Testbericht

Tonabnehmer Lyra Delos

10.2.2011 von Dalibor Beric

Neu beim Lyra Delos (1100 Euro) ist die Positionierung der Spule im Magnetfeld, wenn die Nadel auf der Schallplatte liegt und die Auflagekraft einwirkt.

ca. 1:45 Min
Testbericht
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Tonabnehmer Lyra Delos
Wie bei Lyra üblich sitzt vor und hinter der Spule ein Ringmagnet. Die Position der Magneten wurde durch eine neue Gehäusegeometrie optimiert.
© Archiv

Seit Jahren gehört Lyra durch den kreativen Entwickler-Kopf Jonathan Carr zu den innovativen Marken, welche die Qualität der analogen Wiedergabe immer weiter vorantrieben. Dass dabei auch die Werte von handwerklicher guter Arbeit vertreten werden, ist durch Yoshinori Mishima gesichert. Denn als Tonabnehmerbauer hat er über 30 Jahre Erfahrung. Wegen des Preises von 1100 Euro wird das neue Delos in Arbeitsteilung mit Akiko Ishiyama gebaut. Dieses Verfahren hatte sich schon seit dem Dorian (Test in 4/06) etabliert. Einfachere Arbeitsschritte werden von dieser jungen Japanerin gemacht, während der Altmeister die Montageschritte, die besonderes Feingefühl erfordern, sowie die Abstimmung per Hörtest übernimmt.

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Tipp Headshell-Kabel: Tonabnehmer reagieren besonders empfindlich auf Körperschall. Wie stark, hört man, wenn man an die Headshelldrähtchen tippt. Deshalb muss man diese so verlegen, dass sie die Headshell so wenig wie möglich berühren.
© Archiv

Neu beim Delos sind nicht die vor und nach der Spule angebrachten Ringmagneten - dies praktiziert Lyra schon seit dem Clavis DC im Jahr 1995. Neu ist die Positionierung der Spule im Magnetfeld, wenn die Nadel auf der Schallplatte liegt und die Auflagekraft einwirkt. Denn damit die Spule im Betrieb im 0-Grad-Winkel zu den Magneten steht, setzt Jonathan Carr zwei asymmetrische Dämpfer ein (siehe Beitrag Technik im Detail) und platziert die Magnete etwas anders. So bewegt sich die Spule beim Abtastvorgang in einem noch homogeneren Magnetfeld.

Den Bornadelträger und die nach Lyra-Vorgaben von Namiki gelieferte Nadel mit Verrundungen von 2,5 x 75 µm, die dem Microridge-Line-Contact-Schliff ähnelt, kennt man hingegen schon vom Dorian. Die 6N-Kupferspule wird auf ein viereckiges Metallplättchen gewickelt und besitzt wie alle Abtaster dieses Tests eine für MC-Systeme eher hohe Ausgangsspannung; das stellt weniger Anforderungen an die Rauscharmut der Phonostufe.

Die Herstellerangaben für den Abschluss sind vorbildlich ausgeführt, da sie eine kleine Exkursion in diese Problematik darstellen und auch Eingangskapazitäten mit berücksichtigen. In diesem Test kam die Redaktion zu besten Ergebnissen, wenn das Delos - je nach Phonostufe - zwischen 240 bis 470 Ohm arbeitete.

Hörtest

Begrüßten die Tester die Qualitäten des Benz Wood S L schon recht euphorisch, so herrschte fast Sprachlosigkeit, als das Lyra Delos ins Rennen kam. Es konnte die Stärken des Wood S L ebenso vermitteln, trumpfte aber mit einer noch packenderen Spielweise und noch muskulöserem, besser durchgezeichnetem Bass auf. Auch die sehr körperhaften Mitten schenkten dem Delos eine durchschlagende Musikalität.

Lyra Delos

Lyra Delos
Hersteller Lyra
Preis 1100.00 ?
Wertung 58.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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