Mobiles Arbeiten leicht gemacht: Das neue LG Gram im Test

Dünn, leicht und trotzdem stabil

Es ist immer wieder erstaunlich, wie dünn und leicht die LG seine Gram-Notebooks baut, ohne dabei auf Stabilität verzichten zu müssen. So ist es auch bei diesem neuen 17-Zoll-Gerät, das gerade einmal 1,3 Kilogramm auf die Waage bringt und damit so manches aktuelle 14-Zoll-Notebook deutlich unterbietet.

Das heißt aber nicht, dass man beim Gram auf irgendetwas Wichtiges wie etwa einen leistungsfähigen Akku verzichten müsste. Ganz im Gegenteil: Das Notebook hat einen Akku mit 77 Wh Kapazität an Bord, und der sorgte in unserem sehr anspruchsvollen PC Mark 10 Battery Life für erstklassige 657 Minuten Akkulaufzeit. Da das Gram darüber hinaus sehr stabil und obendrein flach gebaut ist, darf man das Notebook trotz seines großen Bildschirms als ganz ausgezeichneten Reisebegleiter bezeichnen.

Die Verarbeitung und die Stabilität der mechanischen Elemente darf man ohne Frage als erstklassig bezeichnen, hier gibt es kein Verbesserungspotenzial. Das sehen wir eher schon in der zweistufig beleuchteten Tastatur, die zwar ein ausgezeichnetes Tippgefühl vermittelt, aber vom Layout her nicht stimmig ist.

Der Grund dafür ist im Nummernpad zu suchen, das auf der rechten Seite doch recht viel Platz einnimmt. Dadurch ist die eigentliche Tastatur etwas eng geraten, was gemeinsam mit der zu kleinen Entertaste zu vehältnismäßig vielen Tippfehlern führte. Mit ein wenig mehr Eingewöhnung dürfte sich das aber vermutlich ändern.

Die Anschlüsse und die Komponenten des LG Gram 17

Neben HDMI- und Kopfhörer-Anschluss liefert das Gram auf der linken Seite zwei USB-C-Ports mit Thunderbolt 4, die auch für die Stromversorgung genutzt werden. Da sich rechts nur zwei USB-A-Anschlüsse, ein MicroSD-Kartenleser sowie ein Kensington-Lock befinden, lässt sich auch dieses Notebook nur auf einer Seite aufladen. Wir bemängeln das immer wieder, weil es die Flexibilität einschränkt.

Neben einem aktuellen Intel Core Ultra 7-155H hat LG im Gram 16 GByte RAM sowie eine SSD mit einem TByte Kapazität verbaut, die sich im Test als nicht besonders schnell erwies. WiFi 6E ist ebenso an Bord wie Bluetooth 5.3, ein Fingerprint-Sensor fehlt leider.

Der Bildschirm liefert trotz seiner Größe „nur“ eine Auflösung von 2560 x 1600 Bildpunkten, was einer eher niedrigen Pixeldichte von 177 dpi entspricht. Die Helligkeit des Displays kommt über durchschnittlich 330 cd/m² nicht hinaus. Vor allem bei sehr hellem Umgebungslicht wie etwa direkter Sonneneinstrahlung ist das nicht ganz optimal. Da der Bildschirm matt ist, der Kontrast ist sehr gut. Touch gibt es ebenso wenig wie eine mechanische Abdeckung der integrierten FullHD-Webcam.

Das LG Gram im Testlabor

In unserem Benchmarkparcours lieferte das Notebook gute, aber keine überragenden Leistungen ab. Mit 15.333 Punkten im 3D Mark Night Raid und 2490 Punkten im Time Spy blieb das Notebook etwa 20 Prozent hinter anderen Geräten mit identischer CPU zurück, was darauf hindeutet, dass LG hier zu Gunsten einer längeren Ausdauer die Energieverbrauchs- und somit auch die Leistungsschraube ein wenig nach unten gedreht hat. Das ergibt vor allem dann Sinn, wenn das Gram häufig unterwegs im Akkubetrieb verwendet werden soll.

Die SSD von Samsung mit der Bezeichnung PM9B1 lieferte im Test eine Leserate von 2861 MByte pro Sekunde, was etwa 20 Prozent unter der von Samsung für dieses Modell angegebenen Geschwindigkeit von maximal 3600 MByte/s liegt. Das ist absolut normal, allerdings gibt es, auch von Samsung, grundsätzliche schnellere SSDs. Insgesamt erledigt das Notebook alle Aufgaben dennoch flott und ohne Wartezeiten. Auch für ein gelegentliches Spielchen kann man das LG Gram problemlos verwenden.

Während der Sound der integrierten Lautsprecher alles in allem ganz gut gefällt, können die integrierten Lüfter leider recht laut werden, wenn die CPU stark belastet wird. Das ist ein Phänomen, dass bei den neuen Intel-Core-Ultra-Prozessoren immer wieder zu beobachten ist.

Fazit: LG Gram 17Z90S-G

Das LG Gram 17Z90S-G überzeugt dank seines niedrigen Gewichts von unter 1400g und der langen Akkulaufzeit von über 10 Stunden nicht nur auf dem Schreibtisch, sondern vor allem auch im mobilen Einsatz. Die gute Verarbeitung und die sehr gute Tastatur gereichen zum Vorteil beim Reisen. Größtes Manko sind allerdings die zuweilen sehr lauten Lüfter, die bei sehr hohem Leistungseinsatz für ausreichende Kühlung sorgen.