Motorola Atrix 4G im ersten Check
Mehr zum Thema: MotorolaMotorolas Atrix 4G soll mit dem passenden Zubehör unterwegs das Laptop und daheim das Medien-Center ersetzen. connect konnte sich einen Eindruck von Motorolas erstem Android-Smartphone mit Doppelkern-Prozessor verschaffen.

[Update vom 06.09.2011: Wir haben das Motorola Atrix jetzt ausführlich getestet. Hier geht es zum Volltest mit allen Messergebnissen.] LG wird mit seinem Optimus Speed hierzulande wohl schneller sein und das erste Smartphone mit Doppelkern-Prozessor bringen, doch in den USA soll das Atrix 4G noch i...
[Update vom 06.09.2011: Wir haben das Motorola Atrix jetzt ausführlich getestet. Hier geht es zum Volltest mit allen Messergebnissen.] LG wird mit seinem Optimus Speed hierzulande wohl schneller sein und das erste Smartphone mit Doppelkern-Prozessor bringen, doch in den USA soll das Atrix 4G noch im ersten Quartal auf den Markt kommen.

Die Rechenleistung liest sich beeindruckend: Dual-Core- Prozessor mit 2 x 1 GHz Taktfrequenz, 1 GB RAM, hinzu kommt ein brillantes Display aus 960 x 540, Fingerprint-Leser, 1930-mAh-Akku versorgt das Ganze mit Saft.
Dabei ist das Motorola mehr als ein leistungsstarkes Android-Smartphone. Es ist im Prinzip ein zum Smartphone mutierter Rechner, der auch als Multimedia- Zentrale dient. So positioniert zumindest Motorola das Atrix und will gleich die passende Docking-Station mit drei USB-Hubs und Anschluss zu TV- oder PC-Bildschirm mitliefern.
Auch zum Laptop kann sich das Atrix wandeln: Das dazugehörige Notebook-Dock, das im Wesentlichen aus Akku, Tastatur und Display besteht, hat Motorola extrem stabil und sauber verarbeitet. Zugeklappt ist die Kombi kaum dicker als ein Smartphone. Das An- und Abdocken des Atrix 4G, das die Rechenzentrale stellt, erfolgt nahtlos, also ohne vorheriges Kommando über Software.

Das Umschalten vom Smartphoneauf das Notebook-Display geht schnell vonstatten. Und selbst nach mehrfachem An- und Abdocken muckte das Duo nicht. Die Software scheint also weitestgehend stabil, ein Onscreen-Hilfemenü erklärt, welche Tasten die Wischfunktion übernehmen. Dass das Smartphone dabei in zwei Anschlüssse gleichzeitig angedockt wird (MicroUSB und HDMI), ist etwas ungewohnt, verleiht dem ganzen aber etwas mehr Hal.t
Neben der Anzeige des Atrix- Displays bietet das Notebook-Dock noch einen Firefox-Browser, der die Internet-Verbindung des Atrix 4G nutzt. Für die Bearbeitung von Office-Aufgaben soll via Citrix (www.citrix.com) die Cloud herhalten. Unterm Strich lässt sich festhalten, dass die Kombi ausgereift und hochwertig wirkt.
In diesem Verbund steuert das Smartphone als vollwertiger Rechner Videos, Fotos, ermöglicht aber auch ein Full-Desktop-Browsing wie es bei der Verbindung von Notebook und externem Bildschirm üblich ist.
Und wie sieht's mit dem Atrix 4G solo aus? Das ist genauso faszinierend wie das beschriebene Drumherum. Die Rechenpower sorgt für eine flüssige Bedienung, bereits das Vorserienmodell setzte Eingaben ohne Hänger sofort um, das 4 Zoll große Display aus 960 x 540 Pixeln wirkt brillant. Das LG Optimus Speed bietet hier zwar die knalligeren Farben, Apples iPhone 4 die höhere Auflösung, doch die meisten aktuellen Displays hängt das Atrix 4G locker ab und lässt sich auch aus schrägem Blickwinkel noch problemlos ablesen.

Die für Android typischen Steuerungselemente sind als Sensortasten ausgelegt. Da kann es im Alltag typischerweise zu versehentlichen Fehleingaben kommen, auch wenn es im kurzen Test des Vorseriengerätes kein Problem dartstellte. Da beeindruckte das Atrix mit seiner Rechenpower, die insbesonere beim Abspielen hoch auflösender HD-Filme benötigt wird, allerdings bereits beim Gang durchs Menü zu spüren ist. Das Smartphone reagiert blitzschnell und das beispeilsweise auch in einem gut gefüllten E-Mail-Postfach.
Die rasend schnelle Internetverbindung über Mobilfunknetze der vierten Generation soll das HSPA- und WLAN-fähige Atrix 4G übrigens erst nach einem Update beherrschen. Zum Marktstart in Deutschland will sich Motorola noch nicht äußern.
Für mehr als einen ersten Eindruck reichte der kurze Test nicht. Ob etwa in den Tiefen des Menüs noch Funktionen stecken, die noch nicht funktionierten, konnten wir nicht mit Sicherheit feststellen. Immerhin hatte der englische Motorola-Mitarbeiter das getestete Atrix bereits in Benutzung. Davon zeugten Adressbuch und Posteingang.
Und das Fazit fällt rundum postiiv aus. Vorausgesetzt das Motorola Atrix arbeitet bugfrei und der Akku reicht für eine vernünftige Nutzung, dann hat Motorola einen beeindruckenden Android-Boliden im Programm. Und der setzt sich vor allem durch die Erweiterungen wie das sogenannte Lapdock von der Android-Konkurrenz abesetzt. Denn die Rechenpower wird wohl nicht lange ein Alleinstellungsmerkmal sein.
Die technischen Daten:
- Größe: 118 x 64 x 11 mm
- Gewicht: 135 g
- Display: 4.0 Zoll Größe, 960 x 540 Pixel Auflösung, robustes Gorilla Glass
- Betriebssystem: Android 2.2
- Speicher: 16 GB plus Steckplatz für MicroSD-Karten
- Kamera: Kameras auf Vorder- und Rückseite, HD-Auflösung
- Internet: WLAN 802.11b/g/n, HSDPA
- Sonstiges: Unterstützung für Motorola Blur, Bluetooth, 3,5-mm-Klinkenanschluss, Flashplayer für den Browser, A-GPS-Empfänger