Mit dem Sony Bravia 5 K75XR5 in 75 Zoll positioniert der japanische Hersteller einen großformatigen Mini-LED-Fernseher in der gehobenen Mittelklasse. Zum Preis von 1.699 Euro richtet sich das Modell an Nutzer, die ein befriedigendes Kino- und Gaming-Erlebnis im Wohnzimmer suchen, ohne direkt in die...
Mit dem Sony Bravia 5 K75XR5 in 75 Zoll positioniert der japanische Hersteller einen großformatigen Mini-LED-Fernseher in der gehobenen Mittelklasse. Zum Preis von 1.699 Euro richtet sich das Modell an Nutzer, die ein befriedigendes Kino- und Gaming-Erlebnis im Wohnzimmer suchen, ohne direkt in die deutlich teureren OLED- oder High-End-Mini-LED-Serien greifen zu müssen. Sony verspricht dabei viel Technik aus höheren Klassen – verpackt in ein vergleichsweise attraktives Preis-Leistungs-Angebot.
Im Mittelpunkt steht laut Sony die Bildqualität: Eine besonders hohe Helligkeit, lebendige und realitätsnahe Farben sowie ein detailreicher Kontrast sollen Inhalte aller Art eindrucksvoll zur Geltung bringen. Möglich machen das unter anderem das Mini-LED-Backlight mit XR Backlight Master Drive, das tausende LEDs präzise per Local Dimming steuert, sowie der XR Processor mit KI-gestützter Szenenanalyse. Ergänzt wird das Ganze durch XR Clear Image für intelligentes Upscaling nahezu auf 4K-Niveau, XR Triluminos Pro mit über einer Milliarde Farbabstufungen und XR Motion Clarity, das auch schnelle Actionszenen scharf und flüssig darstellen soll.
Auch beim Sound und der Ausstattung zeigt sich der Bravia 5 ambitioniert: Sony wirbt mit kinoähnlichem Klang durch Acoustic Multi-Audio, X-Balanced-Speaker, Voice Zoom 3 für klar verständliche Dialoge sowie virtuellem 3D-Surround inklusive Dolby Atmos und DTS:X – sogar ohne zusätzliche Lautsprecher. Hinzu kommen Google TV als Smart-Plattform, Gaming-Features für PlayStation-5-Spieler, ein schlankes One-Slate-Design und vielfältige Integrationsmöglichkeiten ins eigene Home-Entertainment-Setup. Ob der Sony Bravia 5 diese Versprechen im Alltag und im direkten Test auch einlösen kann, klärt der folgende Testbericht.
Aufstellung und Ersteindruck
Der Sony Bravia 5 K75XR5 ist zu zweit schnell ausgepackt. Der Bravia 5 folgt dem klassischen Sony-Design mit schlanken Rahmen. Hebt man das rund 36 Kilogramm schwere Panel ab, geht es an die Standfüße. Die kommen in Metall und machen einen hochwertigen Eindruck. Top ist zudem, dass sie gesteckt statt angeschraubt werden. Dabei hat man vier verschiedene Höhen zur Auswahl sowie zwei variable Abstände - je nach Breite des Lowboards oder Fernsehschranks stehen die Füße entweder rund 50 oder 110 Zentimeter auseinander. Passt beides nicht, helfen natürlich VESA-Bohrungen im 400x400-Millimeter-Format.
Zwei Fernbedienungen - klassisch mit TV-Funktionen im Fokus und smart mit Sprachsteuerung sowie Streaming - liegen bei und holen verschiedene Nutzer je nach Seh- und Bediengewohnheiten ab. Dazu kommt ein Support für die Bravia Connect-App, mit der sich im Eifer bis zu drei Menschen um das Programm streiten dürfen.
Ausstattung und Einrichtung
Das Datenblatt liest sich standesgemäß. Der 4K-TV kann 120 Hz und unterstützt alle wichtigen HDR-Formate (HDR10, HLG, Dolby Vision) und IMAX Enhanced. Ein Lichtsensor kann dafür die Helligkeit adaptiv anpassen. Alle Dolby- und DTS-Formate stehen auf der unterstützten Liste und erfreut Soundbar- wie AV-Receiver, die per eARC kommunizieren.
Auch Fernsehempfang kommt 2025 nicht zu kurz. Twin-Tuner, DVB-T2 und ein CI+-Slot decken alles ab. Auch das Aufnehmen auf eine USB-Festplatte wird unterstützt. Fürs Streaming gibt's LAN, Wi-Fi 6E und für weitere Verbindungen Bluetooth 5.3. Für Apps stehen 32 GB zur Verfügung.
Google TV ist wie gewohnt einfach und schnell eingerichtet. Sony hat an einigen Stellen die Menüs erweitert und optisch mit eigenen Bravia-Elementen aufgewertet, um die Designsprache des Geräts sowie der Bedienungsmenüs in Einklang zu bringen.
Apropos: Während der Einrichtung von Google-Konto und Streaming-Apps erlaubt der Bravia 5 sogar eine Audiokalibrierung. Dabei nutzen Sie das Mikrofon des smarten Befehlsgebers. Sie sollen dann auf dem geplanten Zuschauersitz Platz nehmen, während der TV eine Reihe hochfrequenter Töne von sich gibt. Was dann in den Einstellungen passiert, weiß vermutlich nur die KI. Audyssey und Dirac Live-verwöhnte Ohren werden Unterschiede nur erahnen können.
Der Sound der eingebauten Lautsprecher mit je zwei Mal Breitband- und Hochtonlautsprechern ist nicht perfekt. Ihm fehlt es mangels Tieftönern etwas an Wucht und Volumen. Das ist im flachen Gehäuse aber durchaus eine kluge Entscheidung. In hohen Lautstärken klappert es dann nicht wie aus einer Blechtrommel, stattdessen bleibt der Klang klar.
Anschlussseitig gibt es genug Optionen für Audiogeräte und natürlich auch Zuspieler. Hier gibt es für Gamer aber einen Abstrich, der an Beschränkungen von Einsteigergeräten erinnert. Lediglich zwei der vier Anschlüsse unterstützen 4K bei 120 Hz inkusive VRR. Welche das sind, zeigen großzügige deutliche Beschriftungen. Für unsere folgenden Bildmessungen reicht HDMI 1.
Für Tests an Konsolen und PCs sind natürlich die Plätze 3 und 4 gedacht. Der Hersteller der Playstation gibt sich dabei keine Blöße. Alles funktioniert, wie es sein soll. Unterstützungen für HDR, VRR und Co. arbeiten wie gewünscht. Besitzerinnen und Besitzer von Geräten wie der Playstation 5 Pro oder einem starken Gaming-PC werdem mit dem Bravia 5 alle wichtigen Features nutzen können. Der subjektive Eindruck für Bildqualität und Farbtreue bestätigt sich in unseren späteren Messungen. Darauf legen wir in diesem Check den Fokus.
Wie ist das Bild?
Wir haben alle Bildvoreinstellungen durchgemessen und können dem Bravia eine bravuröse Leistung bescheinigen. Die HDR-Helligkeit ist sehr gut (rund 900 bis 1000 nits). Das kann zwar nicht ganz das Niveau der Spitzen-OLEDs oder sehr heller High-End-Mini-LED-TVs erreichen, muss es für den Preis auch nicht.
Farben wirken in den typischen Film-Modi "Kino" und "Professionell" natürlich, ausgewogen und weitgehend korrekt, insbesondere im SDR-Bereich. Die HDR-Farbdarstellung kann in manchen Szenen etwas zurückhaltend sein. Das sieht man oben an den Grundfarben, die jeweils beim Hauptton nicht ganz ins Soll kommen. Die Verläufe sind dafür spitze.
Neben typischen Ausreißern beim Modus "Brillant" (typischerweise auch Lebhaft/Dynamisch genannt), die ein knalligbuntes, kühles Bild liefern, gibt es noch den Modus "Foto". Und er verspricht genau das, was man erahnen könnte: eine absolut starke Farbdarstellung.
* Wir nutzen im Labor die Farbmesssoftware Calman Ultimate von Portrait Displays, siehe www.portrait.com
Im Praxiseinsatz stellten wir ein sehr gutes Upscaling fest, das TV- und andere Inhalte sehr gut aufwertet. Farben und Helligkeit blieben dabei konstant stark.
Was könnte der Bravia 5 besser machen?
Beim Design und bei der Leistung als Bildgeber gibt es kaum Kritik. Die Schwarztöne und der Kontrast sind für ein LED-Panel sehr ordentlich, können bei sehr dunklen HDR-Szenen aber leicht aufhellen. Das Display könnte dazu etwas reflexionsärmer sein.
Unsere Hauptkritik, wie bei vielen flachen Umgestümen dieser Größe: der Ton. Hier hält sich die Enttäuschung aber immerhin in Grenzen.
Fazit:
Der Sony Bravia 5 ist ein sehr guter Allround-TV mit einem fairen Preis/Leistungs-Verhältnis. Besonders punktet er mit natürlicher Bildwiedergabe, umfangreicher Ausstattung und soliden HDR-Leistungen.