- Samsung Galaxy S9 (Plus) vs. Huawei Mate 10 Pro
- Galaxy S9 (Plus) vs. Mate 10 Pro: Kamera, Firmware und Fazit
Mate 10 Pro: KI-Kamera von LeicaSeit Jahren bestückt Huawei seine Flaggschiff-Modelle mit Kamera-Einheiten von Leica. Dies ist auch beim Mate 10 Pro der Fall. Es besitzt eine Dual-Kamera mit einem monochromen Sensor mit 20-Megapixel-Auflösung und einem RGB-Sensor mit 12-Megapixel-Auflösung. Das O...

Mate 10 Pro: KI-Kamera von Leica
Seit Jahren bestückt Huawei seine Flaggschiff-Modelle mit Kamera-Einheiten von Leica. Dies ist auch beim Mate 10 Pro der Fall. Es besitzt eine Dual-Kamera mit einem monochromen Sensor mit 20-Megapixel-Auflösung und einem RGB-Sensor mit 12-Megapixel-Auflösung. Das Objektiv besitzt eine Blendenweite von f/1.6. Die Selfie-Kamera löst mit 8 Megapixeln auf.
Die Kamera wird von der KI im Chipsatz unterstützt. Sie erkennt in Echtzeit Hintergründe und Bewegungen während dem Fotografieren und passt automatisch Faktoren wie Farbe, Kontrast und Helligkeit an. Zu den Features die über den KI-Algorithmus gesteuert werden, gehört zum Beispiel auch ein Bokeh-Modus für Portrait-Bilder. Außerdem bietet das Smartphone doppelte Bildstabilisierung, Dual-LED-Blitz sowie einen zweifachen Hybrid-Zoom und Videoaufnahme in 4K.

Galaxy S9: Kamera mit Slow-Motion-Modus und AR-Emoji
Von beiden neuen Samsung-Modellen verfügt nur das größere Galaxy S9+ über eine Dual-Kamera. Deswegen ziehen wir diese Version für den Kamera-Vergleich heran. Bei der Selfie-Kamera bietet das S9+ mit 8 Megapixeln dieselbe Auflösung wie das Mate 10 Pro. Beide Sensoren der Dual-Kamera lösen mit 12 Megapixeln auf. Besonders interessant ist die variable Blende, die je nach Lichtintensität mit F/1.5 oder f/2.4 öffnet. Weitere Funktionen für die Kamera sind eine zweifache optische Bildstabilisierung und ein Autofokus-Sensor. Für besondere Foto-Effekte, ähnlich wie bei Huawei, bietet Samsung den Live-Fokus für Bokeh-Effekte.
Neu ist auch der Slow-Motion-Modus, mit dem Zeitlupenvideos aufgenommen werden. Das Galaxy S9+ schafft es dabei auf 960 Bilder pro Sekunde. Wie das in der Realität aussieht, können Sie sich unten in unserem Video anschauen.
Eine kleine Spielerei, die auf beiden Galaxy-S9-Modellen zu finden ist, sind die neuen AR-Emojis. Mit der Frontkamera nimmt das Smartphone die Mimik des Gesichts auf und wandelt sie in ein comicartiges Emoji um, das man nach Belieben bearbeiten kann. Es existieren 18 verschiedene Versionen, die als animierte Nachrichten im Messenger verschickt werden können. Neu im Sortiment sind nun die beiden Disney-Figuren Micky Maus und Minnie Maus.
Android-Version und Updates
Alle drei Smartphones, sowohl Mate 10 Pro als auch Galaxy S9 und S9+ kommen mit Android 8.0 Oreo. Huawei hat zusätzlich seine eigene Benutzeroberfläche EMUI 8.0 über die Firmware gelegt, bei Samsung kommt die Oberfläche Samsung Experience zum Einsatz.
Die beiden Samsung-Modelle haben zum Verkaufsstart am 16. März bereits ein erstes Update erhalten. Es handelt sich dabei um den Android-Sicherheits-Patch für den Monat März sowie einige Bugfixes von Samsung, die die Kamera und den Fingerabdruck-Sensor betreffen.
Mit Android 8 haben sowohl Samsung als auch Huawei erstmal Googles Project Treble auf ihren Geräten eingeführt. Damit sollen schnellere Software-Updates möglich sein. Da die Hersteller mit jedem Update auch eigene Anpassungen bei der Benutzeroberfläche vornehmen mussten, kam es bisher immer zu Verzögerungen bei der Auslieferung von Updates. Mit Project Treble könnte das nun der Vergangenheit angehören, denn das Google-Projekt trennt das Android-Framework von den Hersteller-Anpassungen. Da letztere nun nicht mit jedem Update neu aktualisiert werden müssen, sollten die Android-Patches viel schneller auf dem Smartphone landen. Wie das in der Praxis funktioniert muss sich erst noch zeigen.
Fazit: Am Ende entscheidet der Geldbeutel
Beide Smartphones, Mate 10 Pro und die Galaxy-S9-Modelle gehören freilich zum Besten, was der Markt zu bieten hat. In unserem connect-Test hat das Mate 10 Pro mit der Wertung "sehr gut" abgeschnitten und liegt in unserer Bestenliste auf Rang 1. Das Galaxy S9 durchläuft derzeit das connect-Labor. Der Test erscheint in der connect-Ausgabe 05/18, die ab dem 6. April am Kiosk liegt. Dann werden wir sehen ob das Galaxy S9 das Mate 10 Pro vom Thron stoßen kann - immerhin liegt der Vorgänger Galaxy S8 nur knapp dahinter.
Was die Leistung angeht, steckt am Ende der Teufel im Detail. Huawei bietet mehr internen Speicher (64 GB bei Samsung vs. 128 GB bei Huawei). Per microSD lässt sich der aber auch bei Samsung noch ordentlich ausbauen, oder man greift tiefer in die Tasche und wählt das größere S9+ mit 256 GB Speicher. Auch Design-Vorlieben spielen eine Rolle. Wenn dann am Ende gar nichts mehr hilft, muss der Geldbeutel entscheiden:
Da das Huawei Mate 10 Pro schon etwas länger auf dem Markt ist, hat bereits ein Preisverfall eingesetzt und das Top-Smartphone liegt im Moment bei etwa 600 Euro. Wer ein Galaxy S9 möchte, steigt mit über 800 Euro ein. Wer nicht an eine Marke gebunden ist, kann getrost zu Huawei greifen, denn selbst interessante Features wie die Slow-Motion-Kamera beim Galaxy S9+ oder die AR-Emoji rechtfertigen die Mehrkosten kaum.