Testbericht
Nokia 6120 classic
Trotz deutlicher UMTS-Probleme kann das 6120 Classic mit guter Ausstattung und einfacher Bedienung punkten.
- Nokia 6120 classic
- Datenblatt

Die Classic-Modelle von Nokia gehören zu den eher konservativ gestylten Handys. Dies gilt auch für das 6120 Classic, das im businesstauglichen Candybar-Design, wahlweise mit silbernem oder schwarzem Anstrich, an den Start geht. Zum Preis von lediglich 299 Euro ohne Vertrag wandert das UMTS-Handy über den Tresen und zählt so zu den günstigsten Serie-60-Vertretern des finnischen Herstellers.
Kleinere Bedienprobleme

Dabei sieht man dem 6120 den günstigen Preis kaum an, denn obwohl es nur in eine Kunststoffschale gehüllt ist, stimmt die Anfassqualität. Lediglich der leicht knarzende Akkudeckel und die beim Testgerät zu groß geratene und dadurch recht labile SIM-Halterung trüben das ansonsten gute Bild. Die Tastatur kann dagegen nicht überzeugen: Zwar fallen die Zifferntasten recht groß aus und bieten auch deutliche Druckpunkte, doch das trifft leider nicht auf die Auswahl- und Anruftasten zu. Die sind so klein, dass der Nutzer ein ums andere Mal bei der falschen Funktion landet. Menü- und Korrekturtaste sind dafür vorbildlich groß und gut erreichbar. Bei der Bedienung fällt die - für die meisten Serie-60-Geräte typische - Gedenksekunde beim Anwählen von Menüpunkten auf. Auch das Hauptmenü mit seinen 13 Einträgen könnte etwas übersichtlicher sein, wobei der Umgang mit dem Gerät nur äußerst selten Fragen aufwirft. Nicht eben schön anzusehen sind aber die teilweise unterschiedlichen Darstellungen der Untermenüs, die ihre Features einmal als Raster- und dann wieder als Listenansicht präsentieren.
Businesstaugliche Ausstattung

Dafür gibt es an der Ausstattung kaum etwas auszusetzen, denn wie es sich für ein Business-Modell gehört, beherrscht das Quadband-Handy sowohl HSDPA im UMTS- als auch EDGE im GSM-Netz für den schnellen Datendownload. Zudem kann der User auch unterwegs Office- und PDF-Dokumente betrachten, entsprechende Programme hat das 6120 Classic bereits an Bord. Auch die umfangreichen Kalenderfunktionen und der üppige Adressspeicher sind nicht zu verachten - wenn auch teilweise fast schon zu viel des Guten: Pro Eintrag lassen sich bis zu 65 unterschiedliche Merkmale wie Telefonnummern und Adressen speichern. Die Sprachanwahl und -steuerung verwöhnt den komfortbewussten Kunden, die Diktiergeräte-Funktion schneidet auf Wunsch auch Telefonate mit. Ehrensache, dass ein E-Mail-Client ebenso wenig fehlt wie ein HTML-Browser und ein Wechselspeicherslot. Der Datenabgleich mit dem PC (Outlook) funktioniert reibungslos und vollständig, wie es sich für ein Businesshandy gehört.
Schwächen beim UMTS-Einsatz

Nach der guten Vorstellung bei der Ausstattung musste sich das 6120 auch im Labor beweisen. Während die Ergebnisse beim Einsatz in beiden GSM-Netzen mit bis zu 13 Tagen Standby- und über fünf Stunden Gesprächszeit größtenteils positiv ausfallen, konnte das Nokia im UMTS-Betrieb nur bedingt überzeugen: Mit einer Betriebszeit von gerade einmal etwas über vier Tagen und einer maximalen Gesprächsdauer von deutlich unter zwei Stunden kann das 6120 in dieser Disziplin keinen Blumentopf gewinnen. Ein ähnlich schwaches Bild förderten die Messungen bei der Sende- und Empfangsqualität zutage. Da hilft es auch nicht, dass sich das Nokia im D-Netz ebenfalls einen Ausrutscher erlaubt. E-Netz-User kommen dagegen voll auf ihre Kosten, denn hier lieferte das 6120 Classic ein sehr gutes Ergebnis ab.
Nokia 6120 Classic
Nokia 6120 Classic | |
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Hersteller | Nokia |
Preis | 159.00 € |
Wertung | 395.0 Punkte |
Testverfahren | 0.9 |