Testbericht

Pioneer D9

10.12.2007 von Redaktion connect und Lothar Brandt

Pioneer stockt die spektakulär gestartete "G-Serie" jetzt um einen 900 Euro teuren CD/SACD-Player auf

ca. 1:50 Min
Testbericht
  1. Pioneer D9
  2. Datenblatt
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© Archiv

Optisch fügt sich der 900-Euro-Spieler perfekt ein in die Pioneer-Serie "G-Clef". Die jahrelang eher auf AV-Komponenten konzentrierten Japaner starteten ihr Stereo-Comeback im Zeichen des Violinschlüssels (englisch: G clef) mit den Vollverstärkern A 6 (500 Euro) und A 9 (800 Euro) sowie dem Kombiplayer D 6 (500 Euro). Die renommierten Londoner Air-Tonstudios müssen ihr Plazet zum Klang geben. Nun prangt das Air-Studio-Logo ebenfalls auf der serientypisch zweigeteilten, von allem überflüssigen Zierrat befreiten Front des D 9. Auch dahinter sieht es ansprechend aus. Die linke Hälfte des mechanisch sehr stabil verpackten Innenlebens dominiert eine Versorgungseinheit, die einem Vollverstärker gut zu Gesicht stünde. Zwei Schnittbandkern-Transformatoren, jeweils einer für den analogen und den digitalen Part, sorgen für die strikte Trennung der Welten von der Netzleitung an.In der rechten Hälfte fällt das firmeneigene Laufwerk auf - die Standard-Konfektion von System-Erfinder Sony war Pioneer wohl nicht mehr gut genug. 

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Kontaktsichere Cinch-Buchsen
© Archiv

Die ausgelesenen CD- und SACD-Daten - letztere in hochaufgelöstes PCM gewandelt - wandern frisch getaktet in einen Abtastratenwandler (SRC). Die Zwischenstufe dient einem guten Zweck: den gefürchteten Jitter - minimale zeitliche Unregelmäßigkeiten im digitalen Datenstrom, die den Klang aufrauen können - von vornherein einzudämmen. Das Messlabor gibt Pioneer recht: Mit 168 Picosekunden liegt der D 9 noch unterhalb der als völlig unkritisch gesehenen 200 ps. 

Gute Messwerte, gute Hörergebnisse

Überhaupt erfüllte der D 9 messtechnisch alle Erwartungen an einen Spitzen-Spieler. Das Klirrverhalten seiner Ausgangsstufen ist vorbildlich, auch der Ausgangs-Widerstand liegt mit 102 Ohm so niedrig, dass selbst lange Cinch-Verbinder zum Vorverstärker keinen Höhenverlust befürchten lassen. Das Fürchten lehrte der Pioneer höchstens die Konkurrenz. Im Hörraum hielt das schlichte Schwergewicht - immerhin elf Kilogramm bringt der D 9 auf die Waage - alle Versprechen aus Labor und Prospekt. Besonders beeindruckte die unangestrengte Dynamik, die der 900-Euro-Spieler mit anspruchsvollstem Programm entfesselte.

Das "bewegt-feurige" Finale von Bruckners 1. Sinfonie auf der AUDIO-CD "pure music Volume 4" (Bose) stellt Klein- und Großsignalverhalten mit feinsten Streichern im Pianissimo und brachialen Tutti-Passagen vor härteste Proben. Souverän dröselte der Pioneer zarteste Tremoli auf, satt strahlend blies das Blech im Fortissimo. Die Fülle der Klangfarben fächerte sich voll auf. Dabei blieben die Instrumente stets sauber konturiert, die oft bei CD-Playern einsetzende Zerfaserung in sehr leisen, aber dicht gewobenen Passagen blieb aus. Die lange leise wogende Ouvertüre "Meeresstille und glückliche Fahrt" von Mendelssohn verlief so wirklich glücklich, denn auch in der räumlichen Darstellung blieb der Pioneer präzise, unabhängig von der Lautstärke.

Pioneer D 9

Pioneer D 9
Hersteller Pioneer
Preis 900.00 €
Wertung 100.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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