Personen per GPS orten: PAJ GPS Allround Finder im Test
Kinder verirren sich, an Alzheimer Erkrankte finden nicht zurück – in solchen Fällen kann ein GPS-Tracker helfen. Das Modell von PAJ hat im Test überzeugt.

Tragische Fälle, in denen sich Menschen verlaufen oder gar entführt werden, gibt es leider immer wieder. Und nicht immer gehen sie am Ende so glimpflich aus wie bei der kleinen Julia, die Mitte Oktober zwei Tage im Bayerischen Wald vermisst wurde.Doch mit technischer Unterstützung ist es möglich...
Tragische Fälle, in denen sich Menschen verlaufen oder gar entführt werden, gibt es leider immer wieder. Und nicht immer gehen sie am Ende so glimpflich aus wie bei der kleinen Julia, die Mitte Oktober zwei Tage im Bayerischen Wald vermisst wurde.
Doch mit technischer Unterstützung ist es möglich, Dramen zu verhindern. Denn mit sogenannten GPS-Trackern lassen sich Personen (und auch Gegenstände) über das Mobilfunknetz orten.
PAJ arbeitet nach deutschem Datenschutzgesetz
Wir haben zum Test den Allround Finder von PAJ bei Amazon gekauft. Der wirbt mit "Software made in Germany" und entsprechendem Datenschutz, die Server stehen in Europa. 44 Euro erscheinen erst mal als fairer Preis und im Vergleich mit einem 900 Mann starken Suchtrupp, Man-Trailer-Hunden, Hubschraubern und allem voran der seelischen Belastung überschaubar, selbst wenn zur Aktivierung des GPS-Trackers eine monatliche (5 Euro), quartalsweise (14 Euro) oder jährliche (50 Euro) Abogebühr nötig ist. Auch das ist im Vergleich zu dem Schrecken, den betroffene Menschen durchleben müssen, nichts.

Beim Auspacken fällt uns die sehr spärliche Anleitung auf, die auf die Webseite von PAJ verweist. Von dort aus lässt sich der Tracker aktivieren und dort findet sich auch eine echte Bedienungsanleitung, die den unbeschrifteten Schieberegler (Einschalter) und den gleichfalls unbeschrifteten Taster erklärt, der sich als SOS-Knopf erweist, wenn er per App oder im Webportal scharf geschaltet wurde.
Klar verständliche Funktionen
Weder die Webanwendung noch die daraus abgeleitete App erhalten den Show-and-Shine-Award. Sie sind sehr nüchtern gehalten und verwirren nicht mit überbordenden Funktionen, sondern beschränken sich auf Sinnvolles. Das wäre zunächst das Tracking auf der Karte, das sich in Dauer, Distanz und Häufigkeit der Aktualisierung anpassen lässt.
Hinzu kommt die Möglichkeit, einen Korridor frei zu konfigurieren. Das kann wie im Beispielbild unten ein Ort, ein Schulweg, ein Parkgelände oder ein anderes beliebiges Areal sein. Die Einrichtung geht flugs und ohne weiteren Erklärungsbedarf von der Hand. Wird der festgelegte Bereich verlassen, sendet der Allround Finder eine SOS-Mail an bis zu drei definierbare Kontakte. Die muss dann freilich auch gelesen werden. Hier sollte der entsprechende Benachrichtigungsalarm auch am Handy gesetzt werden.



GPS-Empfang überzeugt im Test
Die Ortung des Trackers, der mit seinen 140 Gramm nicht besonders schwer ausfällt, erfolgt über GPS-Signal, das per 2G-Netz versendet wird. In der Praxis funktionierte das zunächst extrem gut. Selbst nach dem Auspacken und der ersten Inbetriebnahme indoor erkannte der PAJ unser Bürogebäude. Den Standort unter freiem Himmel bestimmte er mit einer Genauigkeit von etwa 2 Metern. Und im Test verfolgte er die (freiwillige) Versuchsperson vom Parkplatz bis ins Gehäuse hinein. Der letzte Funken GPS-Signal schien hier zu genügen. Um Gebäude mit dicken Betonwänden zeichnete der Tracker Linien, die gleichfalls dafür sorgten, dass sich der Aufenthaltsort eindeutig bestimmen ließ.
Im Fall der eingangs erwähnten Julia wäre eine GPS-Ortung wohl auf wenige Meter genau gelungen; hier ist die Frage nach der Netzabdeckung entscheidender, da sich der PAJ-Tracker einer integrierten SIM zur Datenübertragung bedient. Ein Blick auf die Netzcheckseite der connect zeigt, dass 2G riesige Flächen abdecken kann. In diesem Zusammenhang seien noch 20 Stunden aktives Tracking erwähnt, die der Hersteller verspricht.