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Testbericht

Aktivlautsprecher KS Digital 2030

KS Digital ist die Zweitmarke der Aktivbox-Speziallisten Backes & Müller, und soll als die preiswertere Alternative zur B & M Produkten neue Märkte erschliessen. Der Name entspringt dabei den Studio-Produkten des Hauses: Unter KS Digital wurden bereits die Studio-Monitore von B & M-Vordenker Johannes Siegler vermarktet.

Autor: Malte Ruhnke • 30.3.2011 • ca. 2:10 Min

KSD 2030
KSD 2030
© KS Digital
Inhalt
  1. Aktivlautsprecher KS Digital 2030
  2. Datenblatt

Wissen Sie, was ein Zweitwein ist? Ein Wein eines edlen und teuren Chateaus, der nicht unter dem Originallabel, sondern bei besserem Preis-Leistungsverhältnis mit einem anderen Etikett verkauft wird. Eben diese Idee verwirklicht die Manufaktur Backes & Müller jetzt auch. Nicht, dass die Aktivb...

KSD 2030
Im Gegensatz zu den B&Ms arbeitet die KSD mit Bassreflex. Verstärkerpanel und Anschlüsse befinden sich im Kopfteil der Box.
© MPS

Wissen Sie, was ein Zweitwein ist? Ein Wein eines edlen und teuren Chateaus, der nicht unter dem Originallabel, sondern bei besserem Preis-Leistungsverhältnis mit einem anderen Etikett verkauft wird. Eben diese Idee verwirklicht die Manufaktur Backes & Müller jetzt auch. Nicht, dass die Aktivboxen von KSD klanglich hinter den teuren Serien zurückstehen, aber an Gehäuseausführung und Fertigungstiefe darf man auch ohne Abstriche beim Klang sparen. Den Aufschlag im HiFi-Bereich macht das Spitzenmodell mit dem schlichten Namen 2030, das mit 5500 Euro Paarpreis exakt dort platziert ist, wo die kleinste B & M-Kompaktbox erst beginnt.

Ein Blick ins Datenblatt wird Kenner erstaunen lassen: Die 2030 ist mit einer volldigitalen Weiche nebst zeitkorrigierenden FIR-Filtern ausgestattet, wie sie B & M erst ab der BM15 einsetzt. Das bedeutet nichts weniger, als dass die Box einerseits mit Digitalsignalen gefüttert werden kann, zum anderen aber auch über die vollwertigen, PC-gesteuerten Equalizerfunktionen des Spitzenmodells BM50 (AUDIOphile 1/2011) verfügt. So ist es möglich, auch kleinere raumakustische Probleme weit effektiver wegzuregeln, als es mit klassischen Ortsfiltern möglich wäre. Im  AUDIO-Test funktionierte die Verbindung zum PC und die Installation binnen einer Minute absolut reibungslos.

KSD 2030
Etwa 10 Grad am Hörer vorbei richten, auf Mitteltönerebene hören. In kleinen Räumen oder bei Dröhnneigung wird der Bass schnell unpräzise.
© AUDIO

Die Chassis-Technik greift dabei im Wesentlichen auf B & M-Knowhow zurück: Zwei Tiefmitteltöner der 17er-Klasse mit gebackener und besonders steifer Karbonfaser-Membran - parallel über und unter dem Hochtöner - bekommen dabei über eine jeweils eigene Endstufe dasselbe Signal. Das Theorem von Joe d'Appolito verspricht für diesen Fall eine gleichmäßige Abstrahlung, fordert aber tiefe Trennung. Die erreicht Siegler mit der digitalen Weiche bei 1400 Hz, wobei der Seidenkalotte ein pegelverstärkender Waveguide hilft. Im Bass setzt man auf Reflex ohne Sensorkorrektur, dafür mit digitaler Laufzeitvorausregelung - auch so lässt sich Zeitrichtigkeit herstellen.

KSD 2030
© AUDIO

Regelte Basspräzision vermisste man jedenfalls im Hörraum nicht. Die KSD konnte bei Dr. Mablues "The Cold Wind Says" den Tiefbass auf den Punkt spielen wie sonst nur geschlossene Boxen, und entfaltete dabei Spielfreude und Sinn für Timing, dass es eine helle Freude war. Obenrum war sie eindeutig als B & M-Verwandte zu erkennen: Annähernd so detailreich wie die BM Prime14, punktete sie mit einer extrem transparenten und unglaublich genau abgebildeten Musikdarbietung.

Bei Smetanas "Ma Vlast" (Susskind, MFSL) baute sie ein weites und holographisch leuchtendes Panorama mit natürlichen Klangfarben auf, stellte die Musiker aber auch etwas nah an die Bühnenkante. Bei Miles Davis' "Decoy" im zeittypisch (1980er Jahre) aufgenommenen Studio-Sound war das schon etwas zuviel der Höhenauflösung, doch die völlig mühelose Dynamik und der zwingende Rhythmus ließen darüber hinwegsehen, dass die KSD Studio-Wurzeln hat und kein Schönfärber sein will. 

KSD 2030
Details Aktivlautsprecher KS Digital 2030

Messen

Mit den digitalen FIR-Filtern lassen sich Amplitude und Zeitverhalten unabhängig voneinander optimieren. Das sieht man an der perfekten Sprungantwort. Gehörmäßig relevanter ist allerdings die vollständige zeitliche Korrektur des Bassreflexes, der immer zu einer Gruppenlaufzeitverzerrung des Basses führt. So lassen sich enormer Tiefgang (29 Hz) bei hohem Maximalpegel (107 dB) mit präzisem Bass kombinieren.

KS Digital 2030

Vollbild an/aus
KS Digital 2030
KS Digital 2030
HerstellerKS Digital
Preis5500.00 €
Wertung96.0 Punkte
Testverfahren1.0
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