Streamer & DAC

iFi Audio ZEN Stream & ZEN DAC V2 im Test

28.1.2022 von Reinhard Paprotka

Mit dem Set aus Streamer und DAC hat der britische Hersteller iFi Audio zwei winzige HiFi-Komponenten im Programm, die sich sowohl allein als auch als Duo nutzen lassen. Und das zum Preis von insgesamt 560 Euro. Wir haben das Set getestet.

ca. 4:00 Min
Testbericht
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iFi Audio ZEN Stream & ZEN DAC V2 im Test
Der ZEN DAC V2 bietet einen hochwertigen Kopfhörerausgang für asymmetrischen und symmetrischen Anschluss. Letzteren mit vergoldeter 4,4-mm-Normbuchse.
© iFi Audio

Pro

  • ordentliche Verarbeitung
  • günstiger Preis
  • integrierter WLAN-Hotspot
  • symmetrisch und asymmetrisch beschaltete Hörer anschließbar

Contra

Fazit

stereoplay Testurteil: 77 Punkte; Preis/Leistung: überragend ; Klang: DSD: 59 Pkt.; 24/96: 59Pkt. / 16/44,1: 58 Pkt.; stereoplay "Highlight"

Sie besitzen einen DAC und möchten ihn mit Roon betreiben? Das bietet Ihnen der ZEN Stream. Sie hätten gern einen hochwertigen USB-DAC, der Endstufen und Kopfhörer – auch symmetrisch – ansteuern kann? Dann hilft der ZEN DAC V2.

Oder Sie stehen auf Mini- Komponenten, denn im Verbund bildet das Duo ein kleines aber feines Streaming-System, das trotz seines günstigen Preises mit einer ganzen Reihe von Leckerbissen aufwarten kann. Für den ZEN Stream verlangt iFi Audio knapp 400 Euro, für den ZEN DAC V2 gerade mal 160 Euro. Als Ergänzung ist noch ein Extra-Netzteil für den DAC erhältlich, und zwar zum Preis von 50 Euro.

Streamer und DAC sind in nahezu identischen Alu-Gehäusen untergebracht, die einen recht wertigen Eindruck hinterlassen. Zunächst zum ZEN Stream. Der fungiert als Bindeglied zwischen Netzwerkdiensten und Massenspeichern auf der einen Seite und Audiokomponenten mit Digitaleingängen auf der anderen Seite.

Zu einem vorhandenen D/A-Wandler oder Verstärker mit Digitaleingängen lässt sich mit ZEN Stream eine Brücke bauen, daher auch die Bezeichnung „Bridge“.

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ZEN Stream als Bridge

Eingangsseitig ist der Netzwerkzugang über Gigabit-LAN und WLAN möglich, als wichtigstes Netzwerkprotokoll liefert DLNA den Zugriff auf Server von PC, Mac oder NAS. Des Weiteren werden TIDAL, Master Streaming und NAA Streaming in Verbindung mit Signalyst HQ-Player-Software unterstützt.

Für Anhänger von Roon ist Roon Bridge Streaming interessant, was eine Einbindung vorhandener HiFi-Komponenten mit Digitaleingängen in die Roon-Umgebung ermöglicht. Auf der Rückseite befindet sich ein mehrstufiger Schalter, mit dem die einzelnen Netzwerk-Betriebsarten vorgewählt werden können. Die Bedienung erfolgt über die eigene App stream-iFi oder per Webbrowser.

Damit bietet ZEN Stream den Zugriff auf die Musik Services TIDAL, Spotify, YouTube Music und QQ Music, des Weiteren auch auf viele Webradio-Stationen. Diese sind übersichtlich in vielfältigen Kriterien wie Länder oder Genres geordnet, der Verbindungsaufbau könnte allerdings mitunter etwas schneller gehen.

Darüber hinaus bieten sich für die Bedienung Apps auf UPnP-/DLNA-Basis an, wie zum Beispiel BubbleUPnP und mconnect. Die UPnP-Erweiterung OpenHome für Multiroom-Betrieb versteht ZEN Stream nicht. Multiroom geht aber über die Einbindung in Roon, womit eine weitgehende Steuerung möglich ist. Die lückenlose Wiedergabe funktioniert mit UPnP und Roon.

iFi Audio ZEN Stream & ZEN DAC V2 im Test - Innenansicht
(links) Der ZEN DAC V2 enthält in der Mitte von oben den Top-Kopfhöreramp OV2637, den Burr Brown DAC, drei Taktoszillatoren plus MQA-Decoder. (rechts) Ohne Gehäuse präsentiert sich der ZEN Stream als kompakte Einplatinenkonstruktion. In der Mitte ist das gesteckte Mainborad zu sehen.
© Josef Bleier / iFi Audio / Montage: stereoplay

Integrierter WLAN-Hotspot

Als weitere Programmquelle lässt sich an ZEN Stream ein USB-Speicher anschließen, vorzugsweise eine SSD, die den geräuschlosen Betrieb ermöglicht. Dafür und für die Ersteinrichtung ohne verfügbares Heimnetz ist ein Hotspot-Modus aktivierbar, der die autarke WLAN-Verbindung für die Steuerung des ZEN Stream mit Smartphones/Tablets erlaubt.

Die Ausgabe läuft ausschließlich digital, und zwar entweder über USB oder über SPDIF koaxial. Prinzipiell kann bei dieser Übertragungsart zum DAC ohne separate Taktleitung Jitter entstehen. Mögliche Audioformate sind PCM bis 192 kHz über SPDIF bzw. 384 kHz und DSD bis 256-fach per USB. Diese werden über verschiedenfarbige LEDs auf der Frontplatte angezeigt.

Eine weitere LED informiert über den Netzwerkstatus. Die Einstellung der Lautstärke per App kann nur digital im Streamer laufen, da keine Steuerleitung zum DAC vorgesehen ist. Jene in puncto Rauschverhalten optimale Technik ist Komponenten einer viel teureren Preisklasse vorbehalten.

Aus der App stream-iFi heraus wird die Lautstärke lediglich per Schieber eingestellt. Erheblich besser geht das mit den kostenlosen UPnP-Apps BubbleUPnP und mconnect, die eine feinfühlige Einstellung in 100 Schritten sogar über die Gerätetasten erlauben.

Beide Apps sind für Android erhältlich, Letztere auch für iOS. Nicht einstellbar ist der Pegel über Roon. Zwar wartet iFi Audio auf „Roon Ready“, doch ändert das nichts an den Einschränkungen durch die Hardware.

iFi Audio ZEN Stream & ZEN DAC V2 im Test - Anschlüsse
Der iFi-DAC (oben) enthält symmetrische und asymmetrische Ausgänge, den Digital-Eingang aber nur per USB. Der Streamer bietet LAN/WLAN sowie wählbare Grundkonfigurationen
© iFi Audio

ZEN DAC V2 für Kopfhörer

Anders als der iFi-Streamer ist der DAC auf der Frontplatte mit Bedien- und Anschlusselementen ausgerüstet, die ihn auch als Kopfhörerverstärker ausweisen. So lassen sich dort asymmetrisch beschaltete Hörer mit 6,3-mm-Klinke sowie symmetrische mit 4,4-mm-Stecker anschließen.

Des Weiteren gibt es einen Drehknopf für die Lautstärke, und ein Schalter aktiviert den „True-bass“. Doch soviel vorweg: Die Anhebung damit fällt – besonders im Tiefbassbereich – eher übertrieben aus.

Bei der Signalverarbeitung arbeitet der ZEN DAC V2 trotz seines niedrigen Preises mit separaten Taktgebern und nutzt den Wandlerchip DSD 1793 aus der renommierten Chipschmiede Burr Brown. Die maximalen Eckwerte gibt iFi mit PCM 384 kHz und DSD256 an. Ein MQA-Decoder ist an Bord.

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Die Ausgangsimpedanz an den Kopfhörerbuchsen ist mit unter einem Ohm sehr niedrig, die Ausgangsspannung hoch, sodass es keine Einschränkung bezüglich der Hörerauswahl gibt. Seine satte Leistung bringt der ZEN DAC V2 allerdings erst mit dem Extra-Netzteil.

Für den Hörtest wählten wir die HiRes-Version des Kraftwerk-Doppelalbums Minimum Maximum. Damit brachte das Mini-Duo die fortschrittliche Aufnahmetechnik erstaunlich gut rüber. Das gilt besonders für den Kopfhörerausgang, wobei die straffen Bässe und die für experimentelle Musik wichtige Ortung überzeugten.

Die Bedienung des Streamers erfolgt über Apps

iFi Audio ZEN Stream & ZEN DAC V2 im Test - Screenshots Apps
Die Bedienung des Streamers erfolgt über Apps: stream-iFi, BubblieUPnP, mconnect, Roon Remote. (von links nach rechts)
© stereoplay

(Von links nach rechts): Für die vollständige Steuerung des ZEN Stream bietet iFi Audio die eigene App stream-iFi. Über das UPnP-Protokoll laufen die kostenlos verfügbaren Apps BubbleUPnP und mconnect. Mit der App Roon Remote wird der ZEN Stream zur Roon Bridge und erlaubt so die Roon-Nutzung von USB-DACs. Außer BubbleUPnP sind die Apps für iOS und Android erhältlich.

Fazit

Mit ZEN Stream und ZEN DAC V2 bringt die britische Firma iFi Audio ein kleines aber feines Streaming-Duo. Doch bietet sich auch der Einsatz als Einzelkomponenten an: So erweitert der Streamer DACs oder Digitalverstärker mit modernen Netzwerkfunktionen bis hin zu Roon. Und der DAC ergänzt den Streamer oder bindet USB-Quellen an Verstärker bzw. Aktivboxen an. Das Ganze – trotz ordentlicher Verarbeitung – zu günstigen Preisen. Kompliment!

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