Samsung Galaxy S25 und S25+ im Test: Elegante AI-Smartphones mit noch mehr Power

Galaxy S25(+): Preise, Farben und Marktüberblick

Samsung übernimmt die Preise auf den Cent genau von den letztjährigen Top-Modellen, die beiden S25er sind also genauso teuer wie die S24er. Dabei markiert das Galaxy S25 mit 899 Euro den Einstieg in die Serie, allerdings ist ein Speicher von 128 GB viel zu klein und nicht mehr zeitgemäß, in dieser Preisregion gehören mindestens 256 GB zum guten Ton. Immerhin räumt Samsung einen anderen Kritikpunkt aus dem Weg: Statt mit 8 GB Arbeitsspeicher sind alle drei S25 mit 12 GB ausgestattet. Beim Plus-Modell verzichtet der Hersteller zum Glück auf 128 GB, hier erfolgt der Einstieg bei 256 GB für 1.149 Euro.

Im Gegensatz zum S25 Ultra (ab 1.449 Euro) legt Samsung mit den kleineren S-Modellen auch preislich attraktive Oberklasse-Smartphones auf den Tisch: 899 Euro UVP ist ein guter Preis auf diesem Ausstattungsniveau. Das zeigt auch der Vergleich mit der Konkurrenz: Googles Pixel 9 Pro startet bei 1.049 Euro, das mit dem S25+ vergleichbare Pixel 9 Pro XL startet bei 1.159 Euro. Wer noch mehr Auswahl bei der Smartphone-Entscheidung möchte, sollte noch bis Ende Februar 2025 warten, dann stellt Xiaomi seine 15er-Serie für Europa vor, mit dem kompakten Xiaomi 15 im Zentrum. Das wird übrigens ebenfalls viele AI-Features bieten, Samsung ist nicht der einzige Hersteller, der bei diesem Thema einen großen Aufschlag macht.

Galaxy S25 und S25+ sind in kräftigeren Farben erhältlich als die blassen Titanium-Varianten des Ultra-Modells. Besonders gut gefallen hat uns das leuchtende Blau (Navy), dazu gesellen sich Weißblau (Icyblue), Mint und das klassische Silbergrau (Silver Shadow). Exklusiv im Online-Shop von Samsung kann man darüber hinaus schwarz (Blueblack), Rot (Coralred) und Pinkgold bestellen.

Noch ein Hinweis: Wer glaubt, jetzt besonders günstig an die Vorgängerserie zu kommen, wird enttäuscht. Das Galaxy S24+ 256 GB kostet immer noch 1.049 Euro, ist also nur 100 Euro günstiger als das S25+. Angesichts dieser geringen Differenz würden wir klar das S25+ empfehlen, weil es den stärkeren Prozessor hat.

Design: Leichter, schlanker und zu Ende entwickelt

Während das S25 Ultra mit einem grundlegenden Facelifting auf ganzer Linie überzeugt, hat man die kleineren S25er unverändert von der S24-Serie kopiert. Die Phones gleichen sich wie ein Ei dem anderen, nur anhand der Farben kann man sie unterscheiden. Und an einem kleinen aber feinen Detail: Bei den S25ern sind die Ringe um die Kameras auf der Rückseite von einem breiteren Metallring einfasst, sodass die charakteristischen drei Kreise für die Kameras stärker zur Geltung kommen.

Wer ganz genau hinschaut, entdeckt zudem schmalere Displayrahmen. Es handelt sich hier aber um Unterschiede im Zehntel-Millimeterbereich, die man nur im direkten Vergleich wahrnimmt.

Dass Samsung die Phones kleiner und leichter gemacht hat, fällt im Alltag sehr angenehm auf, auch wenn die Unterschiede auf dem Papier minimal sind:

• Samsung Galaxy S25: 146,94 x 70,46 x 7,25 mm und 162 Gramm (Galaxy S24: 147,0 x 70,6 x 7,6 mm und 167 Gramm)
• Samsung Galaxy S25+: 158,44 x 75,79 x 7,35 mm und 190 Gramm (Galaxy S24 Plus: 158,5 x 75,9 x 7,7 mm und 196 Gramm)

Mit diesen Eckdaten gehören die Smartphones zu den besonders leichten Vertretern in ihrer Größenklasse. Für ein 6,8-Zoll-Smartphone wie das Galaxy S25+ sind 190 Gramm federleicht. Honors Magic 7 Pro, ebenfalls 6,8 Zoll, bringt 223 Gramm auf die Waage.

Besonders das S25 liegt federleicht in der Hand, der schmale Display-Rahmen unterstreicht den ultramodernen und hochwertigen Look. Diese Smartphones sind Premium, das sieht man auf den ersten Blick. Aber die Ähnlichkeit mit den Vorgängern, die die Modellgenerationen optisch de facto austauschbar macht, ist ein Problem. Nächstes Jahr ist ein grundlegendes Redesign fällig.

Natürlich ist die S25-Serie wieder wasserfest nach IP68. Die Verarbeitung erfüllt Samsung-typisch höchste Standards.

Die Displays sind nicht besser geworden

Bei beiden Smartphones baut Samsungs OLED-Panels ein, deren technische Eckdaten 1:1 den Vorgängern entsprechen. Das S25+ kommt mit scharfer QHD-Auflösung, also 3.120 x 1.440 Pixel, beim S25 bleibt es dagegen bei 2.340 x 1.080 Pixel, was bei einer Diagonale von 6,2 Zoll mehr als ausreichend ist. Beide Panels haben eine variable Bildwiederholrate von 1-120 Hertz und werden von Corning Gorilla Glass Victus 2 geschützt. Das ist nicht so reflexionsarm wie das nagelneue Gorilla Glass Armor 2 (S25 Ultra), was unsere Messwerte bestätigen, denn ein Gloss-Wert von 112 ist typisches Smartphone-Niveau und weit über einem S25 Ultra (Gloss 23).

Messtechnisch haben die S25er leider nichts dazugelernt, im Gegenteil. Samsung setzt weiterhin auf eine niedrige Grundhelligkeit, um den Akku zu schonen und einen starken Boost, um kurzzeitig eine gute Ablesbarkeit zu gewährleisten, wenn es nötig ist. Das führte schon bei den Vorgängern zu Kontrastwerten, die sich bestenfalls im gehobenen Mittelfeld bewegen und deutlich unterhalb von dem, was Apple oder Xiaomi in der Oberklasse anbieten. Bei den S25ern messen wir sogar eine Verschlechterung, das bedeutet, dass Galaxy S24 und S24+ leuchtstärker sind (408 bzw 400 cd/m²). Das ist nichts, was man sofort mit dem bloßen Auge wahrnimmt, aber man muss es klar sagen: Die Vorgänger haben die besseren OLEDs.

Prozessor: Power ohne Ende auch im Bereich AI

Für die Android-Oberklasse gehört der Qualcomm Snapdragon 8 Elite 2025 zum guten Ton. Den neuen Power-Prozessor haben wir in diesem Artikel bereits ausführlich besprochen, daher soll hier die Feststellung genügen, dass die S25er in puncto Performance ganz weit oben mitspielen. Auch weil Samsung wieder eine spezielle "for Galaxy"-Variante einbaut, deren Prime-Kerne auf 4,47 GHz hochgetaktet sind, also mit 150 MHz schneller laufen als die Standard-Variante. Auch die GPU wurde um etwa 100 MHz übertaktet. Insofern braucht man sich über die Performance keine Sorgen zu machen.

Für Gamer sind die beiden S25er aber trotzdem nicht die allererste Wahl, denn die Stabilität unter Last ist mit 48,3 Prozent im Wild Life Extreme Stress Test nicht sehr hoch. Das bedeutet, dass der Prozessor aufgrund der Hitzeentwicklung vergleichsweise früh heruntergetaktet wird, wenn er mit höchster Leistung läuft (etwa bei einem 3D-Game wie Genshin).

Connectivity: Dual-eSIM und Dual-Nano-SIM

Bei der Connectivity kann der Nutzer Samsung-typisch aus dem Vollen schöpfen. Es werden 2 Nano-SIM-Steckplätze mit zwei eSIMs kombiniert, man hat also bei Dual-SIM die maximale Wahlfreiheit. Der neueste WiFi-Standard 7 (inklusive 6E) wird genauso unterstützt wie die neueste Bluetooth-Version 5.4 inklusive LE und Auracast. Auch Qualcomm aptX ist mit an Bord, allerdings ohne HD - HiRes-Audio kommt per LDAC oder SSC (Samsung Seamless Codec) auf die Ohren.

Das Galaxy S25+ beherrscht zusätzlich noch Ultra Wide Band, ein moderner Nahfunkstandard, der sicherer und schneller als Bluetooth ist, und zudem eine präzisere Ortung erlaubt. Autohersteller wie Audi und BMW bieten bereits elektronische Türschlösser auf Basis von UWB an.

Stark: Die USB-Schnittstelle beherrscht wieder den schnellen 3.1-Standard inklusive DisplayPort, sodass man das Smartphone-Display schnell auf TVs oder Monitoren spiegeln oder erweitern kann. Für letzteres gibt es Samsungs Desktop-Modus DeX, der ein PC-ähnliches arbeiten mit dem Smartphone ermöglicht.

WiFi 7 inklusive 6E ist ebenfalls an Bord. Mit Blick auf die Connectivity sind die Premium-Smartphones von Samsung die erste Wahl.

Kamerasystem: Alles wie bei den S24ern

Samsung übernimmt das Kamerasystem 1:1 von den S24ern, ob die Optiken und die Sensoren modernisiert wurden, ist nicht bekannt, aber die nur minimal veränderte Bildqualität spricht dagegen.

Beide Smartphones haben:

• Ultraweitwinkel (UWW) mit 12 Megapixel und F2.2
• Weitwinkel (WW) mit 50 Megapixel, OIS und F1.8
• 3x Tele mit 10 Megapixel, OIS und F2.4
• Selfie-Kamera mit 12 Megapixel und F2.2

Selfies mit der Frontkamera sehen genauso aus wie mit den S24ern, hier hat sich nichts getan. Und dieser Eindruck setzt sich fort, wenn man die anderen Brennweiten betrachtet. Im Zentrum steht wieder das lichtstarke Weit­winkel mit 50 Megapixeln, das per Pixel ­Binning Fotos mit 12 Megapixeln ausgibt. Die Qualität ist überragend bis sehr gut, also so, wie man es von einem Top-Smartphone erwartet. Gegenüber einem S24 sehen wir aber keine Verbesserung, sondern ein ähnliches Niveau.

Auf den anderen beiden Brennweiten, Ultraweitwinkel und 3x-Tele, liefern die S25er zwar eine gute Qualität, aber auch hier sehen wir keine Steigerung. Und das ist insofern ein Problem, als dass fast alle anderen aktuellen Smartphones in dieser Preisklasse besser sind, ob man nun ein Honor Magic 7 Pro oder die Pixel-9-Serie von Google betrachtet. Vor allem von einem Ultraweitwinkel erwarten wir im Jahr 2025 mehr.

Galaxy S25(+): Videoqualität und virtuelle Blende

Auch bei Videos bleibt qualitativ alles beim alten. Neu hinzugekommen ist aber die Option, Videos im LOG-Format zu speichern, was (wie bei RAW für Fotos) eine umfangreichere Nachbearbeitung (Farbmanagement, etc.) erlaubt. Neu ist auch der Audio Easer, der es ermöglicht, störende Nebengeräusche in Videos herauszufiltern.

In der sehr gut gemachten Samsung-App für ambitionierte Fotografen, Expert RAW, ist zudem eine virtuelle Blende hinzugekommen, sodass man den Grad der Hintergrundunschärfe beeinflussen kann. Die neuen Funktionen sind sehr gut implementiert und umgesetzt. Und zumindest die virtuelle Blende dürfte per Update auch auf ältere Geräte kommen. Aus technischer Sicht spricht eigentlich nichts dagegen, alle der genannten Features auch auf die S24-Serie zu bringen. Aber es bleibt doch fraglich, weil Samsung eine Differenzierung zwischen beiden Generationen anstrebt. Die Kunden sollen schließlich die neue S25-Serie kaufen und nicht zum S24 greifen.

One UI 7 mit Galaxy AI und Updates

Als Betriebssystem ist One UI 7 installiert, mit Android 15 als Systembasis. Das ist die neueste Version von Samsungs Benutzeroberfläche mit vielen durchdachten neuen Features und unzähligen Anpassungsmöglichkeiten. Besonders gut gefallen hat uns die "Now Bar" ein neues Widget auf dem Sperrbildschirm, das Zugriff auf aktive Anwendungen erlaubt, etwa Spotify oder auf den Rekorder.

Ebenfalls stark: Das "Now Brief", eine Art Tagesvorbereitung (Morgenbriefing) oder Tageszusammenfassung (Abendbriefing) mit einem kompakten Überblick über die für einen selbst relevantesten Infos wie Wetter, Nachrichten oder Termine. Wer eine Uhr oder einen Ring von Samsung nutzt, bekommt hier auch Infos zu Aktivitätszielen und Schlafqualität. Kurz und gut: One UI 7 auf den Galaxy S25 ist eine rundum gelungene Benutzeroberfläche mit vielen sinnvollen und gut gemachten Erweiterungen von Android. Die Systemoberfläche stellen wir hier ausführlich vor.

Mit Daten versorgt wird das Now Brief von der "Personal Data Engine", die individuelle, personalisierte AI-Funktionen ermöglichen soll. Nicht nur hier wird deutlich, welche zentrale Rolle der Hersteller der Künstliche Intelligenz (AI) auf den S25ern einräumt. Kein Wunder, die sogenannte "Galaxy AI" ist ein wichtiges Verkaufsargument. Und tatsächlich gehört Samsung zu den Smartphone-Herstellern, die besonders viele AI-Funktionen auf ihren Top-Modellen anbieten. Vom Dolmetscher über die Bilderretusche bis hin zur Transkription und Zusammenfassung von Meetings oder E-Mails: Es gibt kein aktuelles AI-Feature, das nicht auf den S25ern installiert ist.

Neu und gut: Der Google-Assistent Gemini wartet auf Sprachbefehle, wenn man länger auf die Power-Taste drückt und er kann auf den S25ern auch komplexere Anweisungen abarbeiten, die die Informationen aus unterschiedlichen Apps abfragen. "Such mir hundefreundliche Restaurants in der Nähe heraus und schicke die besten fünf per Whatsapp an XYZ" ist ein Task, der nun vom Smartphone verstanden und umgesetzt wird. Allerdings ist dieses Feature nicht Samsung-exklusiv, sondern eine neue Fähigkeit von Google Gemini, die auch auf anderen Smartphones verfügbar sein wird. Samsung ist nur einer der ersten Hersteller, die es anbieten. Ein Alleinstellungsmerkmal der S25-Serie ist aber die schiere Masse der AI-Funktionen, die so umfangreich nicht einmal Google auf seinen Pixel-Phones bietet.

Für Samsung spricht zudem der lange Software-Support: Die S25-Serie wird wieder sieben Jahre lang neue Android-Versionen und Sicherheitspatches erhalten. Der einzige Hersteller, der ähnliches bietet, ist Googles Pixel-Serie.

Funkeigenschaften und Akustik

Die sehr gute Akustik übernimmt Samsung ebenfalls von den Vorgängern, auch hier gibt es keine großen Sprünge. Bei Galaxy S25 und S25+ wurde die Geräuschunterdrückung noch weiter optimiert, aber die Unterschiede sind so klein, dass sie nur aus messtechnischer Sicht eine Rolle spielen. Wichtig ist der Befund, dass die beiden S25er mit einer hohen Lautstärke, einer natürlichen Stimmwiedergabe in beide Richtungen und einer gut abgestimmten Geräuschunterdrückung eine gute Wahl für Vieltelefonierer sind.

Aus funktechnischer Sicht gibt es ebenfalls gute Neuigkeiten, vor allem das Galaxy S25+ präsentiert sich topfit und verbessert gegenüber dem S24+. Beim kleineren S25 sind die Verbesserungen nicht so ausgeprägt, aber auch hier reicht es für ein gutes Gesamtergebnis. Auffällig ist, dass Samsung den Schwerpunkt der Antennenoptimierung auf das 5G-Netz legt - für Deutschland, in dem der 5G-Ausbau zügig voranschreitet, ist das genau richtig so.

Akku und Aufladen

Während chinesische Hersteller verstärkt auf die Silizium-Karbon-Technologie setzen, bleibt Samsung bei den klassischen Lithium-Ionen-Akkus. Die Kapazität ist sowohl beim Galaxy S25 als auch beim Galaxy S25+ unverändert von den Vorgängern übernommen. Aufgrund der höheren Energieeffizienz des Snapdragon 8 Elite kann Samsung aber eine längere Laufzeit herauskitzeln: Das Galaxy S25 schafft 16:49 Stunden (S24: 15:33 Stunden), das S25+ kommt auf 18:46 Stunden (S24+: 17:10 Stunden). Das reicht locker für einen Tag auch bei intensiver Nutzung, setzt aber nicht den Benchmark für 2025, da sind die eingangs erwähnten Silizium-Karbon-Smartphones deutlich vorne: Das Honor Magic 7 Pro beeindruckt mit einer Laufzeit von 21:37 Stunden. Eine Ladeleistung von 100 Watt bringt das Phone in 20 Minuten wieder auf 20 Prozent, ein Zeitraum, von dem Samsung-Nutzer nur träumen können. Denn Samsung belässt es bei 25 Watt (S25) beziehungsweise 45 Watt (S25+).

Auch beim kabellosen Aufladen gibt es keine Neuigkeiten: Die Ladegeschwindigkeit von Qi 2, die bei 15 Watt liegt, wird zwar unterstützt, aber Samsung implementiert nicht das Magnetic Power Profile (MPP), sodass die S25er Gegensatz zu den iPhones nicht magnetisch andocken können. Die Smartphones sind damit nur "Qi 2 Ready", sie unterstützen MagSafe nur über entsprechende magnetische Hüllen.

Fazit: Bis zur Langeweile durchoptimiert

Mit dem Galaxy S25 und dem S25+ verteidigt Samsung souverän die Spitzenposition bei Premium-Smartphones. Beide Modelle bieten dem Käufer eine exzellente Hardware und das umfangreichste Softwarepaket, bei dem die AI-Funktionen herausstechen. Zu kritisieren ist, dass die Smartphones keine technischen Innovationen haben, im Vergleich zu S24 und S24+ gibt es kaum Unterschiede, nur hier und da punktuelle Optimierungen. Auf Dauer ist das zu wenig. Vor allem beim Kamerasystem muss Samsung mit der nächsten Generation nachlegen.