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Aufsteck-Kamera

Sony DSC-QX10 im Praxistest

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Ein Wechselobjektiv fürs Smartphone? Nein, die Sony DSC-QX10 ist eine vollwertige Digitalkamera zum Anklipsen, die sich per App steuern lässt. Wir haben sie im iPhone-Alltag getestet.

Autor: Reinhard Otter • 24.10.2013 • ca. 2:10 Min

Sony Lens auf iPhone
Sony Lens auf iPhone
© Chriskuddl_ZWEISAM (2) - Photocase.com

Es gibt Ideen, die man selbst gern gehabt hätte. Zum Beispiel die, Ansteckkameras für Smartphones zu erfinden: Statt wie andere Hersteller Mobiltelefone mit klobigen Zoomkameras zu tunen, hat Sony seine Kameras DSC-WX200 und DSC-RX100 II einfach auf die Größe ihrer Objektive geschrumpft. Das Erg...

Es gibt Ideen, die man selbst gern gehabt hätte. Zum Beispiel die, Ansteckkameras für Smartphones zu erfinden: Statt wie andere Hersteller Mobiltelefone mit klobigen Zoomkameras zu tunen, hat Sony seine Kameras DSC-WX200 und DSC-RX100 II einfach auf die Größe ihrer Objektive geschrumpft. Das Ergebnis sind die Smartphone-Kameras DSC-QX10 und DSC-QX100.

Für Android und iOS

In erster Linie sind die Aufsteckknipsen für Sony-Smartphones gedacht, doch sie funktionieren auch mit dem iPhone. Dank eines flexiblen Befestigungsbügels lassen sich die Kameras mit einer Breite bis gut 7 Zentimeter fixieren.

Die Steuerung erfolgt über die Android-/iOS-App "Play Memories Mobile", die auch andere Sony-Kameras befehligt - etwa die zwei Vorbild-Modelle.

Ausgewählt
Ausgewählt: Manuellen Betrieb bietet die DSC-QX10 nicht, die Automatiken erfassen Aufnahmesituationen aber sehr gut.
© Fotos: © Chriskuddl_ZWEISAM (2) - Photocase.com

Die beiden Kameras markieren verschiedene Ansprüche: Die DSC-QX10 für rund 200 Euro hat zwei Automatik-Modi mit Motiverkennung, eine Programmautomatik, ein Zehnfach-Zoomobjektiv (25 bis 250 Millimeter) und einen 18,2-Megapixel-Sensor. Damit ist sie eine echte Einsteigerkamera.

Anders die DSC-QX100 (450 Euro): Ihr Herzstück besteht aus einem 1-Zoll-Sensor mit 20,2 Megapixeln und einem lichtstarken Dreifach-Zoomobjektiv (28 bis 100 Millimeter). Mit allen möglichen manuellen Funktionen wendet sie sich an anspruchsvollere Fotografen. Beiden fehlt der integrierte Blitz der Originale.

Vergrößert
Vergrößert: Die Bildgröße und andere Parameter stellt der User einfach über die App ein.
© Fotos: © Chriskuddl_ZWEISAM (2) - Photocase.com

Die Einsteigerkamera in der Praxis

Wir haben die DSC-QX10 in der Praxis getestet. Sie lässt sich mit wenigen Handgriffen am iPhone befestigen; zuvor muss ihr Akku hinter einer Klappe an der Rückwand verschwinden.

In den Schacht darunter passen Micro-SD- und -MS-Speicherkarten, die jedoch nicht unbedingt nötig sind - Aufnahmen lassen sich auch direkt auf dem iPhone speichern.

Im Deckel des Akkufachs steht eine WLAN-Kennung, mit der sich iPhone und Kamera verbinden lassen. Dazu die Kamera einschalten, im iPhone-WLAN-Menü deren SSID wählen und das Passwort eingeben.

Nun die Kamera ans Smartphone klipsen - und die Fotosafari kann beginnen. Mit Sony-Phones soll der Kontakt auch ohne Codeeingabe klappen, da die Geräte sich per NFC-Funk verbinden. Das iPhone merkt sich zumindest den WLAN-Code.

Sony Lens G
Der Sony Lens G.
© Fotos: © Chriskuddl_ZWEISAM (2) - Photocase.com

Die App gab im Test wenig Rätsel auf: Sie besteht aus einem formatfüllenden Sucherbild mit überlagerten Bedienelementen. Ein Werkzeugsymbol unten rechts öffnet die Kamera-Einstellungen, etwa für die Bildgröße.

Testbild Apple iPhone
Apple iPhone: Die Bildqualität der Sony DSC-QX10 ist sichtbar besser als die der eingebauten iPhone-Kamera - unabhängig von der doppelt so hohen Bildauflösung.
© Fotos: © Chriskuddl_ZWEISAM (2) - Photocase.com

Fotos landen im iPhone-Album. Im Test waren die Bilder allerdings schwer auffindbar, da sich die Kamera nicht wie im Handbuch beschrieben mit der Systemzeit des iPhones synchronisierte - sie startete am 1.1.2013 und fügte ihre Aufnahmen deshalb zwischen die Bilder vom letzten Skiurlaub ein.

Eine manuelle Korrektur von Datum und Uhrzeit war unmöglich - hier muss Sony App oder Kamera nachbessern. Zudem fror teils das Sucherbild ein oder reagierte nicht sofort auf Fingertippen.

Testbild Sony DSC-QX10
Sony DSC-QX10: Die roten Blütenblätter etwa zeigen eine differenziertere Zeichnung, die Farbstimmung wirkt insgesamt natürlicher. Dank dem optischen Zoom lassen sich obendrein ganz andere Motiv-Einstellungen erschließen.
© Fotos: © Chriskuddl_ZWEISAM (2) - Photocase.com

Die automatische Motiverkennung funktionierte sicher, und abgesehen von recht verrauschten Lowlight-Aufnahmen bot die QX10 eine Top-Bildqualität, die die Fotos der iPhone-5-Kamera in fast allen Belangen in den Schatten stellte. Der große Zoombereich bot vielfältigere Motive.

Fazit: Das iPhone zur Digicam machen

Damit ist die QX10 eine so innovative wie gute Ansteckkamera. Sind ihre Kinderkrankheiten geheilt, macht sie das iPhone zur handlichen und günstigen Alternative zur normalen Digitalkamera.

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