UGREEN NASync DH2300 im Test: Was kann das günstige 2-Bay-NAS?
Der Markt für NAS-Systeme boomt - Nutzer suchen nach einer Alternative zu Cloud-Diensten. Mit der NASync-Serie will UGREEN genau hier ansetzen: einfache Bedienung, durchdachte Features, attraktiver Preis. Wir haben die UGREEN NASync DH2300 im Test.
Ob Familienfotos, Arbeitsdokumente oder Filme – immer mehr Daten wollen heute sicher gespeichert und flexibel verfügbar sein. Doch klassische Cloud-Dienste sind oft teuer oder werfen Datenschutzfragen auf. Viele wünschen sich deshalb eine eigene Lösung, um Dateien zentral im Heimnetz zu speiche...
Ob Familienfotos, Arbeitsdokumente oder Filme – immer mehr Daten wollen heute sicher gespeichert und flexibel verfügbar sein. Doch klassische Cloud-Dienste sind oft teuer oder werfen Datenschutzfragen auf. Viele wünschen sich deshalb eine eigene Lösung, um Dateien zentral im Heimnetz zu speichern, zu teilen oder Medien im ganzen Haus zu streamen. Moderne NAS-Systeme (Network Attached Storage) bieten dafür genau die richtige Technik: Sie sind kompakt, vielseitig und sparen auf Dauer sogar Kosten.
Mit dem NASync DH2300 bringt UGREEN ein besonders günstiges und einsteigerfreundliches 2-Bay-NAS auf den Markt. Doch taugt das Gerät wirklich als private Cloud, Backup-Zentrale und Multimedia-Server? Wir haben die DH2300 mit zwei 4TB-Festplatten im Alltag getestet – und zeigen, was Einsteiger von diesem NAS erwarten können.
Setup der NAS: Mit der Hardware geht es los
Für unseren Praxistest haben wir das UGREEN NASync DH2300 mit zwei HDDs (3,5 Zoll) bestückt. Der Einbau ist erfreulich unkompliziert: Die Laufwerke lassen sich in wenigen Minuten in den Festplatteneinschub einsetzen, passende Schrauben liegen im Lieferumfang bei. Wer möchte, kann alternativ auch 2,5-Zoll-Laufwerke verbauen.
Besonders praktisch: Das Ladesystem ist von oben zugänglich und erlaubt es, den Festplatteneinschub einfachst einzulegen. Der Deckel schnappt dank Magnetverschluss sauber ein – Schrauben oder Werkzeug sind nicht nötig.
Der erste Eindruck überzeugt: Das Gehäuse ist sauber verarbeitet, nichts wackelt oder knarzt, und das Gewicht der NAS samt Festplatten sorgt für einen sicheren Stand. Auch optisch macht das NAS eine gute Figur und fügt sich dezent ins Arbeitszimmer oder Wohnzimmer ein.
Die Netzwerkanbindung ist ebenso schnell erledigt – ein passendes CAT-Kabel gehört zum Lieferumfang – und auch die Stromversorgung ist sofort angeschlossen.
Software-Setup via Browser
Das eigentliche Setup starten wir bequem im Browser: Via https:// find.ugnas.com suchen wir im lokalen Netzwerk nach der NAS. Die Oberfläche führt durch die ersten Schritte mit den wichtigsten Aufgaben – angefangen beim Finden der NAS im Netzwerk, dem Anlegen eines Administratorkontos oder dem Aktivieren des Fernzugriffs . Alles ist selbsterklärend und auch für Einsteiger problemlos zu bewältigen. Das Menü ist logisch aufgebaut und gibt an jeder Stelle hilfreiche Hinweise.
Bis hierhin dauert die Inbetriebnahme m.E. nur wenige Minuten. Lediglich bei der erstmaligen Erstellung des Speicherpools und der RAID-1-Synchronisierung der beiden Festplatten ist etwas Geduld gefragt (wie bei allen Einrichtungen von NAS-Systemen): Das System erklärt alle Konfigurationsmöglichkeiten, von der Auswahl der Platten bis zur Entscheidung für das bevorzugte Dateisystem – im Test fiel die Wahl auf RAID 1 für maximale Datensicherheit und das Dateisystem Btrfs.
Die anschließende Synchronisierung kann – wie bei allen NAS-Systemen – je nach Kapazität einige Stunden in Anspruch nehmen. Die geschätzte Wartezeit wurde im Test erstaunlich genau angegeben, sodass man diese Zeit entspannt für andere Dinge nutzen konnte.
Nachdem die Ersteinrichtung abgeschlossen war, ging es im nächsten Schritt direkt in die Praxis: Zur Vorbereitung auf das Testen und Arbeiten mit der NAS wurden umfangreiche Datenbestände übertragen. Fast 200 GB an Bild- und Videomaterial – verteilt auf über 50.000 Dateien – wanderten auf das System, ebenso wie über 5.000 verschiedene Arten von Office-Dokumenten, sortiert in einer eigenen, breiten Ordnerstruktur mit knapp 800 Ordnern. Damit standen für den weiteren Test realistische Alltagsbedingungen bereit. Auf dem Smartphone wurde die "UGREEN NAS" -App entsprechend vorbereitet.
Energieeffizienz & Lautstärke
Gerade wenn ein NAS rund um die Uhr läuft, spielen Stromverbrauch und Geräuschpegel eine entscheidende Rolle – sowohl für die Stromrechnung als auch für das Wohlfühlklima zuhause oder im Büro.
Das UGREEN DH2300 macht hier eine sehr gute Figur: Mit den eingesetzten Seagate IronWolf 4TB-Festplatten lag der gemessene Stromverbrauch im ausgeschalteten Zustand bei 0.9 Watt, im Ruhezustand um die neun Watt, bei Dateiübertragungen oder Backups stieg der Verbrauch an, blieb aber weit unter 20 Watt. Damit ist das System nicht nur sparsamer als viele ältere oder größere NAS-Modelle, sondern auch gut für den 24/7-Betrieb geeignet.
Auch in Sachen Lautstärke überzeugt das DH2300: Und im Normalbetrieb sind sowohl der Gehäuselüfter als auch die eingesetzten Festplatten nicht zu hören. Bei längeren Kopiervorgängen von Daten bleibt das Betriebsgeräusch weit genug im Hintergrund. Für offene Wohnbereiche oder das Arbeitszimmer eignet sich das DH2300 daher.
Unboxing UGREEN NASync DH2300: Erster Eindruck des kompakten Power-NAS
Datensicherung & Cloud-Alternativen
Das DH2300 glänzt mit Backup- und Synchronisationsmöglichkeiten, die im Alltag für echte Sicherheit sorgen. Im Test funktionierte die Sicherung auf externe USB-Festplatten reibungslos, genauso wie die direkte Anbindung an Cloud-Dienste. Besonders praktisch: Neben Google Drive wird auch Microsoft OneDrive unterstützt – ein Vorteil für alle, die beruflich oder privat unterschiedliche Dienste nutzen. Die Einbindung beider Cloud-Lösungen klappte im Test ebenso problemlos wie deren laufender Betrieb.
Für den täglichen Einsatz besonders relevant: Dank der gewählten RAID 1-Konfiguration werden alle Daten automatisch auf beiden Festplatten gespiegelt. Damit bleibt der Datenbestand selbst beim Ausfall eines Laufwerks vollständig erhalten – ein echter Pluspunkt für Datensicherheit ohne zusätzlichen Aufwand.
Ein weiteres Highlight ist die Snapshot-Funktion: Damit lassen sich in regelmäßigen Abständen Momentaufnahmen der Daten anlegen, die vor versehentlichem Löschen oder sogar Ransomware-Attacken schützen. Über einen Zeitplan kann festgelegt werden, wie oft Snapshots erstellt und wie viele davon aufbewahrt werden sollen. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: Aktuell unterstützt die Snapshot-Funktion noch keine freigegebenen Ordner - hier wäre ein Update durch den Hersteller wünschenswert.
Performance-Messung und Eindruck
Im Praxistest mit RAID 1-Konfiguration liefert das UGREEN DH2300 durchweg solide Leistungswerte. Wie bei vielen Einsteiger-NAS-Modellen limitiert vor allem das Gigabit-Ethernet die maximalen Übertragungsraten. Für den typischen Büro- und Heimgebrauch reicht es.
Besonders angenehm: Das Streamen von Videos in Full-HD-Qualität verlief im Test flüssig und ohne Aussetzer. Auch wenn mehrere Nutzer parallel zugriffen, blieb das System stabil und zuverlässig.
Selbst von unterwegs hinterließ das NAS einen positiven Eindruck: Über die mobilen Apps lassen sich selbst bei weit schwächeren Datenverbindungen Dateien durchsuchen, Vorschauen anzeigen oder Dokumente öffnen – und das ohne lange Wartezeiten. So macht das Arbeiten oder Stöbern in den eigenen Daten auch mobil Spaß.
Kompatibilität & Flexibilität
Das DH2300 ist problemlos erweiterbar: Es unterstützt alle gängigen 2,5"- und 3,5"-SATA-Laufwerke, bis zu 30 TB pro Slot. Der Wechsel auf größere Festplatten ist bei dem System ohne viel Installationsaufwand einfach möglich. So bleibt das DH2300 auch bei steigenden Datenmengen eine solide Basis.
Dank USB-C 3.2 Gen2 und USB-A 3.2 lassen sich externe Platten (wie etwa die etwas in die Jahre gekommene Crucial X8 SSD) ebenfalls einfach anbinden, was die Einsatzmöglichkeiten der NAS nochmals erweitert.
Das System erkannte im Test verschiedene Dateisysteme (NTFS, exFAT, ext4) problemlos, auf externen Speicher werden unter anderem Btrfs, Exfat, FAT32, NTFS, Vfat sowie Ext2/3/4 unterstützt .
Technische Daten in der Übersicht
| UGREEN NASync DH2300 |
|---|
| CPU: Rockchip RK3576 |
| Arbeitspeicher: 4GB LPDDR4X; Systemspeicher: 32 GB eMMC |
| Laufwerke: 2x SATA 3.5"/2.5"; max. 60 TB (2x 30 TB) |
| Netzwerk: 1 x 1GbE |
| Schnittstellen: 1x USB-C 3.2 Gen2; 2x USB-A 3.2 Gen1; 1x HDMI 2.0a |
| Speichermodus: JBOD / Basic / RAID 0 / RAID 1 |
| Software: UGREEN OS; App-Store; Docker |
| Abmessungen: 15.1 cm × 9.8 cm × 21.3 cm |
| Herstellergarantie: 2 Jahre |
| Preis: ~200 € (diskless; Stand 11/2025) |
Software: UGOS PRO im Alltag
UGOS PRO ist ausgereift: Die Benutzeroberfläche wirkt modern, ist intuitiv bedienbar und läuft auch bei intensiver Nutzung stabil. Der App-Store bietet für den Einstieg das nötige – mit Snapshot- und DLNA-App, Backup-Tools und Systemsteuerung unter anderem. Die Software bzw. die Apps werden aktiv weiterentwickelt, neue Apps und Features kommen - wenn man die Zeitachse seit Mitte 2024 betrachtet - regelmäßig hinzu.
Die Benutzer- und Rechteverwaltung ist logisch strukturiert und mit Zwei-Faktor-Authentifizierung kann der Zugriff noch weiter abgesichert werden. Regelmäßige Updates verbessern die Funktionalität und bringen neue Features. Für Einsteiger wie Fortgeschrittene ist das System eine runde Sache.
Sicherheit & Datenschutz
Im Bereich Sicherheit überzeugt das DH2300 mit ordentlicher Grundausstattung: Optional lässt sich ein Tresor (mit einer zusätzlichen App) anlegen, bei mehreren Administatoren der NAS werden die Tresor-Daten dann getrennt gespeichert und sind für andere nicht einsehbar. Die Nutzerverwaltung bietet dabei eine granulare Rechteverwaltung.
Firewall, Protokollierung und gesicherter Remote-Zugriff schützen vor unbefugtem Zugriff. Und mit RAID 1 ist auch bei Ausfall einer Festplatte kein Datenverlust zu befürchten.
Wichtig bleibt wie bei jedem NAS die Pflege sicherer Passwörter und regelmäßige Firmware-Updates. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal ist das System hier zwar nicht, für Privatanwender aber auf aktuellem Stand.
Home- & HomeOffice-Collaboration
Das DH2300 ist nicht nur für Einzelanwender interessant, sondern auch eine solide Lösung für Familien oder kleine Teams. Gemeinsame Ordner können unkompliziert angelegt werden, Freigaben sind mit wenigen Klicks eingerichtet. Die Rechtevergabe erfolgt flexibel – vom nur-lesenden Zugriff bis zur vollständigen Verwaltung – und lässt sich anpassen.
Dank der mobilen Apps für iOS und Android bleiben alle Teammitglieder oder Familienmitglieder auch unterwegs stets auf dem aktuellen Stand. Dateien können direkt vom Smartphone aus hochgeladen, abgerufen oder mit anderen geteilt werden, ganz gleich ob im heimischen WLAN oder aus der Ferne. Gerade im Homeoffice-Alltag oder für geteilte Familienarchive wird das NAS so schnell zur digitalen Zentrale.
Für zusätzliche Sicherheit sorgt die Versionsverwaltung: Mit der App "Dateiversionen" lassen sich frühere Dateistände wiederherstellen. So bleibt auch bei versehentlichen Änderungen oder Überschreibungen alles nachvollziehbar.
Insgesamt bietet das DH2300 damit eine verlässliche, private Cloud-Alternative für kleine Gruppen – und das ganz ohne laufende Abo-Kosten, wie sie bei klassischen Cloud-Diensten anfallen.
Fazit: Lohnt sich das UGREEN NASync DH2300?
Das DH2300 überzeugt als günstiges 2-Bay-NAS mit vielseitigen Features. Mit guten HDDs im RAID 1 bietet es zuverlässigen Schutz vor Datenverlust, bleibt dabei angenehm leise und ist einfach zu bedienen. Die Software ist modern – für grundlegende Use Cases ist alles dabei. Im Zusammenspiel mit externen SSDs eröffnen sich darüberhinaus andere Möglichkeiten für Backup und Datenmigration.
Für Einsteiger ist das DH2300 damit ein solides Gesamtpaket zu einem fairen Preis.
