Kopfhörer
Technics EAH-T700 im Test
Die Wiederentdeckung der Musik lautet das Motto von Technics, und das gilt auch für den neuen Kopfhörer. Mit ausgeklügelter Technik und hochwertiger Verarbeitung ist der EAH-T700 bereit für das Duell mit der Referenzklasse.

Da liegt es nun, das nächste Wunderwerk von Technics: der Premium-Stereokopfhörer EAH-T700.
Der erste Eindruck: ein edles Teil - hier wurde nicht gespart! Metall und Leder verleihen dem Gerät eine luxuriöse Optik, das Design ist schlicht und zeitlos. Kein Hingucker, kein Zierrat, lediglich das Technics-Logo, das seit 1973 praktisch unverändert verwendet wird, ist seitlich auf den Kopfhörermuscheln eingraviert.
Der zweite Eindruck: ganz schön schwer, das Teil! Das bestätigt auch die Waage im Messlabor: Ohne Anschlusskabel bringt es der EAH-T700 auf ein knappes Pfund und zählt damit auch unter den circumauralen Kopfhörern zu den Schwergewichten. Das liegt vor allem an seinem Außengehäuse: Für eine möglichst vibrationsarme und stabile Struktur ist es aus einer Aluminiumknetlegierung gefertigt, die das Gewicht nach oben treibt.

Der dritte Eindruck: Das Teil ist aber ziemlich komfortabel! Trotz seines Gewichts ist der EAH-T700 äußerst angenehm zu tragen und wird auch nach längerem Hören nicht lästig. Für den perfekten Sitz am Kopf sorgen nicht nur anschmiegsame Ohrpolster und ein sehr bequemer Kopfbügel, sondern auch ein cleveres Detail am Verstellmechanismus: Es gibt nicht nur die übliche Längenanpassung, man kann die Kopfhörermuscheln auch um einen halben Zentimeter nach vorne und hinten verschieben und damit noch besser an die Kopfform anpassen. Technics ließ allerdings verlauten, dass dieses Merkmal vielleicht nicht in das Endprodukt übernommen wird.
Äußerlich hinterlässt der Kopfhörer auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck: stabil, wertig und bequem. Und wie sieht es mit seinen inneren Werten aus?
Zwei-Wege-System der Superlative
Ein Blick in das Gehäuse offenbart ein ausgeklügeltes Zwei-Wege-Konzept, das Technics für den EAH-T700 entwickelt hat. Die Technologie des dynamischen Treibers stammt von der Konzernmutter Panasonic. Schon im Panasonic RP-HD10 (Test) machten die aus einer schimmernden Mehrschichtfolie gefertigten 50-mm-Wandler eine gute Figur.

Dieser Haupttreiber wird durch einen sogenannten Superhochtöner aus Aluminium ergänzt, der komplett im Ultraschallbereich arbeitet und den Frequenzgang ganz im Sinne der HiRes-Strategie von Technics bis 100 kHz erweitern soll. Um klangverfälschende Reflexionen und Interferenzen innerhalb der Kapsel zu verringern, sind die Wandler angewinkelt eingebaut und die Innenfläche des Gehäuses inklusive der Ohrpolster schalldämpfend behandelt. Mit diesen technischen Innovationen bestens ausgerüstet, zog das Gerät also in den Praxistest.
Hörtest: Kristallklar, kraftvoll und kompakt
Der erste Höreindruck: kristallklar! Der Technics-Kopfhörer betont den oberen Brillanzbereich und verleiht Titeln aus unterschiedlichsten Genres das gewisse Etwas. Egal, was man hört, die Musik klingt fein und akkurat aufgelöst.
Der zweite Höreindruck: kraftvoll! Hoher Kennschalldruck, minimale Verzerrungen, diesen Kopfhörer wirft so schnell einfach nichts aus der Bahn. Herausforderungen wie "Nackert" von LaBrassBanda, bekannt durch den skandalumwitterten deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2013, bestand der Technics mit Bravour.
Der dritte Höreindruck: kompakt! Am Ende klingt der EAH-T700 eben doch wie ein geschlossener Kopfhörer. Für ein Duell mit der obersten Spitze der HiFi-Liga fehlt es ihm zu sehr an Räumlichkeit. Selbst hochaufgelöstes Musikmaterial wie die stereoplay-DSD-Selection (liegt der Ausgabe 02/2016 bei) konnte ihn in diesem Punkt nicht genügend aus der Reserve locken.
Dennoch ist und bleibt der Technics EAH-T700 ein Top-Gerät. Der etwas eigenwillig anmutende Frequenzgang mit Präsenzsenke und Brillanzspitze erweist sich als sehr ausgewogen, und der Bass ist zwar präsent, wurde aber auch mit Umsicht abgestimmt.