Streaming-Verstärker

Waversa WSlim LITE im Test

23.7.2020 von Reinhard Paprotka

Mit dem WSlim LITE stellt der koreanische Hersteller Waversa einen Streaming-Verstärker im superflachen Gehäuse vor. Darüber hinaus besteht ein besonderer Anspruch an die Klangeigenschaften. Lesen Sie unseren Test hierzu.

ca. 2:40 Min
Testbericht
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Waversa WSlim LITE im Test
Der WSlim LITE ist ein kleiner und feiner Streaming-Verstärker in modernster Technik. Die Ausgangsleistung reicht für die meisten Anwendungen aus, am besten geeignet sind Vier-Ohm-Lautsprecher. Damit ergibt sich ein warmer, weicher Klang, der einen gewissen Röhrencharakter aufweist.
© Waversa

Pro

  • modernste Technik
  • Röhrencharakter

Contra

Fazit

Stereoplay Gesamturteil: 73 Punkte; Klang: (analog/Streaming/USB) -/51/ 52 Punkte; Preis/Leistung: sehr gut

Er ist ein echter Hingucker, und das ausgerechnet deshalb, weil man ihn kaum wahrnimmt. Denn dezent und fein bietet der WSlim LITE ein komplettes Streaming-System, sodass außer Boxen und Smartphone für die Bedienung keine sichtbare Hardware benötigt wird.

Zudem generiert Waversa unter Nutzung modernster DSP-Technik ein definiertes Oberwellenspektrum, das den Klang von Röhren simuliert. Erhältlich ist der Koreaner für 1750 Euro.

Doch zunächst zum Gehäuse. Das erscheint wirklich außergewöhnlich flach und beträgt mit zwei Zentimetern Höhe gerade mal so viel wie der Durchmesser einer Zehn-Cent-Münze. Dabei wirkt es wie ein massiver Alu-Block, ist aus dem Vollen gefräst und sehr wertig in der Erscheinung.

Lüftungsschlitze gibt es nicht, für die Wärmeabfuhr des Endverstärkers nutzt Waversa die gesamte Gehäuseoberfläche. Passivkühlung also, möglich wird das durch den Einsatz digitaler Class-D-Endstufen, die prinzipiell einen höheren Wirkungsgrad und damit eine geringere Wärmeentwicklung zeigen als ihre analogen Pendants.

Die geringen Abmessungen des WSlim LITE und insbesondere die flache Bauhöhe sind also deshalb möglich, weil die bei Analogverstärkern obligatorischen Kühlkörper entfallen. Hinzu kommt die hohe Integration der Elektronik in DSP-Technik, und dass Waversa die Stromversorgung aus dem Gerät ausgelagert hat und über ein handelsübliches Schaltnetzteil vornimmt.

Waversa WSlim LITE im Test: Anschlüsse
Ohne Füße ist das Gehäuse nur zwei Zentimeter hoch. Neben den Lautsprecherausgängen finden sich Anschlüsse für LAN, USB-Host, USB-Eingang, SPDIF optisch und koaxial sowie FM- und BT-Antennen.
© Waversa

Für ein Display bleibt bei einem solchen Design nicht viel Platz, allerdings hat der Hersteller die Anzeige in sehr ansprechender Weise in das Gehäuse eingebettet. Die damit mögliche Information freilich ist ausgesprochen puristisch, was sich auch auf die Bedienmöglichkeiten auswirkt.

Angezeigt werden lediglich die Lautstärke und die Programmquellen. Gut ist, dass ein dezenter, in der Farbe wechselnder Balken signalisiert, ob die netzwerkbasierten Quellen Kontakt zu ihrem Server haben.

An konventionellen Eingängen bietet der Waversa SPDIF optisch und koaxial sowie USB. Auf analoge Eingänge wurde verzichtet, enthalten ist aber ein UKW-Tuner mit der Möglichkeit, 16 Sender automatisch abzuspeichern.

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Musik per Bluetooth nimmt der WSlim LITE ebenfalls entgegen, und zwar unter Nutzung des apt-X-Codecs. Der ist zwar besser als der SBC-Standard-Codec aber dennoch datenreduziert. Verlustfrei wäre das Streamen vom Smartphone per UPnP/DLNA.

Sehr dezent und puristisch geben sich die in die Oberseite eingelassenen sechs Tipptasten, mit denen sich die genannten Funktionen steuern lassen. Und exakt das geht auch über die Minifernbedienung, mit Alu-Case – der hohen Verarbeitungsqualität des Geräts angepasst.

Die wichtigsten Programmquellen für einen Streamer kommen freilich aus dem Netz oder von angeschlossenen Massenspeichern. Bezüglich der Bedienung mit komfortabler Anzeige geht ohne Smartphone bzw. Tablet nichts, zu den Möglichkeiten mit dem WSlim LITE lesen Sie bitte unseren Kasten.

Der Netzwerkzugang läuft über LAN und WLAN, für Letzteres ist der Erwerb eines WLAN-USB-Sticks und für die Einrichtung vorübergehend ein LAN-Zugang erforderlich. Die Eckwerte für die erzielbare Klangqualität sind: 24/384 bei USB, 24/192 dig. koax bei PCM und FLAC. Auch die meisten üblichen Formate werden unterstützt, darüber hinaus DSD bis zu 128-fach.

Waversa WSlim LITE im Test: Innenansicht
Das Innenleben des WSlim LITE wirkt extrem aufgeräumt. Die Digitalendstufe sitzt unter der Platine und ist thermisch mit dem edlen, massiven Alu-Gehäuse verbunden. Dies wirkt als passiver Kühlkörper.
© Josef Bleier

Für den Verstärkerbereich setzt Waversa den brandneuen, selbst entwickelten Audioprozessor WAP/X Typ3 ein. Als Basis dienen der Host-Prozessor ARM Cortex-A7 und Verstärker-ICs von Realtek. Jedes IC arbeitet mit vier Verstärkern, insgesamt vier ICs kommen zum Einsatz.

Die Besonderheit liegt nun in der Steuerung durch den WAP-Prozessor, der das PCM-Signal zunächst auf 24 Bit/1,5 MHz hochsampelt und dann der Musik mithilfe eines speziellen Algorithmus geradzahlige harmonische Oberwellen hinzufügt.

Das simuliert den typischen Röhrensound, wobei als Vorbild der Klang der Western-Electric-300B-Röhre aus den 1940er-Jahren gedient hat. Messtechnisch führt das zu erhöhtem Klirrfaktor, sodass die unter üblichen Messbedingungen ermittelte Ausgangsleistung geringer ausfällt.

Klang mit Röhren-Touch

Im Hörtest offenbarte der WSlim LITE trotz seiner nicht übermäßigen Ausgangsleistung ein recht kraftvolles Verhalten. Sehr gut gefielen zum Beispiel die konturierten Bässe, insbesondere Gitarre und Gesang kamen warm und weich, also durchaus mit einem gewissen Touch Röhrenfeeling rüber.

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