Tapo RV30 Max Plus im Test: Guter Robo-Sauger für 250 Euro
Der Tapo RV30 Max Plus ist ein einfacher Saugroboter, der sich auf einen Job konzentriert: den Staub auf Hartböden einzusammeln. Das macht er gut.

TP-Link, die Firma hinter Tapo, schickt den RV30 Max Plus mit einer UVP von 249,90 Euro ins Rennen. Damit ist schon mal klar, dass man hier kein Feature-Monster mit Heißwasser-Station und ausfahrbarem Mopp erwarten darf. Der Tapo konzentriert sich auf die Trockenreinigung. Wer unbedingt will, kann ...
TP-Link, die Firma hinter Tapo, schickt den RV30 Max Plus mit einer UVP von 249,90 Euro ins Rennen. Damit ist schon mal klar, dass man hier kein Feature-Monster mit Heißwasser-Station und ausfahrbarem Mopp erwarten darf. Der Tapo konzentriert sich auf die Trockenreinigung. Wer unbedingt will, kann den kleinen Wassertank am Roboter händisch befüllen und eine Platte mit Mikrofasertuch anbringen. Ganz ehrlich: Da greift man lieber zum Wischmopp, das bringt mehr.
Absaugstation mit 3-Liter-Beutel
Wer dagegen einen zuverlässigen Sauger für Hartböden sucht, der findet im RV30 Max Plus eine interessante Option. In der uns vorliegenden Version ist der Tapo mit einer praktischen kleinen Absaugstation ausgerüstet, die den Inhalt des Staubbehälters selbstständig in einen 3 Liter großen Beutel entleert. Ohne Station ist das Gerät als RV30 Max für 219,90 Euro erhältlich.
Der Putzgehilfe ist schnell startklar: Basis aufstellen, Roboter zum Aufladen an die Kontakte schieben und über die Tapo-App mit dem WLAN verbinden. Das hat im Test auf Anhieb und ohne Hänger funktioniert, die App führt einen durch alle Schritte.
Schnelle Kartierung dank LiDAR-Navigation
Ist der Akku voll, startet man die Kartierung der Wohnung (bis zu vier Ebenen sind möglich). Das klappt in kurzer Zeit mit gutem Ergebnis: In einem kleinen Buckel auf dem Gehäuse sitzt ein LiDAR-Sensor, der im 360-Grad-Winkel unsichtbare Laserstrahlen aussendet und damit die Umgebung erfasst. Zudem nutzt Tapo einen IMU-Sensor, der grob vereinfacht ein Gyroskop und einen Beschleunigungsmesser enthält, um die Fahrwege zu erfassen.
Das Resultat war in Ordnung: Den Grundriss hat der RV30 Max Plus korrekt erfasst, die Zimmeraufteilung mussten wir an einigen Stellen per Hand nachbearbeiten – was in der App schnell erledigt ist. Die Zimmer erscheinen nummeriert, eine Möglichkeit, diese mit Klarnamen zu benennen, haben wir nicht gefunden.



Keine Teppicherkennung
Ist alles wie gewünscht, kann man sich ans Feintuning machen. So lässt sich pro Raum einstellen, mit welcher Intensität gesaugt und wenn gewünscht wie feucht gewischt werden soll. Eine automatische Teppicherkennung bietet der Tapo nicht. Die Textilbeläge müssen, wenn man sie gesondert behandeln will, manuell in der Karte platziert werden – was bei ganzen Räumen kein Problem ist, bei kleineren, frei im Raum liegenden Exemplaren aber in der Regel nicht passgenau gelingen dürfte. In der App kann man dann festlegen, was mit ihnen passieren soll: Teppiche können von der Reinigung ausgenommen werden, man kann sie nur absaugen (auch mit Boost) oder sie saugen und wischen lassen.
Letzteres und generell die Nassreinigung macht mit der rudimentären Wischerausstattung wie gesagt wenig Sinn – wer darauf Wert legt, sollte sich ein Modell mit rotierenden, anhebbaren Mopps suchen, das diese idealerweise in der Basisstation mit heißem Wasser reinigt und trockenföhnt. Hier reden wird allerdings von einer anderen Preisklasse.


Für Hartböden und Kurzflor-Teppiche geeignet
Mit einer maximalen Saugleistung von 5.300 Pa ist der Tapo für Hartböden gut gerüstet und nimmt hier auch groben Schmutz wie Haferflocken fast restlos auf. Mit kurzflorigen Teppichen kommt er ebenfalls klar. Die Saugleistung lässt sich in vier Stufen anpassen: Leise, Standard, Turbo und Max. Auf Parkett und Fliesen reicht “Standard” allemal, bei wenig Verschmutzung auch “Leise”. Besonders geräuscharm ist der Tapo generell nicht unterwegs, der Lärm hält sich aber in Grenzen. Sehr laut wird es kurz beim Absaugen in der Basisstation. Ihre Arbeitsweise lässt sich in vier Schritten anpassen: Im intelligenten Modus blieben Staubreste im Behälter. Die muss man regelmäßig per Hand herausholen oder einen Gang höher schalten.
Die Zimmer lassen sich in der gewünschten Reihenfolge sortieren und alle auf einmal putzen. Oder man wählt gezielt einzelne Räume aus. Das funktioniert in der Praxis einwandfrei, der RV30 Max Plus fand auch jedes Mal problemlos zurück zur Basis. Die hat übrigens anders als ausgewachsene Saug-Wisch-Roboter keine Rampe, der Tapo dockt nach getaner Arbeit einfach an. Dafür ist sie schön klein und lässt sich gut platzieren.



Unterwegs arbeitet sich der schwarze Bot gewissenhaft voran: Kanten putzt er gut, in Ecken kommt er mit seiner fixierten Seitenbürste nicht. Um Stuhl- und Tischbeine herum fegt er den Schmutz zuverlässig in Richtung der einfachen Bodenbürste – teurere Modelle arbeiten hier mit weichem Gummi, Tapo setzt auf Borsten. Lange Haare verheddern sich und müssen von Hand entfernt werden.
Die Navigation funktionierte jederzeit tadellos, der Tapo hat alle für ihn erreichbaren Stellen gereinigt und sich nirgends festgefahren. Auch in engen Bereichen verlor er nie die Kontrolle. Sein Laserturm ist zwar vergleichsweise niedrig, unter unsere tiefe Kommode und die Hängetoilette passt er trotzdem nicht. Das Problem haben weitaus teurere Kollegen ebenfalls. Dank LiDAR kann der Tapo auch im Dunkeln arbeiten, eine LED zur Ausleuchtung des Bodens hat er nicht.
Fazit: Preiswerter Sauger ohne Extras
Der TP-Link Tapo RV30 Max Plus taugt für unkomplizierte Jobs: Der Staubsauger punktet mit zuverlässiger Navigation, reinigt Hartböden und kurzflorige Teppiche und holt mit der automatischen Absaugstation den meisten Schmutz aus dem Staubbehälter. Die Wischfunktion mit ansteckbarem Mikrofasertuch ist heute nicht mehr zeitgemäß und hat wenig Wirkung. Wer darauf verzichten kann, findet im Tapo RV30 Max Plus einen soliden Saugroboter.