Smartphone-Flaggschiffe
Galaxy S5, One M8 und Xperia Z2 im Vergleich
Die drei Topmodelle von Samsung, HTC und Sony im Vergleich: das Galaxy S5 ist der Testsieger, gefolgt vom M8, das Xperia Z2 ist etwas abgeschlagen. Unser Vergleich zeigt, warum das Z2 dennoch eine Empfehlung wert ist und wo jedes Modell seine Stärken und Schwächen hat.

Mindestens einen Trumpf hat jedes der drei Flaggschiffe im Ärmel: Mal ist es das Metallgehäuse und das edle Design, dann wiederum der austauschbare Akku und die enorme Ausstattung oder die hochwertigen Materialien und die mitgelieferten Extras. Wir zeigen Stärken und Schwächen der drei Top-Geräte und geben Kaufempfehlungen.
Als durchaus interessant entpuppen sich die Vorgängermodelle, die zum Teil nur ein halbes Jahr älter sind wie im Falle des Xperia Z1, aber deutlich günstiger. Hier können Sie bis zu 200 Euro sparen. Wir zeigen, was die Vorgängermodelle kosten und wie viel Sie jeweils sparen können.
HTC One M8: Das Schicke
Die Front-Kamera mit 5-Megapixel-Auflösung auf Top-Niveau für Selfies hochgeschraubt und die Rück-Kamera aufgewertet, einen Speicherkartenslot und einen mächtigen Akku integriert und mit einem zeitgemäßen Prozessor für flüssige Abläufe gesorgt: Das HTC One M8 bringt alles mit, was ein zeitgemäßes Smartphone braucht - inklusive Android 4.4.2 - und landet weit vorne in unserer Bestenliste.
Worüber wir uns besonders gefreut haben: Das edle Metallgehäuse im schicken Design bleibt auf dem Top-Niveau des Vorgängers. Es stellt sogar den Alu-Mantel des iPhone 5S in den Schatten. Wie für das Apple-Phone gilt allerdings auch beim M8: Den Akku kann nur der Hersteller austauschen. Mit 5 Zoll ist das Display zwar etwas größer als beim Vorgänger (4,7 Zoll), aber kaum breiter - Einhandbedienung ist also beim M8 durchaus noch drin. Überzeugen konnten im Test auch die überdurchschnittlichen, pegelfesten Lautsprecher, die nur bei Bässen etwas nachgeben. Auch die Video-Auflösung ist im Vergleich zu S5 und Z2 geringer: Statt Full-HD (1920 x 1080 Pixel) bieten jene bereits Ultra-HD (3840 x 2160 Pixel).
Ein Patzer ist dann doch zu vermelden: Die Funkeigenschaften im GSM-Netz sind mit nur 15 von 30 Punkten unterdurchschnittlich. Immerhin funkt es im LTE-Netz gut.
Samsung Galaxy S5: Der Ausstattungs-Riese
Schon auf den ersten Blick fällt auf, was das S5 vom HTC M8 und vom Xperia Z2 unterscheidet: Das Plastikgehäuse. Die Haptik ist denn auch nicht das Gelbe vom Ei, da kann das S5 nicht mit den beiden Konkurrenten mithalten. Immerhin ist das bestens verarbeitete Gehäuse extrem kratzfest und zudem IP67-zertifiziert. Es kann also zeitweilig sogar auf Tauchstation gehen und ist vor dem Eindringen von Staub geschützt. Ein weiterer Vorteil des S5: Der Akku ist vom Nutzer austauschbar.
Das OLED-Display ist zwar brillant und hell, allerdings lässt es sich im prallen Sonnenlicht nicht wirklich gut ablesen. Wo Samsung aber nochmal kräftig einen drauf gelegt hat, ist die Kamera: Der Sensor schafft 16 Megapixel und bietet einen zuverlässigen und schnellen Automatik-Modus. Die vorhandenen sechs Modi lassen sich mit Apps aufstocken. Die Bildqualität bei Tages- und Kunstlicht ist überragend, bei weniger Licht ist sie besser als die des S4. Die Farben werden natürlich wiedergegeben, Konturen messerscharf - die Cam des S5 ist eine der besten Smartphone-Cams.
Der Quadcore-Prozessor mit 2,5 GHz sorgt für flüssige Abläufe, der Akku schaffte im Test überragende 9:20 Stunden im typischen Nutzungsmix. Überhaupt räumt das Feature-Wunder auch im Labor so richtig ab und gibt sich in keinem Messbereich eine Blöße, auch beim Empfang nicht. Zu den besonderen Extras des S5 in Sachen Ausstattung gehören ein Pulsmesser und ein Fingerabdruck-Scanner. Mit letzterem lässt sich nicht nur der Sperrbildschirm freischalten, auch bei Pay-Pal-Zahlungen kommt er zum Einsatz. Der Feature-Reichtum sorgt denn auch für etwas Gedränge im Einstellungsmenü, es ist überladen und unübersichtlich. Auch der noch verfügbare Speicher ist mit 10 GB etwas knapp.
Sony Xperia Z2: Das Größte
Um die Trümpfe des Z2 gleich vorweg zu nennen: Das teure Headset mit Geräuschunterdrückung im Lieferumfang und der stärkste Akku mit 9:55 Stunden Laufzeit im typischen Nutzungsmix. Mit seiner Diagonale von 5,2 Zoll ist das Display zudem das größte der drei Konkurrenten und auch die drei GB Arbeitsspeicher sind unübertroffen. Samsung S5 und HTC One M8 können da nur 5,1 Zoll und 2 GB RAM-Speicher bieten. Sony greift beim Z2 in seinen reichen Fundus an Inhalten und bestückt sein Flaggschiff mit Filmen, Spielen und exklusiver Musik.
Dem Arbeitsspeicher sei Dank: Die Abläufe im Z2 sind flüssig, der Prozessor mit 2,3 GHz trägt natürlich seinen Teil dazu bei. Das Display ist brillant und ausreichend hell (375 cd/m2) und bietet mit 427 ppi eine feine Pixeldichte. Punkten kann das Z2 auch mit seinem eleganten Outfit, dem gerundeten Alu-Rahmen und der Glaseinlage auf der Rückseite. Es ist zudem nach IP55/IP58 zertifiziert, hat also wie der Vorgänger gute Outdoor-Qualitäten. Nachteil: Der Akku ist fest verbaut.
Überzeugend ist wie schon beim Vorgänger die Bildqualität der 20,7-Megapixel-Kamera. Im Automatik-Modus verbleiben dabei allerdings nur 8,3 Megapixel Auflösung, allerdings steht dann ein 3facher Zoom zur Verfügung, auch nicht schlecht. Der interne Speicher ist mit rund 10 freien GB auch hier beschränkt, nachrüsten lässt sich auch im Z2 per MicroSD-Karte.
Einen dicken Patzer leistete sich Sony bei den Empfangseigenschaften: Das Z2 schneidet dadurch insgesamt sogar schlechter ab als der Vorgänger Z1 - nur 421 statt 425 Testpunkte. An der Antenne sollte Sony dringend nachbessern. Sobald dies geschehen ist, testet connect nach.
Fazit: Welches Gerät kaufen?
Wer auf Selfies abzielt und ein etwas unvergleichlich schickes und kompakteres 5,1-Zoll-Gerät mit Top-Display möchte, der ist beim HTC One M8 ab stolzen 615 Euro dabei. Damit ist das One M8 deutlich teurer als das Galaxy S5.
Das S5 sichert sich mit Abstand ersten Rang in der Bestenliste und schlägt dabei das M8 und das Z2 eindeutig nach Punkten. Dabei ist es aktuell bereits ab gut 510 Euro bei Amazon erhältlich und damit rund 100 Euro günstiger als das M8. Wen der riesige Feature-Umfang nicht abschreckt, der erhält ein Top-Gerät, das zudem jeweils etwa 100 Euro günstiger ist als die beiden Konkurrenten.
Trotz einem Mehr an Ausstattung in einzelnen wichtigen Bereichen wie RAM-Speicher, Headset und Akku kann das Z2 nach Punkten nicht mit One M8 und Galaxy S2 mithalten. Bis auf den Fehler bei den Empfangseigenschaften gab das schicke und bestens verarbeitete Smartphone im Test aber ein überzeugendes Bild ab und bietet besondere Inhalte. Bei Amazon kostet es derzeit rund 600 Euro.
Und die Preise für die Vorgänger?
In allen drei Fällen sind die Vorgänger noch einen Kauftipp wert. Das Xperia Z1 zum Beispiel ist gerade mal ein halbes Jahr älter als das Z2. Da hat sich in der technischen Entwicklung noch nicht so überwältigend viel getan. Mit den Vorgängermodellen lässt sich zudem satt sparen:
- Das HTC One mit 32 GB Speicher ist bereits ab 400 Euro zu haben und kostet damit über 200 Euro weniger als das One M8.
- Das Samsung Galaxy S4 mit 16GB wird ebenfalls für 400 Euro angeboten, also gut 100 Euro weniger als der Nachfolger.
- Das Sony Xperia Z1 schlägt mit rund 440 Euro zu Buche. Beim Kauf des Vorgängers lassen sich also etwa 160 Euro sparen.