Ultrasone Edition M im Test
Ultrasone bietet mit dem Edition M einen noblen mobilen Kopfhörer. Wie schlägt er sich im Hörtest an Smartphone und HiFi-Anlage?

Nichts wie raus: Beim Musikhören unterwegs und im Freien dreht das Kopfkino gern seine eigenen Roadmovies. Versüßten dereinst einfache Walkman-Drahtbügel- Kopfhörer die Outdoor-Sessions, inszenieren heute eine ganze Schar von In- und On-Ear-Modellen den mobilen Musikgenuss im HiFi-Sinne souverÃ...
Nichts wie raus: Beim Musikhören unterwegs und im Freien dreht das Kopfkino gern seine eigenen Roadmovies. Versüßten dereinst einfache Walkman-Drahtbügel- Kopfhörer die Outdoor-Sessions, inszenieren heute eine ganze Schar von In- und On-Ear-Modellen den mobilen Musikgenuss im HiFi-Sinne souveräner. Dafür kosten sie auch schon mal so viel wie früher ein Kassettenspieler. Oder auch mehr: Ultrasone möchte mit seinem neuen Edition M zum Preis von rund 900 Euro den Soundtrack zum privaten Reisefilm in himmlische HiFi-Höhen entschweben lassen.
Dafür verwenden die Spezialisten vom Gut Raucherbach nahe dem Starnberger See ihre Technologie S-Logic-Plus als eine der treibenden Klang-Basiskräfte: Die titanbeschichteten, dezentral angeordneten 30-Millimeter-Schallwandler aus Polyesterfolie (Mylar) bilden im Team mit dem Bufferboard im Grunde eine Klangeinheit. Klanglich soll dies zum Beispiel für eine tiefgreifende Räumlichkeit sorgen. Überdies verwenden die Bayern für die Trennwand zwischen dem Luftvolumen am Ohr und der Kopfhörerkapsel MU-Metall - ein Schutz gegen magnetische Strahlungen.
Der in Deutschland von Hand gefertigte Mobilist treibt die Mylarmembranen mit potenten Neodym-Eisen-Bor-Magneten an (NdFeB) - eine technische Neuentwicklung von Ultrasone, basierend auf der Technik des Topmodells Edition 5. Die Ohrkapseln des Edtion M sind aus Galvano-Kunststoff gefertigt, beschichtet mit dem Edelmetall Ruthenium. Der Aufbau soll eine maximale Raumausnutzung bei geringsten Eigenresonanzen garantieren. Für den unbeschwerten Tragekomfort des Leichtgewichts sorgen Bügelpolster und Ohrmuscheln aus schmuseweichem, äthiopischem Langhaarschafleder - in der Tat thront der Edition M recht angenehm auf dem Haupt.
Die Bügelkonstruktion besteht aus Edelstahl mit handsatinierter Oberfläche. Die Bügelseitenteile sind für diese Preisklasse allerdings etwas zu raukantig geraten. Prima: Das mitgelieferte, steckbare Kabel mit 99,99 Prozent sauerstofffreien Kupferleitungen kann mit seinem abgewinkelten 24-Karat-Gold beschichteten Miniklinkenstecker praxisgerecht direkt an Smartphone, Tablet und Co andocken. Für gute Connectivity sorgt dabei die Kabelfernbedienung, mit der sich Telefonanrufe steuern lassen; für Android gibt's zusätzlich eine App.
Hörtest
Am iPod tönte der Edtion M gleich ordentlich erwachsen. Noch packender, feingeistiger, plastischer und pegelfreudiger gerieten die Sessions mit kleinen, mobilen Kopfhörer-Amps - ein Muss für alle ernsthaften Outdoor-HiFi-Freunde. Hier und da hätte man sich teils etwas mehr Bassdruck gewünscht, doch gefehlt hatte nicht wirklich etwas.
"Wir müssen draußen bleiben"? Nicht doch! Sei es das groovende "Cangote" der Brasilianerin Céu oder "Sweet Jane" der Cowboy Junkies: Der Edition M beeindruckte auch am Home-Equipment mit Feingefühl, Klarheit und Raumtiefe, Klassik ertönte mit Körper und Klangfarbe. Ein echter Allrounder.
Fazit
Schön und edel: Der neue Editon M von Ultrasone besticht optisch sowie haptisch als wertiger und sympathischer Reisebegleiter; seine Ohrkapseln schimmern sogar ein wenig wie die Oberfläche von Meeresmuscheln. Akustisch befördert der Bayer den Musikgenuss unterwegs in stimmige, klanglich anspruchsvolle Gefilde, ziemlich egal, welche Musik man am liebsten hört. Das Fliegengewicht belastet das Reisegepäck kaum und sitzt auf dem Kopf erfreulich unbeschwert.