Testbericht

Lautsprecher JBL ES 30

15.12.2007 von Redaktion connect und Holger Biermann

JBLs neue ES-Linie verblüfft mit gleich zwei Hochtönern. Was die Extraportion an Höhen bringt, untersuchte stereoplay an der attraktiven Kompaktbox ES 30 die 400 Euro das Paar kostet.

ca. 1:50 Min
Testbericht
  1. Lautsprecher JBL ES 30
  2. Datenblatt
Lautsprecher JBL ES 30
Lautsprecher JBL ES 30
© Archiv

Wie immer, wenn die wohl berühmteste Lautsprecherschmiede der Welt eine neue Serie vorstellt, darf man sich auf anspruchsvolle, zum Teil sogar ungewöhnliche Lösungen gefasst machen. So auch wieder bei der ES-Linie. Im Falle der ES 30 trifft ein stabiles, mehrfach versteiftes Gehäuse, das sich nach hinten verjüngt und dessen Seitenwangen laminiert sind, auf eine Kombination aus robustem 17er-Tieftöner mit beschichteter Papiermembran plus Titan-Hochtonkalotte.

Nun würde ja zum Aufbau einer Zweiwege-Kompaktbox diese Bestückung völlig ausreichen. Aber den JBL-Entwicklern war nach Besonderem. Sie wissen, dass die Hochtonenergie im Raum den Klang maßgeblich beeinflusst: Ist genügend Höchstton vorhanden, klingt es in der Regel luftiger und feiner. Deshalb flankieren sie ihren schon sehr breitbandigen ES-Hoch-töner mit einem Super-Tweeter, um den Gesamtfrequenzbereich noch weiter nach oben auszudehnen.

Kompaktbox JBL ES 30
ES-Erkennungszeichen: Die Hochtöner sitzen eng beieinander und sind an der Schallführung angedockt.
© Julian Bauer

Der doppelte Hochtöner fällt nicht nur mit den beiden Schallführungen auf, auch messtechnisch passiert Interessantes. Der eigentliche Hochtöner spielt auf Grund seiner geringen Größe von nur 19 Millimeter Durchmesser durchaus hinauf bis 20 Kilohertz. Der Super-Tweeter (ebenfalls mit 19-Milllimeter-Kalotte) greift bei 9 Kilohertz ins Geschehen ein und spielt von einem Schlenker abgesehen bis 40 kHz. Allerdings richtet er auch wegen seines vorgesetzten Horns deutlich.

Doch damit kann man leben. Der stark angehobene Frequenzgang auf Achse ab 13 kHz (soll für eine luftige Wiedergabe sorgen) ist abseits der Achse naturgemäß weniger ausgeprägt. Die ES 30 sollten also nicht un-bedingt auf den Hörplatz aus-gerichtet sein. Auch lässt der bescheidene Wirkungsgrad von knapp über 82 Dezibel erkennen, dass dieser Lautsprecher gern an kräftigen Verstärkern hängt. In einem anderen Messpunkt aber erkennt man die Profi--Gene der ES 30: der ermittelte Maximalpegel von 106 Dezibel ist für eine Box dieser Größe gewaltig und garantiert Party-Tauglichkeit. Dafür spricht auch ihre Basspotenz: Mit einer unteren Grenzfrequenz von 52 Hertz wird die JBL selbst einigen Standboxen der 1000-Euro-Klasse die Show stehlen.

Im Umkehrschluss heißt das: Die ES 30 ist keine klassische Regalbox. Erst eine freie Aufstellung auf einem Ständer im Raum kitzelt das gesamte Potential aus der Amerikanerin - dann aber ist höchster Spass garantiert. Geradezu lässig schmetterte die JBL die wuchtigen Tuba-Attacken des "Tuva-Rap" (Titel-CD 5/07) in den Hörraum und zeigte so, was vielen anderen Boxen dieser Klasse schlichtweg fehlt: Fülle.

Im Vergleich zur äußerst ausgewogenen Magnat Quantum 602 (stereoplay 10/07) machte die JBL etwas mehr "Sound": in den Höhen offensiver und quirliger (aber auch feiner) und in den Bässen praller. Die ES 30 ist kein audiophiler Schallwandler, aber ein Spaßmacher erster Güte - und günstig dazu.

JBL ES 30

JBL ES 30
Hersteller JBL
Preis 400.00 €
Wertung 40.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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