Netzwerk-Streaming-Vorverstärker

Rose RS150B im Test: HiFi-Komfort per Touchscreen

24.12.2021 von Reinhard Paprotka

Bei Smartphone, Tablet & Co. ist die Touchscreen-Bedienung nicht mehr wegzudenken. Der koreanische Hersteller Rose bringt nun einen Streamer/Vorverstärker mit großem, sensitivem Bildschirm und Steuerung über Apps. Wir haben ihn getestet.

ca. 3:35 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Rose RS150B im Test
Durch das große Display lässt sich das Erscheinungsbild des Rose-Streamers vielfältig und funktional sinnvoll ändern.
© Rose

Pro

  • Direkte Touchbedienung
  • Top-Verarbeitung
  • Toller Klang

Contra

Fazit

stereoplay-Testurteil: 98 Punkte; Klang: analog/96/44 - 56/69/68 Punkte; Preis/Leistung: überragend; stereoplay "Highlight"

Bedienungselemente? Fehlanzeige. Knöpfe und Tasten gibt es beim RS150B nicht. Dafür aber ein Display, das den größten Teil der Frontplatte einnimmt, und die bietet beim 43-cm-Vollformat des brandneuen Rose-Streamers schon einiges an Anzeigefläche.

Durch Antippen eines kaum sichtbaren Symbols in der Ecke rechts oben wird das ansonsten dunkel spiegelnde Display aktiviert und verwandelt sich auf wundersame Weise in ein Multitalent.

So gibt es Benutzeroberflächen für die Betriebsarten aus allen Bereichen, wie zum Beispiel Audio- und Video-Streamer, Server, Vorverstärker, Player und CD-Ripper. Die Bedienung des Rose am Gerät selbst erfolgt dann interaktiv über berührungsempfindliche Symbole.

Rose RS150B - Display-Anzeigen
Durch die Display-Umschaltung bietet der Rose viele Anzeige- und Bedienmöglichkeiten – wie etwa die direkte Konfiguration des Anschlussfelds. Das CD-Rippen wird durch Abbildung und Editiermöglichkeiten von Metadaten unterstützt, für die Eingänge gibt’s Symbole und für die Pegelanzeige zwölf Design-Varianten. Hier 4 der 5 Benutzeroberflächen.
© stereoplay

Fünf Benutzeroberflächen gibt es, allein für die Pegelanzeige bietet der RS150B zwölf Varianten, mal klassisch zurückhaltend im Design der 70er-Jahre, mal auffallend in verschiedenen Farben.

Dabei ist bemerkenswert wie täuschend ähnlich die simulierten Zeigerinstrumente ihren analogen Pendants sehen. Das gilt auch für die Trägheit der Anzeigenadeln! Wer es weniger spektakulär haben möchte, kann das Display auch ganz abschalten.

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Bedienung über Apps

Die Bedienung und Steuerung des RS150B läuft über Apps. Anders als herkömmliche HiFi-Komponenten – wie Analogverstärker oder CD-Spieler – nutzen moderne Streamer oder Digitalverstärker für die Steuerung ein intern geschlossenes Betriebssystem.

Rose geht nun einen Schritt weiter und setzt dafür ein abgewandeltes Android der Version 7 ein. Apps aus dem Play Store lassen sich zwar nicht nutzen, wohl aber solche aus dem „Rose Store“. Das bedeutet eine begrenzte App-Auswahl, dennoch ist eine gewisse Konfigurierbarkeit möglich. So stehen derzeit Apps für die Musik-Services Spotify, Tidal und Qobuz zur Verfügung, und das – falls abonniert – auch in voller HiRes-Qualität.

Die App „FM Radio“ hat mit UKW übrigens nichts zu tun, vielmehr wird damit auf dem Display eine UKW-Skala simuliert, die mit Webradio-Stationen gefüllt werden kann.

Rose RS150B im Test - Anschlüsse
Der RS150B bietet üppige Anschlusstechnik: So etwa einen Analogeingang, einen jitterfreien I²S-Digitalausgang und für Video einen Audio-Rückkanal nebst HDMI-Aus- gang. Ein USB-Dongle für BT und WLAN wird mitgeliefert.
© Rose

Volle Roon-Integration

Anders als die erste Version des RS150 ist die aktualisierte B-Version jetzt Roon Ready zertifiziert, was die Einbindung als Endpunkt in das Roon-System ermöglicht. Die Bedienung erfolgt dann gänzlich über die Roon Remote App und schließt auch Musikservices mit ein, die Roon ja vorbildlich integriert.

Dabei bildet das Rose-Display die Wiedergabe nebst Coverfotos ab, der Komfort geht so weit, dass das Gerät beim Aufruf der Roon Remote App per Handy automatisch eingeschaltet wird. Nett nett! Für den Wiedergabebetrieb als Renderer nach dem Netzwerkprotokoll UPnP/OpenHome ist der RS150B nicht eingerichtet, damit entfällt auch die Nutzung universell einsetzbarer Apps wie BubbleUPnP oder mconnect.

Zur Bedienung per Smartphone ist also lediglich die firmeneigene App Rose Connect erhältlich, das aber in Versionen für Smartphone und Tablet für iOS und Android.

Mit der App lassen sich nahezu alle Funktionen des Streamers bedienen, dabei sorgt der leistungsstarke Prozessor für kurze Reaktionszeiten unter allen Betriebsbedingungen. Auch die mitgelieferte IR-Fernbedienung macht Sinn, denn das große Display bietet selbst auf Distanz eine gut lesbare Rückmeldung.

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Vielfältige Quellenauswahl

In seiner Funktion als Vorverstärker enthält der RS150B auch einen Line-Analogeingang. Digital gibt es alle vier Varianten bis hin zu AES und USB. Per USB-Dongle ist die Nutzung als Bluetooth-Empfänger möglich, allerdings nur mit dem klanglich dürftigen SBC-Codec.

Als Speicher akzeptiert der Streamer microSDXC-Karten, für die interne Massenspeicherung ist aber die Nutzung einer SATA-SSD in einem im Boden vorgesehenen Einbauplatz vorzuziehen.

SSDs mit 2 Terabyte (TB) Speicherkapazität sind derzeit ab etwa 200 Euro erhältlich, ein TB reicht für rund 2600 Stunden Musik in CD-Qualität bzw. 800 Stunden in 24/96.

Rose RS150B im Test - Innenansicht
Der RS150B ist extrem edel verarbeitet, mit gefrästem Rein-Aluminiumgehäuse und 13 Kilogramm Gewicht. Für die Stromversorgung gibt es einen Ringkerntrafo, Platinen und Bauteile erfüllen professionelle Qualitätsansprüche.
© Rose

Externe Speicher lassen sich per USB oder per SMB-Netzwerkfreigaben auf PC bzw. NAS-Servern nutzen. Anschließbar ist auch ein USB-CD-Laufwerk für Wiedergabe und Rippen mit Web-Zugriff für Tags und Coveranzeige.

Die verfügbare Musik ordnet der RS150B in eine Datenbank ein, die per internem UPnP-Server im Heimnetz verfügbar ist. Videos spielt der Rose auf seinem Display ab oder leitet sie in 4K/60-Auflösung über HDMI weiter. Als Player dafür dient die VLC-App, auch der YouTube-Zugriff ist möglich. Die digitale Tonausgabe beherrscht der Rose per USB und SPDIF, dazu I²S in zwei Anschlussvarianten. Darüber ist die jitterfreie Übertragung möglich.

Erforderlich erscheint uns das kaum, denn Rose nutzt jetzt das derzeitige DAC-Flaggschiff SABRE ES9038PRO von ESS Technology. Der ersetzt den nicht mehr verfügbaren Vorgänger AK4499 von Asahi Kasei, weshalb Rose die B-Version des RS150 herausgebracht hat.

DAC-Flaggschiff von ESS Der ESS-DAC arbeitet mit digitaler Pegeleinstellung in 0,5-dB-Stufen, die auch per Roon ansprechbar sind. Als Taktgenerator dient eine hochpräzise Femto-Clock, die Eckdaten sind PCM 32-Bit/768 kHz, DSD256. Messtechnisch liegt der ESS-DAC auf dem Niveau des AK4499, das in beiden Fällen extrem hoch ist.

Aufgrund seiner Top-Dynamik eignet sich der Rose bestens für die Reproduktion kleiner Klangkörper, wie Kammermusik, gezupfte Gitarre oder zarte Pianostücke. Ein Hörgenuss war Officium Novum von Jan Garbarek und dem Hilliard Ensemble in HiRes, mit herrlich schwebender Räumlichkeit für Saxophon und Gesang.

Fazit

Der RS150B des koreanischen Herstellers Rose weist einen neuen Weg für moderne HiFi-Komponenten: So bietet der große Bildschirm des Streaming-Vorverstärkers nicht nur Top-Infos sondern auch direkte Touchbedienung. Dazu installierbare Apps, Top-Verarbeitung und tollen Klang.

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