Netatmo Innenkamera Advance im Test: Schlauer Überwacher

Bei seiner Innenkamera will der französische Anbieter Netatmo ganz genau auf die Wünsche seiner Kunden geschaut haben. Als Resultat steht der Schutz der Privatsphäre weit oben: Gespeichert wird grundsätzlich lokal und verschlüsselt auf einer SD-Karte oder per FTP, einen abonnierbaren Cloud-Dienst gibt es nicht. Weiß die Kamera dank Geofencing über die zugehörige App, dass ihre Besitzer zu Hause sind, verschließt ­eine mechanische Blende das 4-MPix-HDR-­Objektiv.

Qualitätsanmutung und Standfestigkeit der Kamera sind gut. Auch die schon von den Vorgängermodellen bekannte Gesichtserkennung gibt es nach wie vor – sie findet nun komplett über eine lokale KI statt, die auch Haustiere erkennt und die Alarmierung auf der App nach Einstellung anpasst. Dem System noch nicht bekannte Personen lassen sich anlernen.

Wie schneidet die Kamera im Preis-Leistungs-Vergleich ab?

All dies gibt es zur UVP von 250 Euro. Das ist kein Schnäppchen, doch Netatmo weist darauf hin, bei Kostenvergleichen zu berücksichtigen, dass für den Betrieb keine laufenden Abokosten anfallen. Wer nach Kauf des Advance-Modells und nach Voranmeldung auf der Website die Vor­gängerversion Smarte Innenkamera zurückgibt, erhält eine Gutschrift von 50 Euro.

Was sollte man bei der Einrichtung und Platzierung der Kamera beachten?

Die Ersteinrichtung findet sehr bequem über die Netatmo-App Security statt, die die Kamera per Bluetooth erkennt und ­automatisch am heimischen WLAN anmeldet – per Wi-Fi 5 (11ac) und wahlweise auf 2,4 oder 5 GHz.

Wer die Kamera über ein LAN-Kabel anschließen will, braucht dazu den für 50 Euro extra angebotenen PoE-Adapter. Und soll das Gerät an einer Wand oder Decke befestigt werden, gibt es dafür einen ebenfalls separat verkauften Montageadapter für 30 Euro.

Die Stromversorgung erfolgt über ein mitgeliefertes Steckernetzteil, dessen rund 1,50 Meter langes Zuleitungskabel allerdings fest, sowohl mit der Kamera als auch mit dem Netzteil, verbunden ist – Verlängerungen werden so unnötig erschwert, sofern man nicht auf die optio­nale PoE-Speisung setzt.

Wie umfangreich sind die Sicherheits- und Alarmfunktionen der Kamera?

Nachtsicht bietet die Kamera per Infrarot-Beleuchtung in Schwarz-Weiß oder auch per Restlicht-Verstärkung in Farbe. Zudem verfügt sie über Zwei-Wege-Audio mit Richtmikrofonen und Echo-Cancelling.

Soll bei Alarmauslösung eine Sirene ertönen, lässt sich dazu die von Net­atmo für 80 Euro angebotene Smarte Innen-Alarm­sirene oder die Außenkamera mit Alarm­sirene koppeln. Auf die lokal gespeicherten Videos kann man nach Alarmierung via App auch von unterwegs zugreifen. Der Verzicht auf Cloud-Speiche­rung hat allerdings zur Folge, dass trotz HomeKit-Integration Apples Speicherdienst HomeKit Secure Video nicht unterstützt wird.

Fazit: Für wen lohnt sich die Netatmo Innenkamera Advance?

Der konsequente Verzicht auf eine Cloud-Anbindung macht die Netatmo Innenkamera Advance zu einer guten Wahl für alle, die ihre Daten lieber bei sich behalten wollen. Die lokale Speicherung der Aufnahmen auf einer SD-Karte bietet maximale Kontrolle über sensible Überwachungsdaten, beispielsweise für Familien mit Haustieren.

Während der Anschaffungspreis zunächst hoch erscheinen mag, entfallen die bei Cloud-basierten Systemen üblichen monatlichen Abo-Gebühren komplett.