Testbericht

Nokia 6555

10.1.2008 von Redaktion connect und Michael Peuckert

Das Angebot an preiswerten UMTS-Handys ist nach wie vor sehr übersichtlich. Ein Vertreter dieser seltenen Spezies ist das Nokia 6555. Was das schicke Klappmodell mit Turboantrieb auf dem Kasten hat, klärt der Test.

ca. 2:45 Min
Testbericht
  1. Nokia 6555
  2. Datenblatt
Nokia 6555
Nokia 6555
© Archiv

Bis vor Kurzem hatte noch kaum einer der großen Handyhersteller günstige UMTS-Modelle im Produkt-Portfolio. Doch die Zeiten ändern sich, denn immer mehr Kunden verlangen nach preiswerten Handys mit der schnellen Datenverbindung. Dies hat auch Nokia erkannt und bietet nun mit dem 6555 für derzeit 229 Euro ein günstiges und dabei auch noch sehr attraktives Klappmodell an.

Elegante Optik, strahlend helles Display

image.jpg
Der Equalizer des Musicplayers lässt sich vom User individuell einstellen.
© Archiv

  Wer angesichts des Preises Mängel bei der Verarbeitung oder beim Handling erwartet, der sieht sich angenehm getäuscht. Denn das 6555, das mit roten, silbernen, schwarzen oder beigen Designapplikationen lieferbar ist, gefällt nicht nur optisch, sondern auch haptisch. Hierfür sind vor allem die teils spiegelnden, teils matten Kunststoffoberflächen verantwortlich. Metallfans kommen zwar nicht auf ihre Kosten, doch dafür ist das 6555 auch im aufgeklappten Zustand sehr gut ausbalanciert und liegt mit einem Gewicht von knapp unter 100 Gramm ausgesprochen angenehm in der Hand. Gefallen kann auch das üppige Außendisplay, das über verpasste Nachrichten oder Anrufe Auskunft gibt und ansonsten eine hübsche analoge Uhr anzeigt. Das Highlight ist jedoch ohne Zweifel der innere Screen, der mit einer hellen und scharfen Darstellung zu überzeugen weiß. Das rückt denn auch die Menüs ins rechte Licht, die klar benannt und verständlich aufgebaut sind, sodass sich das Nokia auch ohne Lektüre der Anleitung sehr gut bedienen lässt.

Tolle Ergonomie, aber Lücken in der Ausstattung

image.jpg
Die leicht gebogene Form des 6555 sorgt für eine gute Ergonomie beim Telefonieren.
© Archiv

Ebenfalls ein dickes Lob verdient sich die benutzerfreundliche Ergonomie des 6555. So ist das Klappmodell im geöffneten Zustand leicht gebogen und liegt beim Telefonieren perfekt am Kopf an. Auch die Tastatur mit ihren großen Buttons kann überzeugen. Sämtliche Tasten sind bequem zu erreichen, perfekt ausgeleuchtet und bieten zudem ein recht gutes Feedback beim Bedienen.So weit, so gut. Doch ein Blick auf die Ausstattungsliste zeigt, wo Nokia dann doch den Rotstift ansetzen musste. So fehlt die noch schnellere UMTS-Erweiterung HSDPA ebenso wie Videotelefonie oder das bei Nokia sonst übliche UKW-Radio. Ebenfalls auf der Vermisstenliste: ein Stereo-Headset, eine Speicherkarte für den MicroSD-Slot, der die internen 25 MB erweitert, ein Datenkabel für den Micro-USB-Anschluss sowie eine Sync-Software für den PC. Da die letzten beiden Features nicht an Bord sind, bekommt das 6555 auch keine Punkte für die Outlook-Synchronisation, obwohl diese prinzipiell möglich ist - so sind nun mal die harten connect-Testkriterien.

image.jpg
Wer Musik mit dem 6555 hören will, kann zu einem Headset wie dem BH-503 (110 Euro) greifen.
© Archiv

Doch genug der Kritik, denn dank der Serie-40-Plattform bietet das 6555 Funktionen, die bei weitaus teureren Mitbewerbermodellen weder für Geld noch für gute Worte erhältlich sind. Wie etwa die Sprachwahl- und -steuerung oder die zeitgesteuerten Situationsprofile. Auch der Musicplayer macht einen guten Eindruck, zeigt Titel und Interpret an und beherrscht alle gängigen Dateiformate wie AAC, MP3 und WMA. Bei der Wiedergabe werden die Songdaten praktischerweise auch auf dem Außendisplay angezeigt. Warum Nokia jedoch kein Headset mitliefert, obwohl das 6555 eine 2,5-mm-Klinkenbuchse direkt am Gehäuse vorweisen kann, wird wohl ewig ein Geheimnis der Finnen bleiben. Vier Spiele und eine 1,3-Megapixel-Knipse für gelegentliche Schnappschüsse komplettieren den Entertainment-Part. EDGE, Bluetooth, ein E-Mail-Client und ein HTML-Browser bringen Punkte in den Rubriken Connectivity und Messaging.

Guter Empfang und gute GSM-Ausdauer

image.jpg
Die hübsch gestalteten Spiele halten auf Reisen oder in öden Konferenzen die Langeweile in Schach.
© Archiv

Bei der Ausstattung gibt's also Licht und Schatten, was auch für die Ergebnisse im Labor gilt. Während die GSM-Performance in puncto Ausdauer mit über 16 Tagen Standby- und bis zu sechs Stunden Gesprächszeit überzeugen konnte, standen im UMTS-Betrieb lediglich fünf Tage Standby und unter zwei Stunden Gesprächszeit auf der Habenseite. Auch die sehr helle Anzeige fordert ihren Tribut bei den Betriebszeiten mit eingeschaltetem Display - es empfiehlt sich, die Helligkeit über das Menü etwas herunterzuregeln. Klang sowie Sende- und Empfangsqualität sind dagegen tadellos, sodass das 6555 die Endnote "gut" redlich verdient hat. Wer also auf der Suche nach einem attraktiven Allroundhandy zum günstigen Preis ist, sollte sich das 6555 ruhig einmal zur Brust nehmen.

Nokia 6555

Nokia 6555
Hersteller Nokia
Preis 229.00 €
Wertung 388.0 Punkte
Testverfahren 0.9

Mehr lesen

Bestenliste Smartphones mit Android

Top 10: Die besten Android-Handys

Kopfhörer-Bestenliste

Die besten In-Ear-Kopfhörer

Welches Handy hat die beste Kamera?

Die Smartphones mit den besten Kameras

Weiter zur Startseite  

Mehr zum Thema

Nokia Lumia 720

Testbericht

Nokia Lumia 720 im Test

71,8%

Das Lumia 720 ergänzt die inzwischen fünf Geräte umfassende Lumia-Palette im Mittelfeld und stellt dabei sogar ein Highlight dar, wie der Test zeigt.

Nokia Lumia 1020

Testbericht

Nokia Lumia 1020 im Test

76,2%

Nokias neues Superphone: Das Lumia 1020 kommt in knalligen Farben, mit extravagantem Design und überzeugt im Test mit einer Kamera der Spitzenklasse.

Nokia Lumia 625

Testbericht

Nokia Lumia 625 im Test

71,0%

Das Nokia Lumia 625 ist mit guten 404 Punkten im Test und einer Preisempfehlung von 299 Euro wahrlich nicht teuer bezahlt.

Nokia XL

Testbericht

Nokia XL im Hands-on-Test

Das günstige 5-Zoll-Smartphone Nokia XL zeigte sich bei der Vorstellung auf dem MWC hervorragend verarbeitet. Die Sofware-Plattform konnte dagegen…

Nokia Lumia 630

Testbericht

Nokia Lumia 630 im Test

72,6%

Ein Nokia Lumia, das vom Start weg nur 159 Euro kostet, ist schon eine kleine Sensation. Stimmt die Qualität des neuen Nokia Lumia 630 trotzdem?