Testbericht

Lautsprecher Parrot Zikmu

13.9.2010 von Wolfram Eifert

Aktivlautsprecher sind flexibel wie nie zuvor. Die Parrot Zikmu (1300 Euro das Paar) unterstützen sogar Bluetooth und WLAN.

ca. 2:20 Min
Testbericht
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Lautsprecher Parrot Zikmu
Lautsprecher Parrot Zikmu
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Lautsprecher Parrot Zikmu
Zikmu-Boxen reisen im Formkoffer aus Recycling-Material.
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Neben den traditionellen Signalquellen sind es immer häufiger Computer und Mobilgeräte, die Musikdaten bereitstellen. Für den Genuss unterwegs mögen Kopfhörer genügen, doch raumfüllender Klang entsteht nur im Verbund mit hochwertigen Verstärkern und Lautsprechern.

Mobilgeräte lassen sich vielfach über Cinchkabel mit HiFi-Anlagen verbinden, doch wirklich smart ist diese Lösung nicht, denn die analogen Ausgänge mobiler Gerätschaften sind bauartbedingt meist von bescheidener Machart.

Wie elegant sich solche Herausforderungen mit moderner Funktechnologie bewältigen lassen, zeigt nun ein Hersteller, den HiFi-Fans bislang vermutlich nicht auf dem Radar hatten. Parrot aus Frankreich, Marktführer im Bereich von Bluetooth-Freisprecheinrichtungen, liefert neuerdings Aktivboxen, die komfortabel mit Quellen verschiedenster Art kommunizieren.

Lautsprecher Parrot Zikmu
Das obere Drittel belegt der flache, für Höhen und Mitten gedachte NXT-Strahler (1), den zwei runde Anregerelemente in Schwingungen versetzen. In den Bereichen (2) und (3) sind Teile der Elektronik zu erkennen. Nach unten wird die äußere Hülle runder und wuchtiger. Der voluminöse Sockel dient als Resonanzraum für Reflexrohr (4) und Tieftöner (5), die bodennah münden und so eine besonders wirksame Arbeit leisten. Eine ausgefeilte Form des Fußes (siehe Foto gegenüber) sichert den zum Schallaustritt notwendigen Abstand.
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Die Zikmu, so der Name der tischhohen Standboxen, unterstützen vier Betriebsarten, zwei davon drahtlos. Im Sockel liegen Cinchbuchsen für kabelgebundene Geräte wie CD-Spieler oder Tuner. Obenauf gibt es ein Dock für die Apple-Produkte iPod und iPhone. Die Schnittstelle versorgt die Geräte mit Strom und nimmt Audiosignale verlustfrei digital entgegen.

Die Parrot-Boxen verstehen auch Bluetooth und WLAN, die marktbeherrschenden Drahtlos-Formate bei Mobilgeräten und im Netzwerkbereich. Aktuelle Details betreffend Gerätetypen und Umfang der Unterstützung erfahren Interessenten auf der Webseite des Herstellers. Zusätzlich bietet Parrot einen downloadbaren Equalizer zur komfortablen und feinfühligen Anpassung des Klangcharakters am Bildschirm.

Eine schlanke, federleichte Fernbedienung steuert Eingangswahl und Lautstärke, wie auch die wesentlichen Funktionen angedockter Apple-Geräte. Drahtlose Quellen lassen sich in einem Umkreis von bis zu 15 Metern einbuchen und betreiben.

Die Handhabung ist unkompliziert und größtenteils selbsterklärend. Vier Eingabeschritte genügen, um beispielsweise ein Handy oder Notebook anzumelden. Zehn Geräte lassen sich verwalten, Musikdaten senden sollte logischerweise nur eines.

Die Kunststoffgehäuse bieten Raum für ein 13 Zentimeter großes Basschassis sowie ein DML-System, basierend auf Patenten der britischen Firma NXT. Während gewöhnliche Schallwandler sozusagen wie starre Kolben agieren, erzeugt ein Distributed Mode Loudspeaker (DML) eine gigantische Zahl nicht korrelierter Einzelquellen, in der Summe ohne Richtwirkung.

Der NXT-Strahler kann ohne dämpfendes Gehäuse frei schwingen, die Schallabstrahlung erfolgt ungehindert in alle Richtungen. Um frühe Reflexionen zu begrenzen, ist ein gewisser Wandabstand erforderlich - Parrot empfiehlt mindestens 40 Zentimeter.

Lautsprecher Parrot Zikmu
Der analoge Cincheingang liegt im Sockel versteckt, wie auch Basschassis und Reflexrohr.
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Für jede Standbox stehen stramme 100 Watt Verstärkerleistung zur Verfügung, verteilt auf drei stromsparende Class-D-Endstufen. Zwei sind den Anregerelementen des NXT-Panels zugeordnet.

Im Gegensatz zur Technik ist das Design von erfrischender Schlichtheit. Die Gestaltung stammt von Philippe Starck, dem weltberühmten Architekten und Designer.

Die Anmeldung von Handys und Notebooks klappte im Testbetrieb innerhalb weniger Sekunden, die drahtlose Übertragung funktionierte bis etwa 10 Meter Entfernung störungsfrei, teilweise auch noch aus Nachbarräumen heraus.

Der Klangcharakter tendierte eindeutig in Richtung entspannt mit angenehm weichen Mitten und Höhen. Ob die Zuspielung drahtlos oder kabelgebunden erfolgte, spielte dabei keine Rolle. Durch die Rundumabstrahlung gab es kein enges Stereodreieck.

Lautsprecher Parrot Zikmu
Die flache DML-Membran (hier die Vorderseite) strahlt in alle Richtungen gleichlaut.
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Der Basszweig tönte für die Größe sehr erwachsen und schien rhythmisch gut eingebunden. Die tonale Balance war ausgeglichen, wobei Feingefühl und Abbildungstreue nicht das Niveau herkömmlicher Aktivboxen mit direkter Abstrahlung erreichten, etwa jenen aus Heft 10/2009.

Dass die Zikmu die Größe von Instrumenten nur andeuten, sollten Genießer nicht überbewerten, denn im Gegenzug wird der ganze Raum zur Hörzone. Der Komfort ist gigantisch: Der Anwender zückt seine Drahtlosquelle, meldet sich kurz an und kann Sekunden später raumfüllend Musik hören. Unkompliziert und ganz ohne lästige Kabel.

Parrot Zikmu

Parrot Zikmu
Hersteller Parrot
Preis 1300.00 €
Testverfahren 1.0

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