-Leder überzogen, das den Wangen wunderbar schmeichelt. Echtes, schwarz gefärbtes Alcantara, das unter diesem Namen nur in Italien gefertigt werden darf, umspannt den stabilen Kopfbügel. Der lässt sich auf jeder Seite um etwa 3 Zentimeter verstellen, was für die meisten Kopfgrößen ausreicht.

Ultrasone Tribute 7: Kabel

Auch beim Kabel hat sich Ultrasone etwas Besonders überlegt. Statt der üblichen, eher langweiligen schwarz ummantelten Verkabelung kommt hier ein fein geflochtenes, sehr leichtes Kabel zum Einsatz, das innen aus hochreinem, sauerstoffreduziertem Kupfer besteht.

Angeschlossen an die Hörmuscheln wird das Kabel über spezielle Stecker, die ähnlich wie ein Bajonettverschluss fest in den Hörmuscheln einrasten. Zwei Kabel liegen bei, eines mit 3 Metern Länge und ein kürzeres Kabel von 1,2 Metern, das sich mit seinem 3,5-Millimeter-Miniklinkenstecker für den Anschluss an mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets eignet. Alle Steckkontakte sind vergoldet.

Ebenfalls im Karton finden sich gleich zwei Schatullen: ein schwarzes Hartschalen- Case für den Transport und ein hochwertig gefertigtes Holzkästchen. Der Hersteller betont die "Schreinerqualität", denn jedes Kästchen ist handgefertigt und mit präzise zugeschnittenem Schaumstoff ausgelegt. Überhaupt: Der gesamte Kopfhörer entsteht in Handarbeit "Made in Germany", er ist exzellent verarbeitet, man merkt dem Hörer an, dass er von Anfang bis Ende durch unbarmherzige Qualitätskontrollen gehen musste. Nur die besten Exemplare kommen in die Endkontrolle und schließlich in den Verkauf.

Ultrasone Tribute 7: Klang

Die Klangabstimmung orientiert sich absichtlich am Edition 7, der einst dank seiner exakten Ortbarkeit der Instrumente und der breiten Staffelung der Bühne seine Fangemeinde fand. Und genauso verhielt sich der Tribute 7 im Hörtest auch: Jedes noch so subtile Ventilgeräusch der Blasinstrumente in Stravinskys "Le Sacre Du Printemps" (Teodor Currentzis) bahnte sich wie an einer Leine gezogen den Weg zu den Ohren.

Hier zeigte der Hörer auch seine Fähigkeiten in puncto Dynamik. Den Bauch der in den lauten Passagen hart angeschlagenen Kesselpauken konnten wir beinahe vor uns sehen, dennoch gingen die wunderbar süßen Töne der Streicher nicht verloren. Klassische Musik ist sein Element, das ist klar, aber auch Rock, Pop oder Jazz meisterte er souverän. Die samtene Stimme von Gregory Porter im Song "Insanity" strömte wie flüssiges Silber aus den Membranen. Legendär!

Fazit

Es gab fast nichts, was dieser Kopfhörer nicht mit Überzeugung rüberbrachte. Rock, Pop, Jazz, ja sogar bei kräftigsten Metal-Einlagen behielt er stets souverän die Kontrolle und beförderte die Klangkaskaden sauber und transparent bis in die Gehörgänge. Ich hatte oft das Gefühl, dass der Tribute 7 sich lässig zurücklehnte und auf echte Herausforderungen wartete.

Wahre Leidenschaft spielte er dann in der klassischen Musik aus. Wer es mag, Instrumente beinahe zentimetergenau auf der Bühne orten zu können, der ist hier richtig. So eine breite Bühne, Feindynamik und Analysefähigkeit habe ich selten bei einem Kopfhörer wahrgenommen. Der legendäre Edition 7 darf sich vor seinem Nachfolger respektvoll verbeugen.

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