Testbericht
Samsung Omnia Pro B7610 im Test
Das Omnia Pro B7610 für rund 500 Euro ist eine astreine Business-Maschine, die auf optische Extravaganzen verzichtet; lediglich der Akkudeckel setzt mit zartem rotem Schimmer einen dezenten farblichen Akzent.
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Funktionaler Blickfänger ist hier der 3,5 Zoll große OLED-Touchscreen, unter dem eine ausziehbare Qwertz-Tastatur auf tippfreudige Finger wartet. Freudig stimmt auch die Entdeckung, dass statt des angekündigten Betriebssystems Windows Mobile 6.1 die neuere Version 6.5 Professional aufgespielt ist - dieses Upgrade nimmt der Käufer gerne an.
Gute Details, aber langsam

Das Gehäuse des Samsung Omnia Pro B7610 fällt kompakt, aber dennoch recht bullig und voluminös aus, sodass es nur bedingt für den Hosentaschen-Transport taugt. Dazu gesellt sich mit 164 Gramm auch noch ein recht üppiges Gewicht. Hier muss das Samsung seiner Tastatur und dem großen Akku mit 1500 mAh Tribut zollen.
Die Verarbeitung ist bis auf gelegentliche Knarzgeräusche des Akkudeckels und das minimale Spiel an der Slidermechanik des Testgeräts vorbildlich, das verwendete Material hochwertig. Für Licht und Schatten sorgte im Test allerdings die ausziehbare Qwertz-Tastatur: Während die großen, auf Wunsch mit Schreibmaschinensound agierenden Drücker gefallen konnten, zeigte sich die schlechte Abtrennung der einzelnen Tasten als Handicap beim Schreiben von Nachrichten.
Das Samsung Omnia Pro B7610 bietet zwei unterschiedliche Standby-Modi an, die sich vom Benutzer komplett frei konfigurieren lassen - so kann man schnell zwischen den für den Arbeitsalltag wichtigen Anforderungen und den für die Freizeit relevanten Features umschalten. Das funktioniert über einen eigenen Hardkey auf der linken Geräteseite, was die Sache weiter erleichtert.
Für die optische Gestaltung stehen mehrere verschiedene Themen zur Verfügung - vom Windows-Mobile Standardlook über die Samsung-Optik inklusive Widgets bis hin zur gezielten Auswahl weniger wichtiger Elemente wie etwa dem Kalender. Dies alles wird über den Modus-Manager konfiguriert.

Im Testalltag konnte zudem die Composer-Funktion überzeugen: Wird die Tastatur ausgefahren, wechselt nicht nur die Anzeige automatisch ins Querformat, es erscheint auch ein spezielles Menü mit den wichtigsten Funktionen, bei denen die Tastatur zum Einsatz kommt - die einzelnen Anwendungen lassen sich bequem per Fingertipp auf den Touchscreen auswählen. Wer dieses Feature nicht benötigt, kann es im Einstellungsmenü auch deaktivieren.
Die Bedienung des Touchscreen-basierten Menüs klappt größtenteils mit dem Finger. Und werden die Symbole mal zu kleinteilig, kann man den im Gehäuse untergebrachten Stylus zücken und ganz genau zielen.
Weniger schön: Trotz des 800 Mhz schnellen Prozessors konnte das Samsung Omnia Pro B7610 in puncto Bediengeschwindigkeit nicht komplett überzeugen. So gab es beim Aufrufen von Funktionen des Öfteren Wartezeiten, die selbst für ein Windows-Mobile-Smartphone zu lange dauerten. Dafür fällt der verfügbare Speicher mit über 1,4 Gigabyte recht üppig aus. Wer mehr benötigt, legt einfach mit einer MicroSD-Karte nach.
Top bei den Features und im Labor
In Sachen Ausstattung hat das Samsung Omnia Pro B 7610 so ziemlich alles an Bord, was sich der Businesskunde nur wünschen kann. In dieser Klasse gehören WLAN, Bluetooth und GPS inklusive A-GPS bereits zum Standard.

Darüber hinaus hat das UMTS-Modell den Downloadbeschleuniger HSDPA mit maximal 3,6 Mbit/s an Bord; mit dem passenden Upload-Pendant HSUPA kann das Smartphone jedoch nicht aufwarten. Dafür beherrscht es den professionellen Umgang mit Office-Dokumenten und PDF-Dateien und bietet ein praktisches Tool für Umrechnungen. E-Mails in jeder Form, der schnelle und gute Opera-Browser und die reibungslose Synchronisation mit dem Windows-Rechner sorgen für ein hohes Maß an Komfort.
Als Highlight kann das Samsung Omnia Pro B7610 einen so genannten Smart-Reader vorweisen. Der erkennt über die Kamera die Daten einer Visitenkarte und fügt die einzelnen Informationen selbstständig zu einem neuen Kontakteintrag zusammen. Auch ein gedruckter Text lässt sich so in ein Dokument speichern und sogar übersetzen.
Ihren eigentlichen Job als Bildersammler macht die Kamera ebenfalls gut: Sie löst mit 4,9 Megapixeln auf und ist mit einem Autofokus sowie einem Doppelblitzlicht ausgestattet. So lassen sich mit dem Business-Phone ordentliche Bilder schießen, die weit über dem bei Handys sonst oft üblichen Schnappschussniveau liegen. Der Musicplayer und das UKW-Radio mit RDS komplettieren den Unterhaltungspart.
Dass sich der Einsatz eines stromsparenden OLED-Displays auszahlt, kann das Samsung nicht nur mit der scharfen und kontraststarken Darstellung sämtlicher Inhalte belegen, sondern auch im Messlabor mit beeindruckenden Ergebnissen bestätigen. So bleibt das Smartphone dank der stromsparenden Anzeige nicht nur bis zu 25 Tage auf Standby-Empfang, sondern glänzt auch mit starken siebeneinhalb Stunden im typischen Alltagseinsatz. Dazu gesellen sich hervorragende Gesprächszeiten von bis zu zwölf Stunden im GSM- und fünf Stunden im UMTS-Betrieb. Auch bei den Sende- und Empfangsmessungen sowie der Akustik ließ Samsung nichts anbrennen.
Erwachsenes Gerät
Mit dem Samsung Omnia B7610 legen die Koreaner ein ernstzunehmendes Business-Smartphone vor, das ohne die sonst üblichen asiatischen Spielereien auskommt und zudem einige sehr praktische Detaillösungen bietet. Lediglich die Bediengeschwindigkeit sorgt mitunter für Verdruss.