Testbericht
Sony Ericsson Xperia X2 im Test
Es ist also doch noch gekommen: Mit ein paar Monaten Verspätung ergänzt jetzt das X2 die Reihe der Xperia-Smartphones von Sony Ericsson.
- Sony Ericsson Xperia X2 im Test
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Schon vor dem Test war klar: Einfach wird es das X2 nicht haben, egal, wie das Ergebnis aussieht. Denn das Smartphone schleppt gleich mehrere Bürden mit sich herum. Als direkter Nachfolger des X1, Sony Ericssons erstem Smartphone der Xperia-Reihe, tritt es kein leichtes Erbe an.
Der Erstling war kein echter Renner, die Nummer zwei lies lange auf sich warten. Und wie das X1 arbeitet auch das X2 mit Windows-Betriebssystem, während Sony Ericsson mittlerweile mit seinen Android-Modellen mehr Erfolg zu haben scheint. Tatsächlich dürfte das Sony Ericsson Xperia X2 eines der letzten Smartphones mit der Windows-Phone-Version 6.5 werden, Microsoft reist bereit durch die Lande und wirbt für den Nachfolger Windows Phone 7, der einen gewaltigen Bruch zum Vorgänger darstellt. So ist die bei Smartphones so wichtige Zusatzsoftware zwischen den Versionen nicht kompatibel. Und dass sich in Zukunft noch viele Entwickler für die Version 6.5 begeistern können, ist unwahrscheinlich.

Beim Testen haben wir all das ausgeblendet und das Smartphone unvoreingenommen und wie jedes andere Modell in die Mangel genommen. Dabei zeigt sich zunächst einmal: Das Sony Ericsson Xperia X2 ist ein ambitioniertes Projekt und kommt als wirklich klassisches Smartphone daher. Zum Touchscreen gibt's eine ausziehbare Schreibmaschinen-Tastatur für bequeme Texteingaben sowie eine wirklich umfassende Ausstattung, die vom GPS-Empfänger über WLAN bis zu einer 8-Megapixel-Kamera reicht und auch die Möglichkeit bietet, Office-Dokumente zu erstellen oder zu bearbeiten. Die besondere Aufgabe, die sich der Hersteller dabei gestellt hat: Das ursprünglich für Business-Anwender optimierte Betriebssystem um Multimedia-Funktionen zu erweitern und ihm etwas von der Lässigkeit des Sony-Ericsson-Brands einzuhauchen.
Windows Mobile schick gemacht
Gut: Die Version 6.5 hat die einst arg kleinteilige Computerfrickler-Spielwiese, die nur per Eingabestift vernünftig zu bedienen war, für die Steuerung mit bloßem Finger optimiert, optisch ein wenig schicker ist das Ganze auch. Begnügen will sich Sony Ericsson damit aber nicht. Wie viele andere hat sich der Hersteller um die Startansicht gekümmert. Die soll nicht nur besser aussehen als die Microsoft-Lösung, sondern auch cleveren und direkten Zugriff auf die wichtigsten Funktionen ermöglichen, sodass der Nutzer so wenig wie möglich mit der darunterliegenden Windows-Oberfläche in Kontakt kommt.
Das Ergebnis sind hier mehrere Startansichten, Panels genannt, die verschiedenen Alltagsituationen gerecht werden wollen: Im Job gilt es, anstehende Termine sowie das E-Mail-Postfach im Blick zu behalten. Auf dem Weg nach Hause ist dann Zeit für Musik oder Videos. In der Freizeit darf der Freundeskreis, mit einem Klick zu erreichen, das Geschehen mitbestimmen. Über eine spezielle Taste lassen sich alle Panels als kleine Vorschaubilder aufs Display bringen, mit einem Klick wählt man dann das gewünschte aus.
Panels: verspielt oder sachlich
Und hier findet sich dann wirklich großes Kino: So bildet ein Panel eine hypermoderne Stadt ab, die die prozentgenaue Anzeige des Ladezustands per Klick auf das Parkhaus anzeigt. Ein Klick auf eine digitale Uhr an der Fassade einer Haltestelle der Magnetschwebebahn ruft das Menü mit Wecker und Zeiteinstellungen auf.

Wer's gern verspielt mag, ist hier genau richtig. Es finden sich aber auch schlichtere Lösungen und mit jedem neuen Panel wirkt auch das X2 wieder ein bisschen frischer. Wer will, kann festlegen, zu welchen Uhrzeiten die Panels automatisch wechseln sollen. Und wem das vorinstallierte Angebot nicht genügt, der wird mit einem Klick auf Sony Ericssons Onlineshop Play Now geführt, wo eine zusätzliche Auswahl an Panels zum kostenlosen Download bereitsteht.
Der Nutzer kann das Sony Ericsson Xperia X2 also nach seinem Willen formen, aber dafür braucht es auch ein wenig Geduld. Auspacken, loslegen, Spaß haben - das klappt mit dem X2 nicht. Daran ist vor allem Windows Mobile schuld, das sich eben nicht ganz vergessen lässt und das immer wieder mit kleinteiligen Menüs ans Licht drängt. Zudem reagiert das Gerät häufig etwas träge auf Eingaben.
Der Aufruf eines Menüpunktes dauert teils eine gute Sekunde. Weiteres Manko: Das 3,2 Zoll große Display aus 480 x 800 Bildpunkten reagiert nicht auf bloße Berührung, sondern verlangt ein wenig Druck. Zwar lässt sich das Sony Ericsson Xperia X2 so auch mit einem Eingabestift beackern, allerdings sind berührungsempfindliche Touchscreens eleganter zu bedienen.
Ein Smartphone alter Schule
Das Gerät selbst liegt mit 154 Gramm ungewohnt satt in der Hand, Material und Verarbeitung hinterlassen einen schicken Eindruck. Der Akkudeckel sitzt passgenau und wird durch einen kleinen Schieber gesichert. Einziger Schwachpunkt ist wie so oft bei dieser Bauform der Schiebemechanismus. Der wirkt eigentlich stabil, doch lassen sich die beiden Gehäuseteile sowohl in geöffnetem als auch geschlossenem Zustand ein wenig gegeneinander bewegen. Das stört bei der Handhabung nicht, einen wirklich edlen Eindruck kann das X2 so aber auch nicht hinterlassen.

Die vierzeilige Tastatur, auf der die Drücker wie an einer PC-Tastatur versetzt angebracht sind, bietet sogar Platz für Tasten für die Umlaute, die Ziffern sind über eine Tastenkombination zu erreichen. Die Tasten sind deutlich voneinander getrennt, allerdings ist die helle Beschriftung auf den silbernen Knöpfchen bei mäßiger Beleuchtung nicht optimal abzulesen. Im Dunkeln hilft dagegen eine gleichmäßige Beleuchtung.
In Sachen Ausstattung ist das Sony Ericsson Xperia X2 trotz der verspäteten Einführung auf der Höhe der Zeit. Schneller Datenempfang ist unterwegs per HSPA übers Mobilfunknetz oder zu Hause per WLAN möglich. Als Windows-Phone versteht es sich naturgemäß hervorragend mit Microsoft-Exchange-Servern und bietet mit Office Mobile die Möglichkeit, Word- und Excel-Dateien unterwegs zu erstellen. Zur Unterhaltung gibt's direkten Zugang zu YouTube, für Zusatzanwendungen sorgt der Microsoft Marketplace. Die 8-Megapixel-Kamera liefert bei optimalen Lichtverhältnissen gute Ergebnisse; im Dunklen hilft aber nur eine kleine LED.
Starker Empfang, guter Akku
Im Labortest zeigt das Sony Ericsson Xperia X2 dann noch einmal seine Stärken. Während der Klang beim Telefonieren guter Durchschnitt ist, wobei das X2 die Stimme seines Besitzers etwas lauter übertragen könnte, hängt es bei der Sende- und Empfangsqualität viele Konkurrenten ab. Insbesondere die Sendeleistung hat genug Power, um auch bei schlechten Empfangsverhältnissen noch den Kontakt mit der nächsten Antennenanlage zu halten. Und das obendrein zielgerichtet: SAR-Wert und Strahlungsfaktor bleiben trotz der kräftigen Sendeleistung unterm Durchschnitt.

Auch die Ausdauer ist gut, was bei Smartphones im Moment immer noch heißt: im Alltag passabel. An die hervorragenden Werte der aktuellen Samsung-Modelle wie etwa des Galaxy S kommt das X2 nicht ganz heran. Doch fünfeinhalb Stunden lässt es sich ohne Unterlass am X2 herumspielen, bevor das Gerät an die Steckdose muss. Die Gesprächszeit liegt selbst im UMTS-Netz bei 4:20 Stunden, Werte um zwei Stunden sind hier noch immer die Regel. Im Alltagstest musste das Sony Ericsson Xperia X2 bei kontinuierlicher Nutzung teils erst am zweiten Tag ans Stromnetz; und selbst bei intensiver Nutzung kamen wir zumindest über den Tag.
Wir fassen zusammen: Das Sony Ericsson Xperia X2 ist ausgestattet bis zum Anschlag und in allen Lebenslagen ein nützlicher Begleiter, mit dem sich dank Tastatur unterwegs auch größere Datenmengen leidlich bequem erfassen lassen. Mit seiner Windows-Mobile-Oberfläche ist es aber auch deutlich komplizierter zu bedienen als andere Smartphones.
Wie es einfacher geht, zeigen die Geräte von Apple oder die Android-Modelle, die Sony Ericsson ebenfalls im Portfolio hat. Viele aktuelle Smartphones arbeiten zudem spürbar flotter. Ganz so viele Möglichkeiten wie beim potenten X2 hat man mit diesen Geräten aber nicht. Wer sich auf dieses Smartphone einlässt, sollte sich im Klaren sein, dass er die Vorzüge des Sony Ericsson Xperia X2 erst nach einer Lern- und Gewöhnungsphase schätzen lernt.
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