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Praxistest

Logitech DiNovo Mini im Praxistest

Smartphones, Tablets und Spielekonsolen sind meist nicht gerade Musterkandidaten was die komfortable Eingabe von Text angeht. Um diesen Umstand zu verbessern, gibt es Zusatztastaturen, die per Bluetooth an die jeweiligen Geräte andocken. Im Optimalfall bringen sie guten Tippkomfort, ein gewohntes Layout und zudem einen hohen Grad an Mobilität mit. Denn man will mit Smartphone oder Tablet schließlich auch unterwegs in die Tasten hauen. Beispielsweise mit der Logitech DiNovo Mini.

Autor: Redaktion connect • 20.1.2011 • ca. 3:10 Min

Logitech DiNovo Mini
Logitech DiNovo Mini
© connect

Eigentlich will die Logitech DiNovo Mini lieber eine Funktastatur für PC und Playstation 3 sein. Dabei eignet sie sich hervorragend auch für iPhone und iPad. Doch von Anfang an: Die Logitech DiNovo Mini kommt mit einem höheren Anspruch als viele andere mobile Bluetooth-Tastaturen. Das zeigt schon...

Logitech DiNovo Mini
Logitech DiNovo Mini
© Logitech

Eigentlich will die Logitech DiNovo Mini lieber eine Funktastatur für PC und Playstation 3 sein. Dabei eignet sie sich hervorragend auch für iPhone und iPad. Doch von Anfang an: Die Logitech DiNovo Mini kommt mit einem höheren Anspruch als viele andere mobile Bluetooth-Tastaturen. Das zeigt schon der stattliche Preis von rund 120 Euro (im Netz wird man für rund 85 Euro fündig) und die ausladende Verpackung. Darin findet man die Tastatur, einen Bluetooth-USB-Stick (für Computer ohne Bluetooth-Modul), eine Treiber-CD, ein Netzteil/Ladegerät, ein Reinigungstuch und eine gedruckte Gebrauchsanleitung.

Die Tastatur selbst ist wegen ihren rund 15 x 9 x 2,8 Zentimetern und 170 Gramm zwar bei weitem nicht mehr hostentaschentauglich, aber ein Plätzchen im Aktenkoffer findet sie immer. Allerdings braucht man auch noch ein Plätzchen für das Ladegerät, denn anders als bei vielen anderen tragbaren Bluetooth-Tastaturen kann man bei der Logitech DiNovo Mini den Akku nicht einfach per USB-Kabel aufladen. Etwa einen Monat lang soll der wechselbare 950-mAh-Akku laut Logitech im Einsatz durchhalten. Danach muss er für vier Stunden an die Steckdose, damit er wieder vollgeladen ist.

Ein Grund für die etwas ausladenderen Dimensionen der Tastatur ist der Deckel, der die Tasten bei Stürzen oder in der Tasche schützt und gleichzeitig als Ein- bzw. Ausschalter dient. Außerdem nutzt Logitech das Mehr an Platz für ein Trackpad, das eine zusätzliche Maus als Eingabegerät ersetzt. Allerdings muss man für einen Rechsklick erst vollständig umgreifen, denn dazu muss man mit dem rechten Daumen die "FN"- und mit dem linken die "OK"-Taste drücken. Dafür gibt es eine extra Tastenreihe nur für die Medienplayersteuerung und zwei große Tasten zum Blättern bzw. Zoomen.

Vom Typus her ist die DiNovo Mini eine Tastatur, die man mit zwei Händen festhält und mit den Daumen bedient. Das Gerät liegt super in der Hand. Die Tasten sind ausreichend groß dimensioniert, besitzen eine leichte Wölbung und einen gut definierten Druckpunkt. Allerdings knistert die darunterliegende Kontaktfolie etwas nach, was zu einem nicht gerade angenehmen Tippgeräusch führt. Das stört aber nur empfindliche Nutzer. Die Verarbeitung der Tastatur geht in Ordnung, auch wenn weitestgehend schlicht wirkendes Plastik vorherrscht und hie und da ein Knarzen zu vernehmen ist.

Trotz Platzmangel hat Logitech wichtigen Tasten wie Enter, Shift, der Rück- bzw. Löschtaste und der Funktionstaste (FN) mehr Fläche spendiert. Allerdings mussten dafür vor allem in Deutschland unverzichtbare Tasten auf die Doppelbelegung weichen: Um das "ä", das "ü" und das "ß" zu schreiben, muss man tatsächlich zuerst auf "FN" drücken und gleichzeitig auf die entsprechende Buchstabendtaste. Ein ganz dicker Minuspunkt! Das "ö" hatte glücklicherweise noch Platz. Zwar ist die Tastatur generell nicht fürs Schnelltippen ausgelegt, aber solche Umwege bringen zusätzliche - eigentlich vermeidbare - Verzögerungen mit. Auch andere Symbole liegen nicht immer dort, wo man sie von einer "großen" Tastatur gewohnt ist. Immerhin sind alle Sonderzeichen und Symbole generell auf der Tastatur vorhanden - man muss sich "nur" an die neue Position gewöhnen. Eine weitere Taste wirft bei der Erstbenutzung Fragezeichen auf: Die bekannte Windows-Taste ist gleich zweimal vorhanden. Doch nur die Version bei den Buchstaben erfüllt die gewohnte Funktion. Die überaus exponierte andere Windows-Taste unten rechts ist nur dazu gut, den Windows Mediaplayer zu starten.

Nett: Klappt man den Deckel auf oder berührt eine Taste oder das Trackpad, schaltet sich die Tastenbeleuchtung ein. Nachtaktive wird's freuen.

Wie eingangs erwähnt, grenzt die Logitech DiNovo Mini ihre Kommunikationspartner deutlich ein: Unter dem Akkudeckel findet man einen kleinen Schalter, über den man zwischen "PC" und "PS3" wählen kann. In unserem Test funktionierte die Logitech DiNovo Mini aber auch mit einem iPhone 3GS, iPhone 4, iPad und einem Mac hervorragend. Bei den iPhones kann man das Trackpad allerdings nur als D-Pad (Digitalpad) zum Bewegen des Cursors verwenden. Am PC und Mac kann man über die mitgelieferte Software "SetPoint" viele Einstellungen der Tastatur konfigurieren. Zur Kommunikation wird Bluetooth in Version 2.0 und das HID-Profil verwendet.

Fazit: Das praktische Trackpad und die Schutzklappe sind Alleinstellungsmerkmale, die der Logitech DiNovo Mini Pluspunkte einbringen. Abstriche gibt es für die Fehlpositionierung der Umlaute und einiger Sonderzeichen. Die Tastatur eignet sich nicht für Vieltipper, sondern eher für Gelegenheitschatter und zur Steuerung eines Media-PCs. Der hohe Preis ist jedoch nicht gerechtfertigt.