Vergleichstest
Zwei Player-Verstärker-Kombis im Test
Sie sind nicht groß und auf dem Papier auch nicht besonders stark. Wenn es aber darum geht, den Kurven der Musik zu folgen, fährt den kompakten Kombis von Cyrus und Gold Note niemand davon.

Player-Verstärker-Kombis im Test
- Gold Note AP-7 & CD-7 (je 600 Euro)
- Cyrus 6A / 6 SE 2 (je 1.080 Euro)
Kompakte HiFi-Komponenten im Midi- oder Miniformat - deren Breite also nur zwei Drittel bis die Hälfte des üblichen, noch aus den 70er Jahren stammenden Standardmaßes von 43-44 Zentimetern beträgt - haben eine treue, aber doch recht kleine Gefolgschaft. So wie im Stadtbild zunehmend riesige SUVs die Straßen blockieren, ist auch in der HiFi-Welt die Devise "größer ist besser" nur schwer auszurotten.
Dabei spricht im wirklichen Leben immerhin noch einiges für die Allrad-Shoppinglaster (etwa die angenehm hohe Sitzposition, der große Stauraum und die Eignung als Zugfahrzeug), aber in vielen Anlagen nur wenig für unnötig große Amps und Player. Bis der Nachbar die Polizei ruft, hat man in vielen Wohnungen bei dynamischen Passagen gerade mal zweistellige Wattzahlen erreicht, die bei jeder Musik und jeder Lautstärke wichtige Feindynamik dagegen profitiert meist nicht von ungenutzt herumliegenden Leistungsreserven. Player im Vollformat sind ohnehin technisch längst nicht mehr sinnvoll - der umbaute Raum steht dann auch meist weitgehend leer. Mit Gold Note und Cyrus treffen sich hier zwei Spezialisten, die vollen Klang auf kompaktem Raum konzentrieren wollen.
Bei Cyrus hat die Selbstbeschränkung bereits jahrzehntelange Tradition bis zurück in die 80er, als die Marke noch Mission und nur das Verstärkermodell Cyrus hieß. Wehrhafte Musikzwerge, die vielfach größere (und oft auch teurere) Mitbewerber mühelos ausspielen, gehören seitdem fest ins Repertoire der HiFi-Folklore - vieles spricht dafür, dass auch die aktuellen Geräte von Cyrus und Gold Note - die zudem die Einstiegskombis der betreffenden Hersteller bilden - für diese Rolle eine Idealbesetzung darstellen.
Fazit
Mein erster amtlicher Verstärker war ein Cyrus II mit PSX. Als ich 25 Jahre später den neuen Cyrus Amp vor mir habe, bekomme ich ein Flash Back. Es gibt selbst im Feuchtbiotop England nicht viele Hersteller, die sich über Dekaden so treu geblieben sind. Die Langlebigkeit der alten Helden im Sinn, die Vielseitigkeit der Neuen vor Augen, würde ich die beiden guten Freunden empfehlen.