Motorola Edge 70 im Vergleich mit iPhone Air und Galaxy S25 Edge
Mehr zum Thema: Apple Samsung MotorolaIch konnte das Motorola Edge 70 in die Hand nehmen und habe es direkt mit dem iPhone Air und dem Galaxy S25 Edge verglichen. Schnell wird klar: Das ultraflache Profil erfordert überall Kompromisse.
2025 ist das Jahr der ultradünnen Smartphones. Den Anfang hat Samsung gemacht mit dem Galaxy S25 Edge Mitte Mai, dann folgte Apple mit dem iPhone Air Anfang September und seit Anfang November kann man das Motorola Edge 70 kaufen, mit 799 Euro ist es das günstigste Smartphone mit ultraflachem Profi...
2025 ist das Jahr der ultradünnen Smartphones. Den Anfang hat Samsung gemacht mit dem Galaxy S25 Edge Mitte Mai, dann folgte Apple mit dem iPhone Air Anfang September und seit Anfang November kann man das Motorola Edge 70 kaufen, mit 799 Euro ist es das günstigste Smartphone mit ultraflachem Profil, das man kaufen kann.
Preisbrecher Samsung
So ganz stimmt das allerdings nicht, denn Samsung setzt für sein Edge zwar eine astronomische UVP an (die von Apple noch getoppt wird), im Internet habe ich aber schon Angebote für 650 Euro gesehen - das Galaxy S25 Edge ist damit ein echter Preisbrecher und Geheimtipp.
Motorola Edge 70 liegt am besten in der Hand
Doch kommen wir zurück zu Motorola. Das konnte ich gestern in die Hand nehmen und mit dem iPhone Air und dem Galaxy S25 Edge vergleichen. Und mein Fazit ist eindeutig: Von allen drei ultradünnen Smartphones liegt das Edge 70 am besten in der Hand. Wie die Tabelle mit den technischen Daten weiter unten zeigt, ist es ein paar Zehntelmillimeter dicker als die Konkurrenz, aber das macht in der Hand keinen Unterschied. Was man aber sehr wohl spürt, ist das geringere Gewicht.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Rückseite aus Silikon. Ich schreibe bewusst nicht "Kunststoff", denn das würde der hochwertigen Haptik nicht gerecht werden. Die geriffelte Rückseite fühlt sich sehr wertig an und ist dabei rutschfest und unempfindlich gegen Fingerabdrücke. Ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Vorteil: Der Verzicht auf Glas reduziert das Risiko für Bruchschäden, denn wo kein Glas ist, kann auch nichts brechen. Es ist denn auch kein Zufall, dass das Edge 70 nach IP68/69 und nach MIL 810H zertifiziert ist und damit mehr einstecken kann als iPhone Air und Galaxy S25 Edge.
Das Protz-Design enttäuscht dagegen
Weniger gefallen hat mir dagegen das protzige Design der Kameras auf der Rückseite. Das Edge 70 hat zwei Brennweiten, aber vier große Bullaugen, die eine mächtige Kamera suggerieren. Es kommt sogar noch schlimmer, denn die Bullaugen sind goldumrandet. Die schlichte Optik von Apple und Samsung ist dagegen ehrlich und sieht viel besser aus.
Beim SoC liegt Moto hinten, beim Akku weit vorne
Eine weiterer Minuspunkt ist der Prozessor. Motorola setzt auf Qualcomms Snapdragon 7 Gen 4, ein Mittelklasse-Chip mit soliden Leistungswerten, der das Phone zwar problemlos auf hohes Tempo bringt, aber in Puncto Performance weit hinter den Highend-SoCs von Apple und Samsung angesiedelt ist.
Der Akku ist dagegen ein Lichtblick. Denn während Apple und Samsung die seit Jahren bewährte Lithium-Ionen-Technologie nutzen, geht Motorola einen Schritt weiter und baut einen modernen Silizium-Karbon-Akku ein, der eine höhere Energiedichte hat. Moto presst beim Edge 70 4.800 mAh hinein, das ist deutlich mehr als im S25 Edge und iPhone Air. Zur höheren Kapazität gesellt sich eine niedrigere Leistungsaufnahme, denn der schwächere Prozessor verbraucht auch weniger Strom. Das Edge 70 dürfte somit deutlich länger laufen als die Konkurrenz.
Die Kamera ist immer ein Kompromiss
Bei der Hauptkamera erreichen alle drei Smartphones ein ähnlich hohes Niveau wie ein normales Top-Smartphone, das Galaxy S25 Edge beispielsweise liegt mit seinem 200-Megapixel-Sensor fast gleichauf mit dem Flaggschiff Galaxy S25 Ultra. Kompromisse erfordern dagegen die anderen Brennweiten, hier vor allem das Tele, denn eine lange physische Brennweite passt schlicht nicht ins Gehäuse.
Daher findet man bei allen drei Herstellern auch maximal 2 Brennweiten. Apple verzichtet sogar auf ein Ultraweitwinkel, was die fotografischen Möglichkeiten mit dem iPhone Air doch stark einschränkt. Die Ultraweitwinkel von Edge 70 und S25 Edge liefern eine recht gute Qualität, wobei das Edge 70 in Lowlight-Situationen klar vorne liegt.
Fazit: Motorola Edge 70 mit Akku-Vorteil
Von allen drei ultradünnen Smartphones ist das Edge 70 das Modell, das am wenigsten Kompromisse erfordert. Denn Motorola baut als einziger Hersteller einen modernen Akku mit höherer Energiedichte ein. An die Spitze kann sich das Phone damit aber nicht setzen, denn der Prozessor ist der schwächste im Vergleichsfeld. Ich tippe auf ein Motorola Edge 70 Pro im kommenden Jahr, das diese Schwäche ausmerzt.
Technische Daten im Vergleich
| Motorola Edge 70 | Apple iPhone Air | Samsung Galaxy S25 Edge |
|---|---|---|
| 799 Euro | 1199/1449/1699 Euro | 1249/1369 Euro |
| 6,67 Zoll OLED, 2712×1220 Pixel, 120 Hz | 6,5 Zoll OLED, 2736×1260 Pixel, 120 Hz | 6,7 Zoll OLED, 3120×1440 Pixel, 120 Hz |
| Qualcomm Snapdragon 7 Gen 4 | Apple A19 Pro Chip | Qualcomm Snapdragon 8 Elite |
| 12 GB RAM / 512 GB Speicher | 12 GB RAM / 256/512/1024 GB Speicher | 12 GB RAM / 256/512 GB Speicher |
| Dual: 50 MP Hauptkamera + 50 MP Ultraweitwinkel | 48 MP Hauptkamera | 200 MP Hauptkamera + 12 MP Ultraweitwinkel |
| 50 MP Frontkamera | 18 MP Frontkamera | 12 MP Frontkamera |
| 4800 mAh; 68 W kabelgebunden + 15 W kabellos | 3149 mAh; 20 Watt kabelgebunden und 20 Watt kabellos | 3900 mAh; 25 Watt kabelgebunden und 15 Watt kabellos |
| ca. 159×75×5.99 mm; 159 g | 156.2×74.7×5.64 mm; 165 g | 158.2×75.6×5.8 mm; 163 g |
| Aluminiumrahmen mit Silikonrückseite; IP68/IP69 und MIL-STD-810H | Titanrahmen mit Glasrückseite; IP68 | Titanrahmen mit Glasrückseite; IP68 |
