Testbericht

Sony BDP-S 1

9.1.2008 von Redaktion connect und Christine Tantschinez

Der erste Blu-ray-Player von Sony nach der Playstation 3.

ca. 2:10 Min
Testbericht
  1. Sony BDP-S 1
  2. Datenblatt
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© Archiv

Die ersten Blu-ray-Player auf dem Markt konnten die auf einer Blu-ray-Disc gespeicherten 24 Vollbilder pro Sekunde nicht ohne Weiteres wiedergeben. Das Kinoformat mussten sie erst umständlich in 60 Halbbilder wandeln, um diese dann wieder für die Ausgabe an Plasmabildschirm oder Beamer in 30 Vollbilder umzurechnen. Dabei schlichen sich wegen der Konvertierung sichtbare Ruckler in ehemals ruhige Kameraschwenks. Die Amerikaner und Japaner waren diesen sogenannten "2-3 Pulldown" von ihrem NTSC-TV-System schon gewohnt; den vom PAL-System verwöhnten Europäern aber stieß das deutliche Ruckeln recht sauer auf.

Es ruckelt nichts mehr

Sony bietet endlich den frustrierten europäischen Heimkino-Jüngern die lang ersehnte 24p-Ausgabe an. Tatsächlich wirken Kinofilme hiermit sofort stabiler, ruhiger und authentischer. Die Kamerabewegungen geraten in Fluss, das gesamte Bild erscheint tiefer und in sich stimmiger.

Wenn dann - wie im AUDIO-Hörraum - der 24p-fähige Full-HD-Projektor DLA-HD 1 von JVC zur Verfügung steht, kann die Bildorgie losgehen. Beeindruckend, wie sich James Bond in "Casino Royal" (Sony Pictures) durch den Parcours aus Kränen, Hochhaus-Baustellen und mit allerlei Waffen und Wachen gespickten Botschaften schlägt. Noch beeindruckender, wie Kreuzritter Orlando Bloom in "Königreich der Himmel" (20th Century Fox) durch orientalische, wie Gemälde arrangierte Prachtkulissen schreitet, mit schimmerndem, deutlich strukturiertem Kettenhemd und bis auf die letzte Kachel erkennbaren Mosaiken an den Wänden.

Nicht ganz so überzeugend war die Darbietung mit DVD-Material. Da fehlte ein wenig die Schärfe und Detailzeichnung anderer DVD-Player.

Verwandt oder verschwägert?

Wer einen Blick unter die schwarze Haube des Pioneer BDP-LX 70 und dann auf das extrem schick und aufwendig verpackte Innenleben Sony wirft, hat ein Deja-vu-Erlebnis. Bis auf die unterschiedlichen Analog-Platinen offenbaren beide Geräte einen fast klongleichen digitalen Charakter, von HDMI-Chip bis De-Interlacer. Ein Schelm, wer dabei denken mag, Sony habe sich vielleicht zu sehr um die Entwicklung der Playstation 3 gekümmert. Lediglich das Video-Equalizing haben die Ingenieure des Pioneer noch angepasst - was den erhöhten Kontrast erklärt, der besonders hauseigenen LCD-Fernsehern zugute kommt.

Der Ton

Die wichtigste Schnittstelle bei einem Blu-ray-Player ist HDMI; nur sie darf die hochsensiblen Videodaten in voller Auflösung übertragen und schleust zusätzlich digitale Audio-Signale durch. Die jüngste Version heißt HDMI 1.3 und unterstützt mit einer Datenrate von bis zu 10 Gigabit/s auch die neuen hochauflösenden Tonformate Dolby TrueHD und DTS-HD. Sony verwendet aber nur eine modifizierte HDMI-1.2a-Variante. Er kann mit den meisten neuen Tonformaten auf Blu-ray-Scheiben nicht viel anfangen; Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio werden freundlich ignoriert, nur der DTS-Kern wird verarbeitet. Dafür reicht HDMI 1.2 vollkommen aus.

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Die Fernbedienung des Sony
© J.Bauer

Eine Bitstream-Ausgabe der verlustfreien Tonformate an entsprechend ausgestattete AV-Receiver sieht der Player nicht vor. Jedoch: das Update dazu ist ja schon längst auf dem Markt.

Doch Moment - ganz so schlimm ist es nicht. Denn oft findet sich auf Konzert- und Film-Blu-ray-Discs ein unkomprimierter, fünfkanaliger PCM-Ton. Solch ein Ton klingt - egal ob per HDMI an geeignete AV-Receiver ausgegeben oder analog - viel besser als die komprimierte Dolby- oder DTS-Version. Da zeigte sich der Sony etwas effekthaschend, hell abgestimmt, aber durchaus nicht unangenehm.

Sony BDP-S1

Sony BDP-S1
Hersteller Sony
Preis 1000.00 €
Wertung 92.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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