Das kann die neue Einsteigerklasse der Telekom

Telekom T Phone und T Phone Pro im Test

17.2.2023 von Andreas Seeger

Seit Ende Januar verkauft die Telekom zwei günstige 5G-Smartphones unter eigener Marke in Deutschland. T Phone und T Phone Pro sollen „günstigen Zugang zum schnellsten Netz“ bieten, so die Telekom. Aber den bekommt man mittlerweile bei allen Herstellern von Nokia bis Xiaomi auch im Einsteigerbereich. Wozu also ein T Phone kaufen? Unser Test gibt die Antwort.

ca. 5:05 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
T Phone Pro
Gut erkennbar an der magentafarbenen Taste: T Phone Pro von der Telekom für 269 Euro.
© connect

Pro

  • ansprechendes Design, das teurer aussieht als es ist
  • sehr gute Verarbeitung mit IP-Zertifizierung
  • gute Hauptkamera mit 50 Megapixel
  • guter Software Support
  • lange Akkulaufzeit
  • Wireless Charging (T Phone Pro)

Contra

  • Displays relativ leuchtschwach und mit nur FHD+ und 60 Hz
  • kein NFC (T Phone)

Fazit

Die neuen T Phones sind grundsolide Einsteiger-Smartphones, die mit einem ansprechenden Design, und einer sehr guten Verarbeitung Punkte sammeln. Beim Pro-Modell kommt Wireless Charging obendrauf, was in dieser Preisklasse ein Alleinstellungsmerkmal ist. Aber technisch bietet die Konkurrenz mehr, vor allem mit Blick auf das Display.

Die beiden T Phones sind bereits seit Oktober 2022 in acht europäischen Märkten (unter anderem Österreich, Polen, Slowakei) erhältlich. Die Telekom hat sie von ihrer US-Tochter übernommen, die sie in den USA unter der Marke REVVL erfolgreich verkauft. Das T-Mobile REVVL wird dort bereits in der sechsten Generation angeboten. Nun also der Versuch, diesen Erfolg in Europa zu wiederholen.

Die beiden T Phones kosten In Verbindung mit einem Vertrag 1 Euro, ein verlockendes Angebot. Ohne Vertrag kostet das T Phone 219 Euro, das Pro-Modell 269 Euro. Ähnlich positioniert ist die G-Serie von Motorola (zum Beispiel das G82 für 249 Euro), die Redmi-Serie von Xiaomi (zum Beispiel das Note 11 Pro für 289 Euro). Xiaomis Marke Poco ist mit dem M4 Pro (229 Euro) ebenfalls vertreten, zu nennen ist auch Nokia mit dem G60 für 275 Euro.

Design und Verarbeitung

Beide T Phones bestehen vollständig aus Kunststoff, sowohl der Rahmen als auch die Rückseite. Und sie demonstrieren anschaulich, dass das nicht immer ein Nachteil sein muss. Zwar ist die Anfassqualität nicht hoch, aber die Modelle sind für ihre Größe relativ leicht. Die Verarbeitung ist sehr gut, hier wackelt oder knarzt nichts, das Gehäuse ist zudem äußerst verwindungssteif. Die IP-Zertifizierung IP52 unterstreicht den robusten Eindruck, hat aber für den Alltag keinerlei Relevanz, denn sie besagt nur, dass die Phones gegen Tropfwasser geschützt sind.

Das schnörkellose Design mit dem breiten Rahmen und der in Magenta eingefärbten Powertaste gefällt. Genauso wie die Tatsache, dass die Kameraeinheit nur minimal heraussteht und die Phones daher nicht kippeln, wenn sie auf dem Tisch liegen.

T Phone Pro

Bedient wird das T Phone Pro über ein 6,8 Zoll großes LCD. Die Auflösung ist mit FHD+ (1.640 x 720 Pixel) nicht so scharf wie bei anderen Modelle in dieser Preisklasse – Nokias G60 schafft 2.400 x 1.080 Pixel. Es regelt zudem dynamisch hoch bis 120 Hertz für eine besonders weiche Darstellung bewegter Inhalte. Beim T Phone Pro ist dagegen bei 60 Hertz Schluss. Mit 368 Candela ist das Panel zudem nicht sehr leuchtstark.

Beim Prozessor zeigt der Daumen dagegen nach oben. MediaTeks Dimensity 700 ist zwar knapp 2 Jahre alt und damit nicht mehr taufrisch, liefert aber ein für diese Preisklasse akzeptables Leistungsniveau. Im Alltag reagiert die Oberfläche relativ flott, bei der Entsperrung über den seitlich im Rahmen integrierten Fingerabdrucksensor etwa geht es schnell. Aber die Installation von Apps dauert lang, grafisch anspruchsvolle Games laufen nicht flüssig.

T Phone Pro Kamerasystem

Man darf sich von der Rückseite mit vier Optiken nicht blenden lassen, entscheidend ist hier nur eine Optik, die der Hauptkamera. Sie liefert mit maximal 50 Megapixel eine ansprechende Qualität, die spürbar über dem Niveau eines Nokia G60 liegt (ebenfalls mit 50-MP-Sensor). Das Ultraweitwinkel kann man dagegen getrost ignorieren, die Qualität ist unterirdisch, was in dieser Preisklasse aber kaum überrascht. Auch das Makro liefert bescheidene Bildchen, der Vorteil besteht einzig darin, dass man damit sehr nahe an ein Objekt heran kommt. Die vierte Optik im Bunde ist eine Tiefenkamera, mit der man Hintergrundunschärfe simulieren kann, was ebenfalls wenig überzeugt. Zusammenfassend lässt sich konstatieren: Das Kamerasystem bietet zwar viele Möglichkeiten, gut ist aber nur die Hauptkamera.

Die Frontkamera schafft mit 16 Megapixel eine hohe Auflösung. Die Bildqualität ist preisgerecht.

T Phone und T Phone Pro Vergleich
Links das T Phone Pro, rechts das T Phone. Letzteres ist etwas kleiner, außerdem fehlt die Ultraweitwinkeloptik.
© Hersteller/connect

T Phone: Unterschiede zum Pro-Modell

Das T Phone ist kleiner und leichter, weil das Display von 6,8 Zoll auf 6,5 Zoll schrumpft. Wieder enttäuschen Leuchtkraft (376 Candela), Auflösung (FHD+) und Bildwiederholrate (60 Hertz). Beim Kamerasystem fehlt das Ultraweitwinkel, was aufgrund der schlechten Qualität kein großer Verlust ist. Viel schwerwiegender ist der Verzicht auf NFC, damit fällt das T Phone als mobiles Bezahlgerät aus. Auch Wirless Charging ist nicht mit dabei. Zudem schrumpft die Speicherausstattung von 6/128 GB auf 4/64 GB.

Die Frontkamera schafft nur noch 12 Megapixel und ist qualitativ unterhalb des Pro-Modells angesiedelt. Man sollte hier keine hohen Erwartungen haben.

System und Updates

Bei der Entwicklung der T Phones hat die Telekom eng mit Google zusammengearbeitet, was sich mit Blick auf die Software bezahlt macht. Als Betriebssystem ist ein unverbasteltes Android 12 installiert, bis auf die Telekom-App gibt es keine vorinstallierten Apps. Im Testzeitraum erreichte uns der Dezember-Sicherheitspatch. Die Telekom verspricht vierteljährliche Sicherheitspatches für vier Jahre. Im Frühjahr soll ein Update auf Android 13 erfolgen. Insgesamt ein guter Software Support.

Funkeigenschaften und Akkulaufzeit

Die Telekom betont zwar die 5G-Connectivity der T Phones, unterfüttert diese aber nicht mit guten Funkeigenschaften. Zumindest das T Phone Pro glänzt hier nicht. Aus Kapazitätsgründen haben wir nur ein Gerät gemessen und dabei nur durchschnittliche Ergebnisse bekommen. Im für Deutschland wichtigen 3,6-GHz-Band n78 sind Sendeleistung und Empfindlichkeit nur befriedigend - besser sieht es dagegen im LTE-Netz aus.

T Phone Pro Funkeigenschaften

Vollbildansicht
Sendeleistung (dBm) Empfindlichkeit (dBm)
GSM 900: 24.4 (sehr gut) -101 (gut)
GSM 1800: 23.77 (sehr gut) -107 (überragend)
LTE Band 3: 17.1 (gut) -98 (überragend)
LTE Band 7: 16.9 (gut) -98 (überragend)
LTE Band 20: 15.31 (befriedigend) -95 (sehr gut)
5G Band n78: 14.9 (befriedigend) -89 (befriedigned)
5G Band n1: 14.9 (befriedigned) -97 (sehr gut)
5G Band n3: 13.7 (befriedigend) -97 (sehr gut)
5G Band n28: 18.9 (sehr gut) -87 (befriedigend)

Bei der Akkulaufzeit drehen die T Phones dagegen richtig auf. Im Battery Test von PC Mark schaffen die Geräte 15:28 Stunden (Pro) und 15:25 Stunden. Das sind sehr gute Werte, in der Praxis kommt man auch mal 2 Tage ohne Steckdose aus. Ein Netzteil ist nicht im Lieferumfang enthalten. Stark: Das Pro-Modell unterstützt kabelloses Aufladen über Qi, was in dieser Preisklasse ein Alleinstellungsmerkmal ist.

Fazit: Ein unschlagbares Angebot

Mit den T Phones legt die Telekom keine Preisbrecher auf den Tisch. Es sind solide Mittelklasse-Smartphones mit einer preisgerechten Ausstattung. Der große Schwachpunkt ist das Display, das technisch nicht mit der Konkurrenz mithalten kann. Bei Xiaomi und Co bekommt man mehr fürs Geld.

Zumindest theoretisch. In der Praxis unterbreitet die Telekom ihren Kunden ein unschlagbares Angebot, denn bis zum 31.03.2023 läuft eine Cashback-Aktion, bei der man 240 Euro zurück bekommt. Das bedeutet: Wer einen Zweijahrestarif bei der Telekom abschließt, bekommt das T Phone (Pro) praktisch geschenkt.

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Gut
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Smartphones
www.connect.de
Februar 2023

Telekom T Phone Pro technische Daten

  • Preis und Speicher: 269 Euro mit 6/128 GB
  • Farben: Schwarz
  • Größe und Gewicht: 174 x 78 x 9 Millimeter und 214 Gramm
  • SoC: MediaTek Dimensity 700 mit 2,2 GHz
  • Display: LCD mit 6,8 Zoll und 1.640 x 720 Pixel
  • Hauptkamera: Ultraweitwinkel mit 5 MP + Weitwinkel mit 50 MP + Makro mit 2 MP + Tiefensensor
  • Frontkamera mit 16 MP
  • Konnektivität: 5G, 4G, 3G, 2G, WiFi 5, Bluetooth 5.1, NFC, USB-C, 3,5 Millimeter Klinke
  • SIM: 1x Nano SIM
  • Akku mit 5.000 mAh, Wireless Charging, Laden mit 18 Watt (Netzteil nicht im Lieferumfang)
  • System: Android 12
  • Besonderheiten: spritzwasserfest nach IP52

Telekom T Phone technische Daten

  • Preis und Speicher: 199 Euro mit 4/64 GB
  • Farben: Blau
  • Größe und Gewicht: 167 x 76 x 9 Millimeter und 195 Gramm
  • SoC: MediaTek Dimensity 700 mit 2,2 GHz
  • Display: LCD mit 6,5 Zoll und 1.640 x 720 Pixel
  • Hauptkamera: Weitwinkel mit 50 MP + Makro mit 2 MP + Tiefensensor
  • Frontkamera mit 12 MP
  • Konnektivität: 5G, 4G, 3G, 2G, WiFi 5, Bluetooth 5.1, USB-C, 3,5 Millimeter Klinke
  • SIM: 1x Nano SIM
  • Akku mit 4.500 mAh, Laden mit 18 Watt (Netzteil nicht im Lieferumfang)
  • System: Android 12
  • Besonderheiten: spritzwasserfest nach IP52

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