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Testbericht

Vollverstärker Marantz PM 11 S 2

Im Bass neigt der Marantz PM 11 S 2 (4000 Euro) sogar zu einer gewissen Gemütlichkeit, zu großen, habhaften, nie aneckenden Formen, in die sich der HiFiist geradezu fallen lassen und drin räkeln kann.

Autoren: Redaktion connect und Johannes Maier • 7.4.2009 • ca. 1:40 Min

Vollverstärker Marantz PM 11 S 2
Vollverstärker Marantz PM 11 S 2
© Archiv
Inhalt
  1. Vollverstärker Marantz PM 11 S 2
  2. Datenblatt

Nach dem Brinkmann zeigt der neue PM 11 S 2, wie unterschiedlich die Herangehensweise an das Thema großer Vollverstärker sein kann. So empfindet Marantz die allseitige Ummantelung mit dicken Wänden und Profilen - inklusive Verkupferung des Grundchassis und der Rückseite - als Pflicht. Und die so...

Nach dem Brinkmann zeigt der neue PM 11 S 2, wie unterschiedlich die Herangehensweise an das Thema großer Vollverstärker sein kann. So empfindet Marantz die allseitige Ummantelung mit dicken Wänden und Profilen - inklusive Verkupferung des Grundchassis und der Rückseite - als Pflicht. Und die sofortige aktive Bemutterung der Eingangssignale als obersteTugend.

Vollverstärker Marantz PM 11 S 2
Einen Fixpegel-Anschluss für Surround bietet der Marantz nicht. Dafür lassen sich mehrere PM 11 S 2 so zusammenschalten, dass sie gemeinsam als Multikanal-Amp fungieren.
© Jan Winkler

Bevor ihnen auch nur ein Härchen gekrümmt werden kann, verleiht ihnen jedem separat ein mit zwölf Einzeltransistoren aufgebautes High Dynamic Amplification Modul, kurz HDAM, erst einmal das rechte Stromformat. Erst dann geht es via Eingangsrelais zu einem Volume Amp, der pro Kanal aus drei HDAMs und einem weiteren Transistorsextett besteht. Dazu kommt ein Wolfson-IC, dass via Gegenkopplung und damit unter weitgehender Bewahrung des Rauschabstands die Lautstärke regelt.

In Voltage-Amps, die sich jeweils gleich von vier HDAMs unterstützen lassen, tanken die Musikschwingungen dann frische Kraft, bevor sie zu den Endstufenplatinen wandern. Dort päppeln zahllose Transistoren sie weiter auf, und nicht nur diese. Auch das vom Ausgang zurückgeführte Korrektursignal erfährt eine Stärkung, damit es nicht nur mit Spannungs-, sondern mit Strom-Nachdruck seine Wirkung entfalten kann.

Im Gegensatz zu dem kargen Brinkmann besitzt der Marantz eine aus Einzeltransistoren und vier HDAMs komponierte Phonostufe für MM- und MC-Tonabnehmer. Und offeriert er außerdem echte symmetrische Eingänge, was weiteren acht HDAMs zu Lohn und Brot verhilft, wird klar: Die Japaner butterten - vom Netzteil gar nicht zu reden - rein, was nur geht.

Vollverstärker Marantz PM 11 S 2
Selten: Marantz hat die symmetrisch aufgestellten Verstärkerzüge quer herum eingebaut. Noch seltener: Jeder Eingang verfügt über sein eigenes Edel-Transistor- Empfangskomittee.
© Jan Winkler

Es wird wohl auch kaum jemand gelingen, die Grenzen des neuen Marantz auszuloten. Er spielt immer locker, gelassen und frei. Im Bass neigt er sogar  zu einer gewissen Gemütlichkeit, zu großen, habhaften, nie aneckenden Formen, in die sich der HiFiist geradezu fallen lassen und drin räkeln kann. Vor allem auch bei Platten wie "Lady" von Friends 'N Fellow, wo gewaltige Tiefton-Energien den Marantz absolut nicht daran hinderten, mit stoischer Milde auf die sensible Stimme von Constance Friend und mit besonders schönem und sonnigem Ausleuchten auf das zarte Gitarrengeranke einzugehen.

Der Vergleich mit dem Vorgänger PM 11 S 1 (12/05) erledigte sich schnell. Der neu layoutete Marantz spielte dreidimensionaler, feiner, was insbesondere auch einer noch lebendigeren Phono-MC-Wiedergabe zu Gute kam. So gab es bravouröse 54 Punkte für einen höchst sympathischen Bär.

Marantz PM 11 S 2

Vollbild an/aus
Marantz PM 11 S 2
Marantz PM 11 S 2
HerstellerMarantz
Preis4000.00 €
Wertung54.0 Punkte
Testverfahren1.0