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Spitze Zielgruppe: Mit ANC und extra Bass-Boost

Sony ULT Wear im Test: Mit bebendem Bass auf Platz 1?

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Beim Sony ULT Wear sorgt eine extra Taste für mächtig Bass. Doch auch wenn der Over-Ear mit starkem ANC viel bietet, ist er nicht für jeden die richtige Wahl.

Autor: Lennart Holtkemper • 26.4.2024 • ca. 4:45 Min

Online-Siegel
Sehr gut
Einzeltest
SonyULT Wear
Over-Ear-Kopfhörer
April 2024 Zum Produkt
Sony-ULT-Wear
Mit dem ULT Wear (200 Euro) hat Sony einen Over-Ear auf den Markt gebracht, der eine junge und bassverliebte Zielgruppe ansprechen soll. Hier schlackern einem die Ohren. Das mag nicht jeder.
© Sony

Sony hat mit der ULT-Serie neue Produkte mit extra fettem Bass vorgestellt - mit "ultimativem" Power-Sound. Neben Lautsprechern kann man sich den XXL-Bass mit den neuen ULT Wear (WH-ULT900N) auch direkt auf die Ohren setzen. Der kabellose Over-Ear-Kopfhörer bietet aber nicht nur viel Wumm...

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Pro

  • angenehmes Tragegefühl
  • einfache Steuerung
  • gutes ANC mit bis zu 30 dB Dämpfung
  • Klang lässt sich auf ein gutes Niveau einstellen
  • Taste für extra Bass
  • lässt sich kompakt zusammenklappen
  • starke Akkulaufzeit

Contra

  • klingt in den Grundeinstellungen matt, da er zu wenig Höhen wiedergibt
  • Bass-Boost für unseren Geschmack zu extrem

Fazit

connect-Urteil: sehr gut (456 von 500 Punkten) | Die ULT Wear bieten eine sehr gute Ausstattung und gute Messwerte für ihren Preis. Sie teilen sich nun den ersten Platz unserer Bestenliste mit dem Premium-Kollegen Sony WH-1000XM5, was die ULT Wear nicht zur bedenkenlosen Kaufempfehlung macht. Wer auf den besten Klang und ein neutrales, ausgewogenes Musikhören aus ist, der ist hier definitiv falsch und sollte sich lieber nach einem anderen Over-Ear umschauen. Bassliebhaber werden jedoch fündig.

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Sony hat mit der ULT-Serie neue Produkte mit extra fettem Bass vorgestellt - mit "ultimativem" Power-Sound. Neben Lautsprechern kann man sich den XXL-Bass mit den neuen ULT Wear (WH-ULT900N) auch direkt auf die Ohren setzen. Der kabellose Over-Ear-Kopfhörer bietet aber nicht nur viel Wumms, sondern ist auch sonst sehr gut ausgestattet. Mit dabei ist neben 360-Grad-Audio auch Active Noise Cancelling (ANC) aus Sonys Top-Over-Ears WH1000-XM5. Wir haben den ULT Wear im Labor getestet und festgestellt, dass er zwar richtig gut abschneidet, aber nicht für jeden die richtige Wahl ist.

Sony-ULT-Wear-Farben
Den Sony ULT Wear gibt es in den drei Farben Holunderweiß (Hellgrau), Gojischwarz und Grau (eigentlich grün).
© Sony/ Montage connect

Sony ULT Wear: Preise und kaufen

Wer sich für den ULT Wear interessiert, muss nicht allzu tief in die Tasche greifen. Der Over-Ear hat eine UVP von rund 200 Euro. Er ist in den drei Farben Holunderweiß (Hellgrau), Gojischwarz und Grau (eigentlich grün) erhältlich. Die aktuellen Marktpreise bewegen sich um 190 Euro.

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ULT Wear WH-ULT900N im Test: Lässt sich kompakt zusammenfalten

Was das Design betrifft, lehnt Sony die Formsprache der Over-Ears an den WH1000-XM4 an. Zum Einsatz kommt viel matter, harter Kunststoff, der sich nicht ganz so hochwertig anfühlt wie die weiche Beschichtung der XM5. Was wohl dem Preis geschuldet ist. Akzente setzten die Japaner mit ihrem schimmernden Sony-Logo und der ebenfalls schimmernden ULT-Taste.

Sony-ULT-Wear-Ohrmuschel
Der Sony ULT Wear trägt sich durch die großzügige Polsterung und sein relativ geringes Gewicht von 255 Gramm sehr angenehm.
© Sony

Sowohl die Ohrpolster als auch der Kopfbügel sind sehr weich gepolstert und mit Kunstleder überzogen. Mit 255 Gramm ist der ULT Wear zudem relativ leicht. In Summe führt das dazu, dass selbst langes Musikhören sehr angenehm ist und das Tragegefühl hervorragend.

Praktisch für alle, die mit dem ULT Wear auf Reise gehen möchten: Er lässt sich ganz einfach zusammenfalten und damit platzsparend in dem mit Stoff bespannten Case verstauen. Neben einem USB-C-Ladekabel legt Sony dort ganz typisch noch Audiokabel bei.

Sony-ULT-Wear-Case
Das Case des ULT Wear ist sehr gut verarbeitet und mit Stoff bespannt. Man kann den Over-Ear zusammenklappen und damit platzsparend transportieren.
© Sony
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Per Tastendruck zum Bass-Boost

Die Bedienung des ULT Wear ist denkbar einfach: über die berührungsempfindlichen Flächen der Ohrmuscheln steuert man die Musikwiedergabe sowie die Lautstärke. Zusätzlich gib es an der linken Ohrmuschel drei Tasten. Neben dem Power-Knopf gibt es eine ANC-Taste, die auch den Transparenzmodus aktiviert. Eine Speak-to-Chat-Funktion, die beim Sprechen automatisch in den Transparenzmodus wechselt, gibt es nicht.

Der ULT Wear verfügt zusätzlich über eine spezielle ULT-Taste. Mit ihr kann man zwei Bassverstärkungen zünden. Es ist also ein Shortcut, um den Equalizer entsprechend anzupassen, ohne dafür extra die Sony-App zu öffnen. Was das mit dem Sound macht, dazu gleich mehr.

Sony-ULT-Wear-ULT-Taste
An der linken Ohrmuschel befindet sich die ULT-Taste, mit der man einen Bass-Boost in zwei Abstufungen aktivieren kann.
© Sony
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Sony-Music-App bietet eine umfangreiche Ausstattung

Sonys Music-App ist wie gewohnt hervorragend ausgestattet. Statt das ANC zu justieren, bietet Sony die Möglichkeit, die Außengeräusche in 20 Stufen beizumischen. Je nachdem, wie weit man sich gegenüber der Umwelt abschotten möchte. Wer das nicht jedes Mal in der App machen möchte, kann auch die adaptive Geräuschsteuerung aktivieren. Dabei erkennt der ULT Wear automatisch, ob man gerade sitzt, läuft oder sich in öffentlichen Verkehrsmitteln aufhält und regelt dann die vorher definierte Voice-Through-Stärke.

Klangeinstellungen kann man an einem sechsbändigen Equalizer vornehmen. Entweder per Preset oder aber individuell. Die App unterstützt den Nutzer ebenfalls, einen personalisierten Sound zu finden. Einfach einen Song starten und der Equalizer-Assistent macht dann Vorschläge zur Sound-Abmischung, die man durch einfaches Tippen auf verschiedene Kreise durchhören kann.

Über die App lässt sich auch die Trageerkennung oder 360-Grad-Audio aktivieren. Letzteres funktioniert allerdings weiterhin nur mit bestimmten Apps wie Tidal. Außerdem kann man manuell zwischen mehreren verbundenen Geräten wechseln, Stichwort Multipoint.

Sony-ULT-Wear-WH-ULT900N-App-Screens
Links: In der Headphones-App lassen sich Detaileinstellungen wie Multipoint oder das Touch-Bedienfeld steuern. Mitte: Sie bietet auch einen eingebetteten Musikplayer oder die Priorisierung des Bluetooth-Codecs auf Klangqualität oder Reichweite. Rechts: Man kann sich mittels Tutorial zur persönlichen Sound-Abstimmung führen lassen.
© connect

Der Sound des ULT Wear ist nicht für jeden etwas

Doch wie klingt Sonys ULT Wear denn nun? Immerhin verbauen die Japaner den gleichen Sound-Chip aus dem Topmodell XM5. Laut können die Over-Ears schon einmal. Die von uns gemessenen 120 dB liegen am oberen Ende der Skala.

Ansonsten tönt der ULT Wear in den Grundeinstellungen etwas matt und verhangen, die Höhen sind wenig präsent. Auch hier ist der Bassbereich bereits stärker angehoben. Legt man selbst Hand am Equalizer an, bekommt man mit relativ wenig Aufwand einen guten Klang, der aber immer noch nicht ganz oben mitspielt. Dafür ist der Abfall in den Stimmfrequenzen etwas zu stark und auch die oberen Höhen klingen nicht ganz so seidig.

Wer die ULT-Taste einmal drückt, schaltet eine weitere Schippe Bass obendrauf. Der Tiefbass resoniert dann schon recht stark im Kopf, was aber noch gut zu Pop, Rock und Co. passt. Zündet man die zweite Stufe mit nochmaligem Drücken, hebt man den Bass dann massiv an. Uns war das grundsätzlich zu viel. Egal, welche Musikrichtung wir gehört haben. Das extreme Wummern legt sich komplett über die Musik und lenkt eher ab. Es fühlt sich an, als würde man den Kopf in die Bass Drum eines Schlagzeugs legen. Gesang tritt noch weiter in den Hintergrund. Das muss man mögen.

Sony-ULT-Wear-WH-ULT900N-Frequenzdiagramm
Der ULT-Wear klingt in der Grundeinstellung mit ANC (blau) bereits recht basslastig, während obere Mitten und Höhen weitestgehend zu leise spielen. In Summe führt das zu einem etwas dumpfen Klang. Der Over-Ear verzerrt aber wenig (untere Kurven) und liefert mit eigenen Klangeinstellungen am Equalizer einen guten Sound.
© connect

Sony ULT Wear mit starkem ANC und langer Akkulaufzeit

Die im Labor gemessene Geräuschunterdrückung liegt beim Sony ULT Wear auf hohem Niveau und eliminiert bis zu 30 dB. Mit den durchschnittlichen 19 dB dämpfen die Over-Ears sogar etwas besser als Sonys XM5 (16 dB), erreichen aber nicht ganz das Level von Boses QuietComfort Ultra Headphones (22 dB). Sehr natürlich ist der Transparenzmodus, der mit einer geringen Dämpfung punktet und obendrein einen extra Modus zur besseren Sprachverständlichkeit besitzt.

Erstaunlich gut ist die Telefonieakustik des ULT Wear. So ist die Sprachverständlichkeit beim Telefonieren besser als bei der Konkurrenz von Bose. Notorisch mau ist immer noch die Geräuschunterdrückung von Stimmengewirr und Straßenlärm.

Was den Sony ULT Wear neben seiner kompakten Bauform als Reise-Over-Ear prädestiniert, ist seine ausgezeichnete Akkulaufzeit von 30 Stunden. Und das bei aktiviertem ANC. Wer keine Geräuschunterdrückung benötigt, was unterwegs selten sein dürfte, bringt den ULT Wear sogar auf 50 Stunden Laufzeit.

 Sony-ULT-Wear-WH-ULT900N-ANC-Diagramm
Das ANC rauscht in stiller Umgebung leicht (blau), es sorgt aber für eine wirkungsvolle Lärmreduktion um bis zu 30 dB. Einzig die tiefsten Frequenzen könnten noch etwas besser gedämmt werden. Die Transparenzfunktion (grün) ist feinstufig regulierbar und klingt natürlich.
© connect

Fazit: Der bisher beste Over-Ear 2024, trotzdem: Ohren auf beim Kauf

Im connect-Test erreicht der Sony ULT Wear mit 456 Punkten nicht nur die Note "sehr gut", sondern setzt sich damit zusammen mit dem Premium-Kollegen WH1000-XM5 auf den geteilten ersten Platz unserer Over-Ear-Bestenliste. Und das, obwohl die ULT Wear weniger als die Hälfte kosten. Das macht den WH1000-XM5 jedoch nicht zu einem schlechten Over-Ear und den ULT Wear nicht zur bedenkenlosen Kaufempfehlung.

Entscheidend ist, dass einem der basslastige Sound zusagt. Man sollte den ULT Wear einmal vorab hören, bevor man zugreift. Wer auf den besten Klang und ein neutrales, ausgewogenes Musikhören aus ist, der ist hier definitiv falsch und sollte sich doch lieber nach einem anderen Over-Ear umschauen.

Online-Siegel
Sehr gut
Einzeltest
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Sony ULT Wear: Testergebnisse

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Accentum Plus Wireless Testergebnisse und Punkte
Ausdauer (85) 85 (überragend)
Ausstattung (125) 121 (überragend)
Connectivity (10) gut (8)
Bedienung und Funktion (70) überragend (68)
Smartphone-App & Einstellungen (30) überragend (30)
Lieferumfang (15) überragend (15)
Handhabung (75) 70 (sehr gut)
Handlichkeit (50) sehr gut (47)
Tragekomfort sehr gut
Halt am Ohr sehr gut
Verarbeitungsqualität (25) sehr gut (23)
Messwerte (215) 180 (sehr gut)
max. Lautstärke (30) überragend (30)
Geräuschdämpfung (50) gut (41)
Dämpfung Voice Through (10) gut (8)
Telefonieakustik (22) gut (16)
Frequenzgang (8) ordentlich (5)
Klangurteil (95) gut (80)
connect-Urteil max. 500 sehr gut (456)

Sony ULT Wear: Messwerte

Vollbild an/aus
Kategorie Messwerte
Ausdauer (h:mm): 30:00
max. Lautstärke (dB): 120
mittlere Dämpfung ohne ANC (dB)/mit ANC (dB): 7/19
mittlere Dämpfung Voice Through (dB): 2
Sprachqualität Senden (MOS): 3.8
Sprachqualität Empfangen (MOS): 3.4
Geräuschunterdrückung Straße (MOS): 2.6
Geräuschunterdrückung Kneipe (MOS): 1.7
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