Lenovo ThinkPad X9-14 im Test
Mehr zum Thema: LenovoDas X9 überzeugt mit satter Leistung, hochwertiger Ausstattung und toller Verarbeitung, ThinkPad-Puristen müssen sich aber umgewöhnen.

ThinkPad ist eine der ältesten und bekanntesten Modellfamilien im Notebook-Segment. Begründet wurde die Marke vor über 30 Jahren von IBM, seit dem Verkauf der PC-Sparte an Lenovo läuft sie unter der Flagge der Chinesen. Besonderes Kennzeichen der Serie neben dem markanten Schriftzug mit dem leuc...
ThinkPad ist eine der ältesten und bekanntesten Modellfamilien im Notebook-Segment. Begründet wurde die Marke vor über 30 Jahren von IBM, seit dem Verkauf der PC-Sparte an Lenovo läuft sie unter der Flagge der Chinesen. Besonderes Kennzeichen der Serie neben dem markanten Schriftzug mit dem leuchtenden roten i-Punkt auf dem Displaydeckel ist seit jeher der ebenfalls rot gehaltene Trackpoint.
Er war es, muss man sagen, denn der kleine Mausersatz in der Tastatur ist Geschichte – zumindest bei den neuen Modellen der „Aura Edition“, zu dem unser getestetes ThinkPad X9 in der 14-Zoll-Variante gehört. Offenbar passt das eigenwillige Eingabegerät nicht zur besonderen Designsprache der Serie. Der schlanken Bauform zum Opfer gefallen ist leider auch der USB-A-Anschluss, der nach wie vor für zahlreiche Peripheriegeräte notwendig ist, die hier nur per Adapter nutzbar sind.
Bis auf dieses kleine Manko geblieben ist der Anspruch der Serie, einen besonders hohen Nutzwert für produktives Arbeiten zu bieten.
Starke Performance
Das beginnt schon beim Prozessor. Der Copilot+-Laptop ist mit einem sehr leistungsfähigen Intel Core Ultra7 258V bestückt, die sämtliche professionellen Aufgaben mühelos bewältigt. Auch die integrierte Grafikeinheit Intel Arc Graphics 140V legt eine überzeugende Performance aufs Parkett. Unterstützt wird der Chipsatz von satten 32 GB Arbeitsspeicher. In der Folge verdient sich das X9 fast die komplette Punktzahl in der Wertungskategorie Leistung.
Das Attribut „Überragend“ bekommt das Notebook auch für seine Ausdauer, trotz der auf den ersten Blick überschaubaren Akkukapazität von „nur“ 55 Wh. Hier kommen die KI-Fähigkeiten der CPU ins Spiel, die dafür sorgen, dass sehr effizient mit den Systemressourcen umgegangen wird. Jedenfalls sind im Akkubetrieb bei typischen Office-Tätigkeiten fast 13 Stunden Nutzung möglich – weit mehr als für einen üblichen Arbeitstag notwendig.

Tolles OLED-Display
Das mit respektablen 2800 x 1800 Pixeln auflösende OLED-Display ist zwar – ThinkPad-untypisch – nicht entspiegelt, glänzt aber vor allem mit leuchtenden Farben und starken Kontrasten. Gefallen hat uns auch die variable Bildwiederholrate von 30 bis 120 Hz und die Touch-Fähigkeit des Bildschirms. Zudem ist das Display um 180 Grad umklappbar – praktisch für Tisch-Präsentationen. Die vom Hersteller angegebenen 500 Nits haben wir bei unseren Messungen zwar nicht ganz erreicht, dennoch ist das Panel hell genug für alle Umgebungen, zumal es nur moderat reflektiert.
Die klassischen Eingabegeräte überzeugen ebenfalls auf der ganzen Linie. Auf der Chiclet-Tastatur lässt sich sehr angenehm tippen und das große, präzise steuerbare Touchpad gehört zu den Besten seiner Art.

In puncto Schnittstellen ergibt sich am Ende trotz des fehlenden USB-A-Ports ein insgesamt versöhnliches Bild: Zu den gleich zwei Thunderbolt-4-Anschlüssen im USB-C-Gewand samt DisplayPort 2.1 – praktischerweise auf jeder Geräteseite einer – gesellen sich HDMI und Klinke sowie die aktuellen Funkstandards Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.4.
Adapter für USB-A- und Netzwerkkabel lassen sich beim Kauf des Geräts für 10 beziehungsweise 20 Euro dazu bestellen. Einen Kartenleser gibt es nicht, was angesichts der großzügig bemessenen SSD-Kapazität von einem Terabyte verschmerzbar erscheint.
Lifestyle meets Business
Was man bei einem Laptop, der in erster Linie zum Arbeiten gedacht ist, nicht erwarten würde, ist die Qualität der eingebauten Lautsprecher. Trotz der Kompaktheit des Gehäuses produziert das ThinkPad X9 einen sehr klaren Sound mit ausgeprägten Bässen in einer ungewöhnlich hohen Lautstärke. Hier kommt der Lifestyle-Faktor des Laptops zum Tragen. Ebenfalls dazu zählen lässt sich die hochauflösende Webcam. Doch die bringt auch geschäftlichen Nutzen: Wo häufig Bildrauschen dominiert, sorgt die 8-Megapixel-Kamera dafür, dass das eigene Antlitz gestochen scharf ins Web-Meeting übertragen wird.
Business-like ist auch die Sicherheitsausstattung des ThinkPad X9. Dazu zählen neben der doppelten biometrischen Anmeldemöglichkeit per Fingerabdruck und Gesichtserkennung der E-Shutter, der die Webcam per Tastendruck elektronisch von der Stromzufuhr abtrennt, sowie die ultraschallgestützte Anwesenheitserkennung, die optional automatisch den Bildschirm sperrt – was zudem den Akku schont.
Auch der Service kann sich sehen lassen: Im Rahmen der dreijährigen Garantie holt Lenovo den defekten Laptop kostenlos per Kurier ab und bringt ihn zur Reparatur in ein Servicecenter.

Fazit
Für eingefleischte Fans der Marke mag das X9 kein „echtes“ ThinkPad mehr sein. Wer aber auf Trackpoint und USB-A-Port verzichten kann, findet in dem Notebook ein großartiges Arbeitsgerät mit Ausstattung und Leistung satt, das hervorragend verarbeitet ist und auch noch gut aussieht.
Lenovo ThinkPad X9-14 Gen 1
Vollbild an/ausAusstattung und Messwerte | |
---|---|
Preis (UVP/Testkonfiguration) | 2267 Euro |
System | |
Prozessor | Intel Core Ultra7 258V |
Prozessorkerne/Turbo-Boost (GHz) | 8/4,8 |
Grafik (GPU) | Intel Arc 140 V |
Betriebssystem | Windows 11 Pro |
relative Systemleistung | 99% |
relative Grafikleistung | 100% |
Speicher | |
Datenspeicher (Typ/Kapazität) (GB) | SSD/1024 |
durchschnittliche Leserate (MB/s) | 687 |
Hauptspeicher (Typ/Kapazität) (GB) | LPDDR5X/32 |
optisches Laufwerk | - |
Display | |
Touchscreen/Stiftbedienung/Stift im Lieferumfang | +/-/- |
Bildschirmdiagonale (Zoll) | 14,0 |
Auflösung/Pixeldichte (Pixel/ppi) | 2880 x 1800/243 |
Helligkeit: maximal/durchschnittlich (cd/m2) | 480/406 |
Schnittstellen | |
digitaler AV-Ausgang | HDMI |
USB 2.0/USB 3.x (Typ-A) | -/- |
USB 3.x bzw. 4 (Typ-C)/Thunderbolt 4 | 2/2 |
Kartenleser (Slot) | - |
Kopfhöreranschluss/Mikrofonanschluss | Headset/+ |
Mobilfunkmodem/WLAN-Standard/Bluetooth | -/Wi-Fi 7/5.4 |
Ethernet (LAN)/Dockingstation | -/+ |
Features | |
Tastaturbeleuchtung/Nummernblock | +/+ |
Frontkamera (Webcam)/Auflösung (Megapixel) | +/8,0 |
TPM-Modul/Smartcard/Kensington-Anschluss | +/-/- |
Sensor: Helligkeit/Gyroskop | +/- |
Fingerprint-Reader/IR-Kamera (Windows Hello) | +/+ |
Strom und Akku | |
Akkukapazität (Wh) | 55 |
typische Laufzeit (Szenario „Modern Office“) (min) | 762 |
Netzteil (Leistung) (W) | 65 |
Größe und Gewicht | |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 317 x 17 x 212 |
Gewicht Rechner/Netzteil (in Gramm) | 1271/311 |
Testergebnisse
Vollbild an/ausKategorie | Punkte/Wertung |
---|---|
Ausdauer max. 125 | überragend (120) |
Ausstattung max. 125 | überragend (120) |
System max. 10 | 10 |
Massenspeicher max. 30 | 30 |
Display max. 45 | 45 |
Schnittstellen max. 25 | 22 |
Features max. 10 | 8 |
Software max. 5 | 5 |
Handhabung max. 125 | sehr gut (106) |
Handlichkeit max. 55 | 47 |
Bedienung max. 40 | 29 |
Qualität max. 30 | 30 |
Leistung max. 125 | überragend (124) |
Messwerte System max. 100 | 99 |
Messwerte Grafik max. 25 | 25 |
URTEIL max. 500 | sehr gut (470) |