Terramaster F4-424 im Test: Speicherriese mit SSD-Doppelturbo
Der 4-Bay-NAS F4-424 von Terramaster hat zwei M.2-Slots für schnelleren Schreib-/Lese-Transfer im Multi-Gigabit-Netzwerk. Was das bringt, zeigt unser Test.

Der F4-424 ist ein Frontlader-NAS für vier SATA-Laufwerke und zusätzlich zwei M.2-NVMes, der sich bei Bedarf mit bis zu 88 TByte Speicher bestücken lässt. Die Verbindung ins Netzwerk erfolgt über zwei 2,5GbE-Multi-Gigabit-LAN-Ports, wofür Terramaster sogar ein Cat6-Ethernet-Kabel beilegt.Das...
Der F4-424 ist ein Frontlader-NAS für vier SATA-Laufwerke und zusätzlich zwei M.2-NVMes, der sich bei Bedarf mit bis zu 88 TByte Speicher bestücken lässt. Die Verbindung ins Netzwerk erfolgt über zwei 2,5GbE-Multi-Gigabit-LAN-Ports, wofür Terramaster sogar ein Cat6-Ethernet-Kabel beilegt.
Das NAS-Setup läuft über einen Web-Assistenten, der anschaulich – inklusive Einbauvideo – den Einbau des Speichers in das NAS-Leergehäuse beschreibt. Wir haben für unseren Test vier Seagate-IronWolf-3,5-Zoll-HDDs und zwei Ironwolf-525-SSDs (M.2) verbaut.
Bootloader und Betriebssystem werden dabei automatisiert vom Herstellerserver heruntergeladen. Anstelle der Standardinitialisierung wählen wir die angepasste Variante, um selbst entscheiden zu können, wie wir die verbauten Speichermedien in dem NAS organisieren (Speicherpool, RAID, Dateisystem).

Terramaster F4-424 im Test: Flexible Speicherorganisation
Auch beim F4-424 kann der installierte NVMe-Speicher direkt als schnelles Flash-Volume im eigenen Speicherpool angelegt oder alternativ als Hyper Cache (SSD-Cache) für Volumes der langsameren SATA-HDDs bereitgestellt werden.
Die maximalen Nettotransferleistungen erzielen wir erwartungsgemäß an einem NVMe-Volume. Hier kommen wir an einem 2,5GbE-LAN-Port auf 278 MB/s beim Lese- und 266 MB/s beim Schreibzugriff. Die NVMe-Speicher arbeiten jedoch auch als Hyper Cache sehr effektiv. So erzielen wir an einem „gewöhnlichen“ Volume, das in einem Pool aus zwei SATA-HDDs erstellt wurde, nur Schreib- und Lesetransfers zwischen 160 und 170 MB/s. Flankieren wir dieses Volume mit einem NVMe-Hyper-Cache für Schreib- und Lesezugriffe, so kommen wir damit auf Datenraten zwischen 260 und 277 MByte/s.

Beim Testen ist uns aufgefallen, dass der NAS immer seinen SMB-Dienst deaktiviert, nachdem wir einen Volume-Hyper- oder SSD-Cache zugewiesen haben. Damit man von seinen Netzwerk-Clients wieder SMB-Zugriff auf den NAS-Speicher erhält, muss der SMB-Dienst im Web-Menü des NAS also erneut aktiviert werden. Diesen Bug sollte Terramaster beheben.
Zu beachten ist auch, dass sich Freigabeordner nur bei der Erstellung verschlüsseln lassen. Ein bereits angelegter Ordner kann nicht nachträglich verschlüsselt werden. Auch bricht die Transferleistung in verschlüsselten Ordnern ziemlich ein.
Gut: Das automatische Hochfahren über den Energiezeitplaner und ebenso Wake-on-LAN funktionieren beim F4-424 auch dann, wenn es im Ruhezustand des NAS zu einer vorübergehenden Stromunterbrechung kommt.
Gut gefallen hat uns auch der proprietäre Medienserver des F4-424, der alle unsere Testformate für Fotos, Videos oder Musik klaglos ins Heimnetz streamte – auch vom externen USB-Speicher.
Schade nur, dass für den HDMI-Port des NAS aktuell noch keine Anwendungen, wie beispielsweise die Direktwiedergabe von Videos auf dem NAS, hinterlegt sind.

Terramaster F4-424 im Test: Nachbesserungen erwünscht
Nicht gut gelöst hat Terramaster das Anlegen und Wiederherstellen von ordnerbasierten Snapshots, wofür man Btrfs-formatierte Volumes und die Snapshot-App aus dem App Center benötigt. Insbesondere die Wiederherstellung eines Snapshots ist im Vergleich zu anderen NAS-Herstellern umständlich, teils verwirrend und auch eingeschränkt.
Mit TerraSync gibt es nun auch die Möglichkeit, Ordner auf dem NAS mit verschiedenen Clients zu synchronisieren. Remote-Clients nutzen dafür jedoch nicht den Relay-Server des Herstellers, sondern IPv4-Port-Freigaben, die man zusätzlich im Router freischalten muss, was ohne öffentliche IPv4 (DS-Lite etc.) jedoch nicht funktioniert. Terramaster sollte hier ebenfalls mit Relay arbeiten – wie das beispielsweise auch Synology oder Qnap tun.
Ein Fehler ist uns in der Benutzerverwaltung aufgefallen: Obwohl der Guest-Benutzer deaktiviert ist, steht der Public-Ordner für alle Zugriffe offen, was uns auch ein Nessus-Scan als hohe Sicherheitslücke anzeigt – Nachbesserung erwünscht!
Terramaster F4-424 NAS im Test: Fazit
Der Terramaster F4-424 ist ein vielseitiges NAS für bis zu 88 TByte Speicher, der vier SATA-Laufwerke und zwei M.2-NVMe-SSDs unterstützt. Besonders positiv fällt die flexible Speicherorganisation auf: NVMe-SSDs können als Hyper Cache oder eigenständige Volumes genutzt werden, was die Datenraten spürbar erhöht.
Die Performance überzeugt, allerdings gibt es Software-Schwächen, z. B. beim SMB-Dienst oder den Snapshots. Auch Sicherheitsmängel wie ein ungeschützter Public-Ordner sollten behoben werden.
Die Medienserver-Funktion ist gelungen, jedoch bleibt der HDMI-Port ungenutzt. Insgesamt eine solide Hardware mit Potenzial, das durch Software-Optimierungen besser genutzt werden könnte.
How to Install a Hard Drive -for TerraMaster F4-424/F4-424 Pro
Zusatzinfos: Terramaster F4-424 NAS
- Betriebssystem: TOS 5.1
- Prozessor: Intel N95 Quad-Core bis 3,4 GHz
- RAM: 8 GByte DDR5-RAM (max. 32 GByte)
- HDD-Bays: 4x SATA 3
- SSD-Steckplätze: 2x M.2 PCIe NVMe (2280)
- LAN-Port(s): 2x 2,5GbE
- Weitere Anschlüsse: 2x USB3.2 Gen2 (10 Gbit/s, Typ A und Typ C), 1x HDMI 2.1
- Maße: 22,2 cm x 17,9 cm x 15,4 cm
- Gewicht: 3,4 kg (Leergehäuse)
- Herstellergarantie: 2 Jahre
- Preis/Leistung: befriedigend