77-Zoll-OLED-TV

Philips 77OLED937 im Test

19.1.2023 von Roland Seibt

Philips erweitet die Faszination eines großen OLED-Displays nicht nur durch Ambilight auf den ganzen Raum, sondern rundet mit edler Verarbeitung und High-End-Sound von B&W weiter das Gefühl des Besonderen ab. Wir haben den 77OLED937 von Philips getestet.

ca. 5:30 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Philips 77OLED937 im Test
Philips 77OLED937 im Test - Riesen OLED mit dem Plus
© Philips / sirtravelalot / shutterstock.com / Montage connect HOME

Pro

  • Ambilight
  • sehr guter Klang mit Dolby Atmos
  • DolbyVision und HDR10+ adaptive
  • Android 11
  • schlaues HDR Tonemapping
  • DTSPlay-Fi

Contra

  • Singletuner
  • Quantisierung nahe Schwarz

Fazit

connect-HOME-Urteil: überragend (919 von 1015 Punkten)

Ein farbgewaltiger OLED-Fernseher mit perfektem Kontrast und einer gigantischen Bilddiagonale von 194 Zentimetern ist der Traum jedes Filmfans. Und kein anderer Hersteller kann die Technik dann auch noch so traumhaft leuchtend verpacken wie Philips und veredelt sie zudem mit einem wertigen Metallrahmen, Naturstoff und highendigem 3D-Sound von Bowers & Wilkins. Da versteht man, wieso Philips seine besten Fernseher als „OLED+“ bezeichnet.

Mit „traumhaft leuchtend“ ist natürlich das exklusive, patentierte Feature „Ambilight“ gemeint, das hier vierseitig und mit immer wieder neuen faszinierenden Farbspielen den TV-Abend versüßt. Neben den herausragenden Leistungen in Verarbeitungsqualität, Design und Sound kämpft Philips auch an anderen Fronten wacker mit.

An dynamischen HDR-Metadaten werden DolbyVision und HDR10+ unterstützt, und wenn keine Infos hereinkommen, passen sich Kontraste wahlweise an statische Metadaten oder per KI an den tatsächlichen Szeneninhalt an.

Für die Bildaufbereitung verfeinert Philips jedes Jahr die hauseigenen P5-Chips und macht sie immer intelligenter. Mit dem Filmmakermodus, IMAX Enhanced, Kalibrationszugängen für isf-Techniker und der Zusammenarbeit mit der Farbsoftware Calman liegt die Professionalität des Bildabgleichs auf höchstem Level.

Philips 77OLED937 im Test - Ambilight
Ambilight: Dutzende LEDs sitzen an den vier Seiten des Korpus und erweitern das Bilderlebnis feinfühlig auf die Wand hinter dem TV. Philips hat mit viel Fantasie jede Menge Ideen rund um dieses Phänomen entwickelt. Damit der kunterbunte Lichtschein auch unterhalb des Display zu sehen ist, wurde die B&W-Soundbar etwas nach unten und vorn versetzt integriert.
© Philips

Android-TV

Beim eigentlichen OLED-Panel haben TV-Hersteller kaum eine Wahl, sodass die meisten guten Fernseher auf derselben Basis aufbauen. Und auch was das Betriebssystem betrifft, hat sich Philips für Android-TV entschieden – ein universelles System, das besonders viele smarte Apps und Features bietet, jedoch nicht unbedingt als Spezialität bezeichnet werden kann.

Selbst No-Names oder Vollsortimenter wie Xiaomi, die keine Ahnung von den Anforderungen und Besonderheiten der TV-Technik haben, setzen auf Android. Dort werden jedoch Standardprozessoren verwendet, um Eingangs- und Tunersignale aufzubereiten, und auch Prozeduren wie beispielsweise Programmführer oder Mediaplayer kommen ebenfalls von der Stange.

Nicht so bei Philips. Man nutzt gern das Framework von Android, das neben dem verifizierten Zugriff auf Tausende Smart-TV-Apps auch hardwarenahe Funktionen wie Bluetooth, WLAN, Chrome-Cast oder den Google Sprachassistenten mitbringt, programmierte darauf aber weitaus mehr Extras als alle anderen Mitbewerber.

Das Eintauchen in die Googlewelt fand bei Philips bereits vor etlichen Jahren statt, und man hatte anfangs negative Erfahrungen mit Abstürzen und Systemfehlern machen müssen, doch jetzt scheint alles überaus stabil zu laufen und flink zu reagieren. Langjährige Entwicklungsarbeit zahlt sich eben aus.

Wie groß der Unterschied zu anderen Google-TVs ist, zeigt sich beispielsweise in der Umsetzung der Systemeinstellungen. Die kommen oft komplett im Android-Look daher, wo Einstellungen von Netzwerkkonfiguration, Tastatur, Firmware-Release und Speicherkonfiguration des „Telefons“ wichtiger sind als Bild- und Tonparameter.

Nicht so bei Philips: Hier ist nur wenig Android-Setup übrig geblieben. Alles wurde von Grund auf umprogrammiert und wird in großen Lettern übersichtlich sortiert auf dem Bildschirm präsentiert. Einziger Kritikpunkt bleibt, dass man aufgrund der riesigen Anzahl an Einstellungen und Abgleichsoptionen recht lange in den Menüs navigieren muss, um beispielsweise Lichtsensor, Kontrast oder HDR-Tonemapping umzustellen.

Philips 77OLED937 im Test - Screenshot PC G-XYNC
Die NVIDIA RTX3090 in unserem Dubaro Gaming- PC wähnt den 77OLED937 als nicht G-Sync zertifiziert, doch laut Philips ist er es. Variable Refresh hingegen funktionierte mit allen geforderten Systemen.
© connect HOME

Welche Ausstattung hat der 77OLED937 von Philips?

Der 77OLED937 besitzt vier HDMI-Buchsen von denen zwei die volle Bandbreite von 48 Gbit/s akzeptieren, jedoch kein DSC. Von den drei USB-Anschlüssen liefert einer genügend Strom für eine externe Festplatte. Darauf aufzunehmen macht aber deutlich weniger Spaß, seit Philips auf den zweiten Tunerzug verzichtet. Jetzt sind Timer immerhin sinnvoll, um etwas aufzunehmen, wenn man außer Haus ist.

Jedoch wollte selbst schnelles Pausieren des TV-Programms, also Timeshift, erst nicht so richtig funktionieren. Das lag mal wieder im Fortschritt begründet, denn wir wollten Sendungen speichern, die über die Dienste von HD+ empfangen wurden, die jüngst das Funktionsportfolio von Philips erweiterten.

Die Dekodierung ist wie bekannt integriert, und zum Start gibt es ein halbes Jahr kostenlosen Zugriff auf Privatsender in HD. Aufnahmen auf die Festplatte gehören aber wohl erst mal nicht dazu.

Whatsapp Status Sprüche

Zitate-Sammlung und Tipps

Die besten Whatsapp Status-Sprüche im August 2023

Ob lustig oder zum Nachdenken: Wir haben Whatsapp Status-Sprüche und Zitate gesammelt. Und jeden Monat kommen neue Status-Sprüche dazu.

Ein optischer Digitalausgang für den TV-Sound ist obligatorisch, jedoch besitzt längst nicht jedes Gerät auch eine analoge Kopfhörerbuchse. Dass zusätzlich ein Subwooferausgang existiert, ist sinnvoll, wenn man unsere Bewertung des Klangvolumens liest. Beide Anschlüsse könnte man allerdings einsparen, denn die kabellosen Soundoptionen dieses Philips-TVs sind marktführend.

Systembedingt lassen sich wunderbar Bluetooth-Kopfhörer integrieren, doch nun bieten sich auch Modelle an, die DTS Play-Fi als Funkstandard verwenden. Hochwertige Philips-TVs wie unser 77OLED937 sind nämlich die ersten mit dieser umfassenden Soundoption. Über das Multiroom-Mehrkanalsystem lassen sich zum Beispiel Subwoofer, Surroundlautsprecher oder andere smarte Speaker kabellos ins Ambiente einbinden.

Was Smart-TV betrifft, ist Philips, wie gesagt, mit Android 11 auf der sicheren Seite, überdies wird die App-Vielfalt durch klassische Philips-Spezialitäten erweitert. Uns fehlte allein der Zugriff auf „WOW“, der laut Philips nächstes Jahr ergänzt werden soll. Auch beim Thema Gaming sind noch ein paar kleine Rechnungen offen, obwohl der TV auf dem Papier schon alle erdenklichen Features liefert.

Sound by B&W

Gerade bei einem derart beeindruckenden Bild, wie es dieser 77-Zoll OLED-Gigant liefert und es dann noch per Ambilight auf die Wand vergrößert, wäre es fatal, wenn der Sound von Filmen und Musik schwächelt oder gart nervt. Zum Glück geht Philips bei seinen Topmodellen keinen Kompromiss ein und zieht sogar die renommierten Entwickler der High-End-Schmiede Bowers & Wilkins zu Rate.

Deren große Standboxen mit dem ikonisch aufgesetzten Hochtöner sind bereits zu lebenden Legenden geworden, jedoch leisten sie auch Großartiges in anderen Szenarien – beispielsweise durch die akustische Veredelung von Automobilen oder auch bei smarten Boxen, Kopfhörern und Soundbars. Die Zusammenarbeit mit Philips gibt es bereits seit einigen Produktgenerationen, und was den Höreindruck betrifft, werden die Ergebnisse sogar jedes Jahr besser.

Philips 77OLED937 im Test - Soundbar
Die integrierte 3D-Soundbar besitzt 5.1.2 Kanäle und wurde von Bowers & Wilkins entwickelt. Sie wird von bis zu 95¡Watt Musikleistung angetrieben.
© Philips

Bild und Ton

Ein riesiges OLED-Panel ist die beste Basis für ein perfektes Bild, und Philips steuert es wie gehabt sehr intelligent mit höchst potenten Prozessoren an, deren zahlreiche Algorithmen zur Bildverbesserung vielseitig abgleichbar sind. Im Test fielen allerdings Unterschiede zu den Vorgängern auf. Vielleicht liegt es ja an den neuen, härteren Bestimmungen zur Begrenzung des Stromverbrauchs, jedenfalls zügelt jetzt auch Philips die Maximalbrillanz.

Bei HD-Inhalten bekommt man das Bild manuell noch recht lichtstark justiert, doch in HDR ist man weit von den Werten entfernt, mit denen sich LG, Panasonic und Samsung bekriegen. Der Filmmakermodus liefert ab Werk wunderbar natürliche Farben, doch Eco, Heimkino und Kristallklar scheinen härter und manipulativer, als wir das kennen. Vielleicht ist auch hier nicht das letzte Wort der Firmware gesprochen, vor allem weil uns Kleinigkeiten wie fehlendes zeitliches Dithering in dunklen Partien oder ein überhartes Scaling von Farbkanälen aufgefallen sind.

Das alles mag sich hier schwerwiegend anhören, doch tatsächlich handelt es sich um Feinschliff, der fast nur auffällt, wenn man die passenden Testsequenzen begutachtet. Andereseits sind Aspekte wie Bewegtbildschärfe, Kontrastoptimierung, Farbabstimmung oder das HDR-Tonemapping exzellent gelöst, sogar mit Anpassung der Gammakurve über den Raumlichtsensor.

Online-Siegel
überragend
Philips 77OLED937
Januar 2023 Zum Produkt

So ist es gelungen, fünf Surroundkanäle plus zwei Upfiring-Wandler für 3D-Sound in ein edel mit Stoff bespanntes, kompaktes Gehäuse zu verpacken, natürlich in der Mitte ausgestattet mit dem ikonischen, B&W-typischen Hochtöner des Centerkanals. An den Seiten versuchen die Surroundkanäle erfolgreich, am Zuhörer vorbei nach hinten zu gelangen, aus den Deckenstrahlern kamen im Test ganz klar die passenden Atmos-Sounds.

Der etwas dünne Woofer schafft es zwar nicht, die Präzision und den Druck der anderen Kanäle aufrechtzuerhalten, doch dafür gibt es optional Anschlüsse oder die Play-Fi-Variante. Die Mischung aus „echtem“ Raumklang und virtuellen DSP-Ergänzungen ist gelungen. Sie wertet Filme spektakutär auf, wenn man mittig und recht nah vor dem TV sitzt. Die anderen Mithörer erleben zumindest tonal angenehm klingende Filmabende.

Angebot bei MediaMarkt suchen

Wie fällt das Fazit zum 77OLED937 von Philips aus?

Philips nimmt die beste Displaytechnik und perfektioniert sie zum TV-Gesamtkunstwerk durch eine einzigartige Bildaufbereitung, edle Verarbeitungsqualität, eine highfidele 3D-Soundbar und nicht zuletzt die Zauberwelt von Ambilight.

Mehr lesen

Bestenliste Smartphones mit Android

Top 10: Die besten Android-Handys

Kopfhörer-Bestenliste

Die besten In-Ear-Kopfhörer

Welches Handy hat die beste Kamera?

Die Smartphones mit den besten Kameras

Weiter zur Startseite  

Mehr zum Thema

LG OLED83C27LA im Test

65-Zoll-OLED-TV

LG OLED83C27LA im Test

91,6%

Während für andere Hersteller OLED-TVs in 65 Zoll das Maß der Dinge in puncto Immersion darstellen, legt LG dieses Jahr eine kräftige Schippe an…

Medion MD33989 im Test

65-Zoll-OLED-TV

Medion MD33989 im Test

82,0%

Die Firma Medion hat sich einen guten Namen gemacht mit Entwicklung und Vertrieb von erstaunlich hochwertiger Elektronik für einen bekannten…

103504_S95B_Lifestyle_02Aktion Overlay

Erster TV mit QD-OLED-Panel

Samsung GQ65S95B im Test: Der erste OLED seiner Art

Nichts Geringeres als eine neue Ära der Displaytechnik bricht mit Samsungs GQ65S95B an. Er ist das erste Gerät mit QD-OLED Panel, das die Vorteile von…

Samsung GQ65S95B im Test: Update

Erster TV mit QD-OLED-Panel

Samsung GQ65S95B im Test

92,4%

Samsungs GQ65S95B ist der Erste mit einer neuen Displaytechnik. In einem ausführlichen Test in unserer letzten Ausgabe zeigte sich, dass dieser…

LG OLED77W9PLA im Test

77-Zoll-OLED-TV

LG OLED77W9PLA im Test

91,5%

LG OLED 77W9 im Test: weit mehr als nur ein umwerfenden Bilderlebnis, das die echte Luxusklasse an TV-Geräten von anderen Spitzenfernsehern abhebt.