Terramaster F2-425 im Test: KI‑Fotoverwaltung und 2,5 GbE
Stabile Transferraten, Intel-CPU sowie flotte Gesichts- und Szenenerkennung – wir zeigen, für wen sich das Dual-Bay-NAS im Alltag lohnt.

Mit rund 270 Euro gehört das F2-425 nicht zu den günstigsten Dual-Bay-NAS-Geräten, doch dafür spart Terramaster auch nicht bei der Hardware. Als CPU kommt ein Intel Celeron N5095 zum Einsatz, der von 4 GByte DDR4-RAM flankiert wird. Alternativ kann der SODIMM-Steckplatz auch mit einem größeren...
Mit rund 270 Euro gehört das F2-425 nicht zu den günstigsten Dual-Bay-NAS-Geräten, doch dafür spart Terramaster auch nicht bei der Hardware. Als CPU kommt ein Intel Celeron N5095 zum Einsatz, der von 4 GByte DDR4-RAM flankiert wird. Alternativ kann der SODIMM-Steckplatz auch mit einem größeren RAM-Modul (bis zu 16 GByte) bestückt werden. Der Zugang zum Gehäuseinneren erfolgt durch das Lösen zweier durch Aufkleber verdeckter Schrauben auf der Rückseite des NAS.
Unsere beiden 3,5-Zoll-Ironwolf-HDDs von Seagate lassen sich hingegen schraubenlos über das Frontladesystem des NAS einbauen. Zur Befestigung von 2,5-Zoll-Laufwerken oder -SSDs an den Kunststofflaufschienen liegen Schräubchen bei. Außerdem gibt es ein CAT6-Kabel zur Anbindung des NAS an das Netzwerk.

Wie laufen die Einrichtung und das Setup?
Um das Browser-Menü zur Initialisierung des NAS direkt aufzurufen, kann das Tool TNAS PC verwendet werden. Positiv ist, dass vor dem Start des Setup-Assistenten mit der Installation des aktuellen TOS-Betriebssystems und der automatischen Einrichtung des gesamten Speichers als RAID mit einem Btrfs-Volume darauf hingewiesen wird, dass auch ein erweitertes Setup mit individuellen Speichereinstellungen durchgeführt werden kann.
Wir entscheiden uns für die Autoeinrichtung und können uns nach wenigen Klicks für einige Minuten ganz entspannt zurücklehnen. Nach Abschluss der Autoeinrichtung und einem Neustart des NAS legen wir den Hauptnutzer an, tragen eine E-Mail-Adresse für Benachrichtigungen ein und befinden uns dann auch schon im Web-Menü des F2-425. Auch ein Public-Freigabeordner ist bereits angelegt.
Das deutschsprachige PDF-Benutzerhandbuch beschreibt zwar das komplette Setup des NAS, enthält aber nahezu keine weiterführenden Informationen zum TOS-6-Betriebssystem des F2-425, weshalb man auf die deutschsprachige Online-Hilfe im Web-Menü des NAS zurückgreifen muss, die die meisten NAS-Einstellungen und auch einige NAS-Apps erklärt.

Wie schnell ist die Dateiübertragung?
Um die maximale Lesetransferleistung des NAS zu ermitteln, kopieren wir große Dateien vom NAS auf einen Multigigabit-PC im Heimnetz. Dabei erzielen wir konstant schnelle Übertragungsraten von rund 240 MByte/s, selbst beim Lesen aus einem verschlüsselten Ordner. Die Schreibgeschwindigkeit schwankt hingegen ziemlich stark zwischen etwa 70 und 270 MByte/s. Über 60 Sekunden gemittelt erreichen wir eine Schreibrate von rund 170 MByte/s.
Die Leistungsaufnahme des NAS liegt bei etwa 30 Watt im Schreibbetrieb, im Leerlauf sind es immerhin noch gut 21 Watt und im Energiesparmodus 12,5 Watt. Letzterer tritt jedoch nur sehr selten ein, wenn das NAS auch als Medienserver verwendet wird. Mit dem Timer zum automatischen Starten und Herunterfahren des NAS lässt sich der Strombedarf zumindest über Nacht einschränken.

Wie gut arbeitet die KI‑Fotosuche?
Gut gefallen hat uns die KI-basierte NAS-App "Photos": Nachdem wir gut 1100 Fotos in den entsprechenden NAS-Ordner geschoben haben, werden zunächst Miniaturansichten der Fotos generiert. Danach übernimmt die KI zur Erkennung von Gesichtern und Bildszenen. Beide Vorgänge sind nach insgesamt nur 11 Minuten abgeschlossen. Das ist schnell.
Die von der KI unglücklich eingeordneten Szenen-Bilder lassen sich problemlos umsortieren. Gut wäre noch, wenn man Fotos manuell zuordnen könnte, die von der KI nicht als Szene oder als Personenfoto registriert wurden.

Wie gelingt der Fernzugriff per App?
Der cloudbasierte Fernzugriff auf das NAS lässt sich über ein Terramaster-Benutzerkonto im Web-Menü unter „Remoteanmeldung einrichten" und funktioniert auch mit der App TNAS Mobile vom Smartphone aus. Dabei wird die Verbindung zwischen der Smartphone-App und der Terramaster-Cloud per VPN-Tunnel realisiert. Ist gerade eine andere VPN-Verbindung auf dem Smartphone aktiv, wird diese beendet. Ebenso wie bei Ugreen fasst Terramaster alle Funktionen (NAS-/Dateizugriff, Fotos …) in dieser einen App zusammen, was wir gutheißen.
Im TOS-Betriebssystem ist nun auch ein Sicherheitsberater integriert. Er weist auf unsichere NAS-Einstellungen hin, siehe Bild oben. Das werkseitig aktivierte SMBv1-Protokoll in den erweiterten SMB-Dateidiensten der NAS wird hier allerdings nicht erwähnt. Das sollten Sie auf jeden Fall in den Systemeinstellungen des NAS korrigieren. Darüber hinaus sind uns keine Schwachstellen aufgefallen. Selbst die NAS-App ClamAV erkennt immerhin den EICAR-Testvirus.
Bei besonderen Sicherheitsanforderungen bietet das NAS zudem eine Anwendungskontrolle (SPC-Schutz) und einen Sicherheitsisolierungsmodus, der die NAS vollständig vom Internetzugang trennt.
Fazit: Für wen lohnt sich das Terramaster F2-425?
Terramasters Dual‑Bay‑NAS F2‑425 ist schnell eingerichtet, bietet 2,5‑GbE‑Transfers und eine universelle Smartphone‑App. Bei den NAS‑Apps sticht vor allem die KI‑Bildverwaltung "Photos" hervor, die Gesichter und Szenen flott erkennt, Sammlungen übersichtlich organisiert und so besonders für große, gemischte Fotoarchive aus Smartphones und Kameras einen echten Mehrwert liefert.
Der Energieverbrauch fällt erhöht aus, zumal die HDDs nur selten in den Sleep‑Modus wechseln; dies lässt sich durch ein zeitgesteuertes Herunterfahren teilweise abfedern.