Vergleichstest Lautsprecher Blumenhofer Genuin FS1, Backes & Müller BM Line 25, Martin Logan CLX
Wenn Entwickler ihre kühnsten Träume ausleben, entstehen Schallwandler von ganz besonderem Reiz. Drei solcher Pretiosen durfte stereoplay begutachten.

Gehäuse in edlem Klavierlack, beste Messwerte und riesige Schalldruckreserven, all diese Insignien gehobener Boxenbaukunst sind auch im Brot-und-Butter-Bereich immer häufiger zu bewundern, wo die Preise oft nicht mal mehr vierstellig sind. Kein Wunder, dass viele Besitzer moderner Normalverdienerboxen nicht selten derart glücklich und zufrieden sind, dass sie höheren Preisklassen ausgesprochen skeptisch gegenüber stehen.
Doch wer sich im Studiobereich umsieht, wird feststellen, dass Profis für gute Monitore fünfstellige Beträge hinblättern, ohne mit der Wimper zu zucken. Und die stehen bestimmt nicht im Ruf, sich über den Tisch ziehen zu lassen. Kein Wunder also, dass Nobelfirmen wie Blumenhofer Acoustics, Backes & Müller und Martin Logan mit Schallwandlern in Preisbereiche vorstoßen, in denen nagelneue Mittelklasseautos zu Hause sind. Ihre Motivation ist, wie in anderen Lebensbereichen auch, das Streben nach Perfektion und Exklusivität.
So bieten alle drei Probanden ein Höchstmaß an Individualität (einen kostenlosen Aufstellservice und frei wählbare Oberflächen) in Kombination mit technischen Leckerbissen, die es so kein zweites Mal zu kaufen gibt. Die bayerische Firma Blumenhofer kombiniert einen 16-Zoll-Bass der japanischen Chassisschmiede TAD mit einem selber entwickelten Horn zu einem Schallwandler von bestem Wirkungsgrad, der selbst an zarten Röhren satte Pegel verspricht.
Backes & Müller verwirklicht in seiner BM Line 25 ein neuartiges Abstrahlverhalten in Kombination mit professioneller Analog- und Digitaltechnik. Das hehre Ziel: Zeitrichtigkeit über alle Frequenzbereiche. Beim CLX von Martin Logan (USA) erwartet den Gourmet eine Delikatesse der besonderen Art: der vermutlich aufwendigste Vollbereichs-Elektrostat aller Zeiten. Lesen und träumen Sie in aller Ruhe. Ihr Sparbuch plündern Sie besser erst später.
Fazit:
Reizvoll sind Boxen in dieser Kategorie allemal, nur sollte der Kunde keine völlig pflegeleichten Plug-and-play-Lösungen erwarten. Wer sich auf den CLX einlässt, darf mit Abstrichen bei der Pegelfestigkeit kein Problem haben und sollte wissen, dass die Auswahl passender Verstärker (laststabil und unbedingt hochauflösend) kleiner ist als gewohnt. Der Lohn der Mühe ist eine atemberaubende Plastizität auch bei leisester Spielweise.
Das Blumenhofer-Horn bietet ungleich größere Freiräume in Sachen in Elektronik, von der audiophilen 8-Watt-Triode bis hin zu Transistor-Boliden, auch der etwas preiswerteren Sorte. So lassen sich mühelos selbst Räume jenseits der 100 Quadratmeter souverän anschieben.
Am flexibelsten einsetzbar ist ganz klar die Backes, zumal bei ihr das Hickhack um die Verstärker entfällt. Bei der BM Line 25, das muss man neidlos anerkennen, stimmt einfach alles.