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Mittelklasse Smartphone

Realme GT 5G im Test

Anschnallen bitte. Das Realme GT geht mit einem Top-Systemchip an den Start. Wir haben uns die Stärken und Schwächen der Neuheit angeschaut und loten mit unserem Test deren Chancen auf die Pole-Position in der Mittelklasse aus.

Autoren: Joachim Bley und Wadim Herdt • 16.8.2021 • ca. 3:40 Min

Realme GT 5G im Test
Klotzen statt kleckern: Das Realme GT hat einen Snapdragon 888 an Bord und soll die junge Marke mit viel Power auf der Überholspur halten.
© Realme / Montage: connect

Die Marktforscher von Counterpoint Research bescheinigen der Newcomer-Marke Realme in Europa mit Abstand die höchsten Wachstumsraten. Konkret reden wir hier von 183% bezogen auf das erste Quartal im Vorjahresvergleich. Da stellt sich die Frage: Wie schaffen die das? Unter anderem mit superstarker H...

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Pro

  • leistungsstarke Top-Hardware
  • scharfe 120-Hz-OLED-Anzeige
  • Fingerprintsensor im Display
  • moderne, vielfältig anpassbare Benutzeroberfläche
  • überzeugende Hauptkamera
  • exzellente Connectivity
  • herausragende Ausdauer
  • Kopfhörerklinke und solide klingende Stereolautsprecher
  • Schnellladen mit 65 Watt

Contra

  • Speichererweiterung fehlt
  • nicht wasserdicht
  • Wärmeentwicklung unter Last
  • geringere LTE-Strahlungsleistung bei 1800 und 2600 MHz

Fazit

connect Test-Urteil: gut (417 von 500 Punkten)

83,4%

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Die Marktforscher von Counterpoint Research bescheinigen der Newcomer-Marke Realme in Europa mit Abstand die höchsten Wachstumsraten. Konkret reden wir hier von 183% bezogen auf das erste Quartal im Vorjahresvergleich. Da stellt sich die Frage: Wie schaffen die das?

Unter anderem mit superstarker Hardware, die vorzugsweise im Onlinehandel für relativ schmales Geld verkauft und offensichtlich stark nachgefragt wird. Diesem Erfolgsrezept bleibt auch das Realme GT 5G treu.

Formel-1-Power ist vorhanden

Kein Geringerer als Qualcomms aktueller Top-Systemchip Snapdragon 888 verwandelt das GT in eine handliche Rennmaschine, die den Besten die Stirn bieten kann. Obwohl hier nicht die etwas höher getaktete Plus-Variante verbaut ist, fallen die Benchmarkergebnisse absolut betrachtet hervorragend aus. Doch soviel Leistung ist gar nicht so einfach in den Griff zu bekommen.

Im Systemchip selbst verbessert die auf fünf Nanometer verringerte Strukturbreite die Energieeffizienz. Darüber hinaus versuchen die Entwickler die Wärme über einen schnell zirkulierenden Wasserdampf-Kühlkreislauf und großflächige Bleche abzuführen. Dabei kommt neben wärmeleitfähigem Kupfer zusätzlich auch festerer Edelstahl zum Einsatz. Wurde das System durch wiederholte Benchmarkdurchläufe gestresst, nahm das Leistungsvermögen merklich ab.

Realme GT 5G im Test: Screenshots
(links) Wie es Euch gefällt: Die Oberfläche Realme UI 2.0 lässt sich bis ins Detail individuell einrichten. (Mitte) Dolby Atmos und diverse Sound-Profile geben der Audiowiedergabe auf Wunsch den Klangkick. (rechts) Aufs Ganze gehen: Im Game Space können Spieler die Settings für ungestörtes Daddeln wählen.
© Screenshots / Montage: connect

Gleichzeitig erwärmte sich auch bei intensivem Action-Gaming das Gehäuse stark. Im Bedienalltag blieben die Temperaturen dagegen im grünen Bereich. Zur Speicherausstattung: Im Test hatten wir die meist ausreichende 128-GB/8 GB-Variante für 499 Euro. Eine Erweiterung via microSD-Karte sieht der Dual-SIM-Slot nicht vor.

Wer viel Speicherplatz benötigt, sollte sein Budget um 100 Euro aufstocken und zu der 256-GByte-Version greifen. Damit steigt das RAM-Kontingent auf 12 GByte an. Die Systemanbindung erfolgt im High-Speed-Tempo: Arbeits- wie Flash-Speicher setzen mit LPDDR5 bzw. UFS3.1 auf aktuelle Standards, die den Datendurchsatz erhöhen.

Realme GT

Scharfe 120-Hz-OLED-Anzeige

Das selbstleuchtende, mit einer Schutzfolie versehene Display misst in der Diagonale 16 Zentimeter und löst mit 409 ppi fein auf. In den Einstellungen lässt sich die Aktualisierungsrate auf 120 Hz verdoppeln. Die klarere Darstellung bewegter Bildinhalte beim Scrollen oder Spielen geht stark zu Lasten der Ausdauer.

Dem 4500-mAh-Akku geht im Labor nach 10:07 Stunden die Puste aus. Bei 60 Hz legt das Realme GT mit 16:22 Stunden dagegen ein herausragendes Durchhaltevermögen an den Tag. Hier bietet es sich an, in den Settings die bedarfsgerechte Anpassung der Bildwiederholrate dem System zu überlassen.

Realme GT 5G im Test: Displaymessung
Das 120-Hz-OLED hat unsere Labortests souverän bewältigt. Blickwinkelstabilität und Leuchtkraft erreichen ein preisklassentypisches Level. Mit 691 cd/m2 verbessert der Outdoor- Boost die Ablesbarkeit moderat. In heller Umgebung fallen die Kontraste vergleichsweise niedrig aus.
© connect

Ein vollständiger Ladevorgang dauert gut eine halbe Stunde. Dieses High-Speed-Schnellladen ermöglicht ein 65-Watt-Netzteil, das wie eine Schutzhülle beiliegt, und ein Lademanagement, das umfassenden Überlastungsschutz verspricht. Die Tankstopps laufen stets über den USB-Typ C (2.0)-Anschluss. Drahtloses Laden ist also – wie häufig in der Mittelklasse – nicht vorgesehen.

Der Musikwiedergabe räumt das Realme einen hohen Stellenwert ein: Eine Kopfhörerklinke ist ebenso vorhanden wie der Raumklangoptimierer Dolby Atmos. Die Stereolautsprecher spielen sonor und pegelfest auf. Ähnlich wie die Hauptkamera bietet auch die 16-Megapixel-Frontkamera vor allem bei guten Lichtverhältnissen eine sehr ansehnliche Fotoqualität.

Realme GT 5G im Test: Fotoqualität qb Siegel
Das Realme GT 5G bekommt in unserem camera quality benchmark für die Fotoqualität des gesamten Kamerasystems insgesamt 51 Punkte.
© connect

Verbindungstechnisch top

Seine exzellente Connectivity verdankt das GT ebenfalls dem Snapdragon 888. Dessen On-Chip-Modem entspricht dem Stand der 5G-Technik. Das X60 unterstützt Gigabit-LTE und reizt zudem ältere Mobilfunkgenerationen aus. WiFi-6 mit theoretischen Spitzendatenraten bis 3,6 Gbit/s, NFC für mobile Bezahldienste wie Google Pay und die aktuellste Bluetooth-Version 5.2 komplettieren die Verbindungsmöglichkeiten.

Beim Navigieren erhöht ein Dual-Frequenz-GPS die Genauigkeit der Positionsbestimmung. Im Testlab gab es an der einen oder anderen Stelle noch Luft nach oben: Auffällig waren vor allem die geringen Strahlungsleistungen bei 1800 und 2600 MHz. Die führten im wichtigen LTE-Durchgang dazu, dass beispielsweise das preislich vergleichbare Google Pixel 4a 5G dem GT die Rücklichter zeigte.

Testsiegel connect gut
Testsiegel connect gut
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Vielfältige Einstelloptionen und starke Bedienperformance

Gesteuert wird das GT über eine zeitgemäße Benutzeroberfläche auf Basis von Android 11. Ein Upgrade auf die Version 12 wird kommen. Das aktuelle Realme UI 2.0 ist an Oppos Color OS angelehnt und bringt breit gefächerte Individualisierungsoptionen mit. Die schließen auch das Always-On-Display ein. Beispiel: Auf Wunsch leuchtet hier der Rand des Sperrbildschirms auf, sobald eine neue Nachricht eingeht.

Das überaus geschmeidige Nutzungserlebnis beginnt hier bereits bei der unverzüglichen Erkennung der Fingerberührungen. Denn das GT setzt auf eine erhöhte Touchabtastrate von 360 Hz. Nutzereingaben werden ohnehin ratzfatz abgearbeitet. Wartezeiten beim Start anspruchsvoller Apps fallen etwas kürzer aus als in der Mittelklasse üblich.

Ein Linearmotor quittiert zudem Eingaben mit dezenten, präzisen Vibrationen. Und: Ein im Display untergebrachter Fingerprintsensor gibt den Startbildschirm zügig frei. Das 6,43-Zoll-Display ist groß genug. Andererseits ist das Modell mit 8,4 Millimetern nicht zu dick und mit einem Gewicht knapp unter der 190-Gramm-Marke recht leicht.

Kurzum: Das Realme liegt sehr angenehm in der Hand. Die Verarbeitung überzeugt – auch wenn das Gehäuse offiziell nicht wasserdicht ist und vielleicht noch einen Tick verwindungssteifer sein könnte. Die getestete Ausführung „Dashing Blue“ verfügt über eine längsseitig gebogene Glasrückseite, die perfekt an den Kunststoffrahmen angepasst ist.

Die blauen Lichtreflexionen setzen optisch Akzente. Fingerspuren fallen trotz der glatten Oberfläche erfreulicherweise nicht zu sehr auf. In der Endabrechnung liegt die in der Speichergröße abgespeckte Version des Realme GT preisbezogen gut im Rennen. Das liegt vor allem auch an dessen exzellenter „Motorisierung“. Einer der härtesten Mittelklassewidersacher dürfte das Xiaomi Poco F3 sein.

Sony-Xperia-10-III-vs-Poco-F3-5G
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