Motorola Moto G7 Power und G7 Play im Vergleichstest
Mehr zum Thema: MotorolaMit den Motos G7 Power und G7 Play stellt Motorola zwei günstige Androiden ins Regal. Während Ersterer einen neuen Maßstab bei der Laufzeit setzt, bietet das Play ein überragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Lesen Sie hierzu unseren Vergleich.

Motorola bietet in seiner neuen G7-Reihe gleich vier Modelle in unterschiedlichen Preissegmenten. Die zwei Topgeräte G7 Plus (300 Euro) und G7 (250 Euro) haben wir bereits durchs Labor geschickt und waren durchaus angetan (hier der Vergleichstest). Mit dem G7 Play und G7 Power nehmen wir nun die Ei...
Motorola bietet in seiner neuen G7-Reihe gleich vier Modelle in unterschiedlichen Preissegmenten. Die zwei Topgeräte G7 Plus (300 Euro) und G7 (250 Euro) haben wir bereits durchs Labor geschickt und waren durchaus angetan (hier der Vergleichstest).
Mit dem G7 Play und G7 Power nehmen wir nun die Einsteiger unter die Lupe. Natürlich spürt man im Gegensatz zu den höherpreisigen Modellen kein Glas unter den Fingern, sondern Kunststoff. Auch wenn man auf einen Schutz vor Staub und Wasser verzichten muss, ist die Verarbeitung beider Phones dennoch gut.
Dabei zieht die glänzende Rückseite des Power deutlich mehr Fingerabdrücke an als die geriffelte und griffige Oberfläche des Play. Letzteres ist außerdem für die heutige Zeit mit seinem 5,7-Zoll-Display bei 147 Millimetern Länge ungewohnt handlich. Mehr Bildfläche gibt’s mit 6,2 Zoll beim G7 Power, dessen Screen zugleich viel kontraststärker ist und mit 460 cd/m2 eine bessere Leuchtkraft bietet.
Hier zeigt sich das G7 Play mit 360 cd/m2 leider etwas schwachbrüstig, wodurch in heller Umgebung die Ablesbarkeit leidet. Bei der Auflösung liegen beide Smartphones mit HD-+ aber wieder gleichauf.
Starke Leistung
Was die inneren Werte angeht, hat sich Motorola nicht lumpen lassen und verbaut in beide Motos Qualcomms Mittelklasse-Chipsatz Snapdragon 632, statt auf die Einsteigerplattform der 4er-Serie zurückzugreifen.
Außerdem stehen dem Power großzügige 4 GB RAM zur Verfügung, beim Play sind es 2 GB. Für die Preisklasse bekommt man also eine vergleichsweise starke Leistung, was auch die Ergebnisse des Benchmarks zeigen. Hier hinkt die Konkurrenz im gleichen Preissegment deutlich hinterher – gerade mit Blick aufs Play.
Bei der Speicherausstattung merkt man den Preis des Einsteigers aber wieder, denn hier bekommt man als Nutzer nur 22,5 GB, was deutlich weniger ist als die 52 GB des Power. Wer mehr Daten bunkern möchte, schiebt in beide Phones einfach eine SD-Karte. Zusätzlich schlucken beide Geräte auf Wunsch auch zwei SIM-Karten.

Schlanke Software
Was die Software betrifft, setzt Motorola erfreulicherweise auf das aktuelle Android 9. Die Amerikaner haben zudem angekündigt, ihre G7- Reihe mit dem nächsten großen Update auf Android 10 zu versorgen. Sicherheitspatches sollen alle 60 bis 90 Tage verteilt werden.
Auf unseren Geräten war davon bedauerlicherweise nicht viel zu sehen, der letzte Patch stammte bei Redaktionsschluss Ende April vom Dezember 2018. Dabei sollte man meinen, dass die Verteilung bei dem weitgehend nativen Android schneller funktioniert...
Mit den Moto-Actions bietet der Hersteller aber doch einige wenige Software-Annehmlichkeiten. So knipst man beispielsweise mit einer hackenden Bewegung die Taschenlampe an oder verwendet statt der drei Android-typischen Navigationstasten eine Ein-Tasten-Steuerung.
Entsperren kann man beide Phones übrigens nicht nur mit dem rückseitigen Fingerprintsensor, sondern auch über eine Gesichtserkennung. Diese wird jeweils über die Frontkamera realisiert, die bei beiden Modellen mit 8 Megapixeln auflöst.
Damit man bei Selfies nicht im Dunkeln steht, bietet das G7 Play sogar einen LED-Blitz in der Display-Aussparung. Die Qualität der Aufnahmen ist dabei durchschnittlich und dem Preissegment entsprechend. Rückseitig müssen die beiden Einsteiger mit nur einer Linse vorliebnehmen – die beiden teureren Geräte der G7-Reihe sind mit einer Dual-Kamera ausgestattet.
Das Power hat einen Sensor mit 12 Megapixeln intus, das Play einen mit 13 Megapixeln. Beide Modelle bieten trotz fehlender Tiefeninformationen Porträtmodi mit Bokeh-Effekt. Die Software macht ihren Job sogar ganz gut und schafft es, das Motiv ordentlich freizustellen.
G7 Play: Erstaunlich gute Kamera
Was die Fotoqualität betrifft, kommt das günstige Play überraschend gut davon und toppt das 60 Euro teurere Power, das bei der Auflösung feiner Details etwas hinterherhinkt. Bei Tageslicht schießt man mit beiden Phones anständige Fotos.
Unter schwierigen Lichtbedingungen produziert das Play weniger Rauschen und stellt Details noch etwas besser dar als das Power. Für die Leistung bekommt es deshalb vom Labor zweimal die Note „gut“.
Die Ausstattung der Kamera-App fällt bei beiden Phones üppig aus, auch wenn das Power hier noch etwas mehr zu bieten hat. So lassen sich nur dort mit Cinemagrammen bewegte GIFs erstellen, bei denen sich ein ausgewählter Teil des Bildes bewegt. Außerdem bietet es mit AR-Stickern die Möglichkeit, animierte Figuren virtuell ins Bild der Kamera zu stellen.
Schwarz-Weiß-Fotos peppt man mit beiden Phones auf, indem man ausgewählte Farben bunt belässt. Beide Modelle verfügen obendrein über einen manuellen Fotomodus. In der Klasse eher selten anzutreffen sind die dort wählbaren RAW-Aufnahmen für mehr Freiheit bei der Nachbearbeitung.
Bewegte Bilder nimmt das Play sogar mit bis zu 4K auf. Dazu braucht es aber eine ruhige Hand, denn ein elektronischer Bildstabilisator gegen Verwackler ist zwar vorhanden, erreicht aber nicht die Leistung hochpreisiger Geräte.

G7 Power: bester Akku ever
Das Power absolvierte im Labor einen wahren Marathon: Rund 15,5 Stunden ernährte sich das Moto aus seinem dicken 5000-mAh-Akku, bis die Lichter ausgingen. Ein neuer Rekord im connect-Labor!
Wer nicht rund um die Uhr Videos streamt, kommt sicher zwei bis drei Tage über die Runden. Fürs schnelle Nachladen liegt zudem ein 18-Watt-Netzteil in der Verpackung. Auch das Play muss sich in Sachen Laufzeit nicht verstecken: Es erreichte ebenfalls überragende zehn Stunden.
Die fast durchweg guten Funkeigenschaften beider Probanden runden das Bild ab, auch wenn das Power etwas mit der Gesprächslautstärke zu kämpfen hat. Mit beiden Geräten macht man nichts falsch. Motorola hat es geschafft, leistungsstarke Einsteiger zu präsentieren. Wer viel unterwegs ist, der findet im Marathonläufer G7 Power einen potenten begleiter.
Motorola Moto G7 Play
Pro:
- gute Verarbeitung und sehr handliches Design
- über zehn Stunden Laufzeit
- starker Chipsatz für den Preis
- Dual-SIM und Slot für SD-Karte
- Fingerprintsensor und Gesichtserkennung
- gute Funkeigenschaften
- Kamera mit guter Bildqualität und üppiger Ausstattung
Contra:
- geringe Displayhelligkeit und schwache Kontraste
- kein 5-GHz-WLAN
- Gehäuse komplett aus Kunststoff
- wenig Speicher
connect Testurteil: befriedigend (368 von 500 Punkten)
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Motorola Moto G7 Power
Pro:
- überragende Laufzeit von 15,5 Stunden
- Dual-SIM und Slot für SD-Karte
- helles 6,2-Zoll-Display mit guten Kontrasten
- Fingerprintsensor und Gesichtserkennung
- mit 52 GB viel Speicher
- flotter Chipsatz und 4 GB RAM
- gute Laborergebnisse
Contra:
- nur erweiterte HD-Auflösung
- kein 5-GHz-WLAN
- Gehäuse komplett aus Kunststoff
- Bildqualität könnte besser sein
- Gesprächslautstärke etwas gering
connect Testurteil: befriedigend (374 von 500 Punkten)