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Neue Regeln für Entwickler

Umbau im App Store: Apple führt neues Gebührenmodell in der EU ein

Apple überarbeitet auf Druck der EU-Kommission sein App-Store-Modell: Entwickler erhalten mehr Freiheiten, müssen sich aber auf ein neues, Gebührenmodell einstellen.

Apple App Store Awards 2022
Für Apples App Store gelten in der EU ab 2026 neue Regeln.
© Apple

Unter dem wachsenden Druck der EU-Kommission hat Apple grundlegende Änderungen für den europäischen App Store angekündigt. Die neuen Regelungen sollen dem Digital Markets Act (DMA) gerecht werden und eröffnen Entwicklerinnen und Entwicklern deutlich mehr Spielraum – allerdings begleitet von e...

Unter dem wachsenden Druck der EU-Kommission hat Apple grundlegende Änderungen für den europäischen App Store angekündigt. Die neuen Regelungen sollen dem Digital Markets Act (DMA) gerecht werden und eröffnen Entwicklerinnen und Entwicklern deutlich mehr Spielraum – allerdings begleitet von einer neuen und teils schwer durchschaubaren Gebührenstruktur.

Mehr Freiheit bei der Vermarktung – mit Auflagen

Ab sofort dürfen App-Entwickler ihre Produkte über deutlich mehr Kanäle bewerben als bisher. Neben den eigenen Websites sind nun auch externe Plattformen, andere Apps sowie alternative App-Marktplätze zugelassen. Auch in der App selbst sind künftig nativen Benutzeroberflächen und In-App-Webviews erlaubt, um beispielsweise auf Sonderangebote oder alternative Zahlungsmethoden hinzuweisen. Apple erlaubt darüber hinaus die Nutzung dynamischer URLs, Tracking-Funktionen sowie frei gestaltbarer Werbelinks.

Ein weiterer zentraler Punkt: Die sogenannten „Scare Sheets“ – Hinweise an Nutzer, wenn sie den App Store verlassen – werden künftig reduziert. Auf Wunsch können diese sogar vollständig ausgeblendet werden. Auch die Installation alternativer App-Marktplätze soll für Nutzer einfacher und weniger abschreckend gestaltet werden.

Neue Gebührenstruktur ersetzt umstrittene CTF

Mit Wirkung zum 1. Januar 2026 schafft Apple die bislang kritisierte Core Technology Fee (CTF) ab. Diese wird ersetzt durch eine Core Technology Commission (CTC) sowie eine Initial Acquisition Fee. Letztere beträgt zwei Prozent auf digitale Verkäufe von neuen Nutzerinnen und Nutzern innerhalb der ersten sechs Monate nach App-Installation. Bestandskunden sind davon ausgenommen.

Für kleinere Entwickler im Rahmen des „Small Business Program“ (unter einer Million US-Dollar Jahresumsatz) entfällt die CTC vollständig. Parallel führt Apple gestaffelte Gebührenstufen ein, die sogenannten Store Service Fee Tiers:

  • Tier One (5 Prozent): Grundfunktionen wie App-Distribution, Sicherheit und Verwaltung.
  • Tier Two (13 Prozent: Volle Service-Palette, wie sie bislang im App Store üblich war.

Zusätzliche Verwirrung entsteht durch die parallele Einführung unterschiedlicher Geschäftsbedingungen („Standard Terms“ und „Alternative Terms“) sowie überlappende Gebührenmodelle. So soll die CTC auch dann dauerhaft greifen, wenn Entwickler den Verkauf außerhalb des Apple-Kosmos abwickeln, und dabei mit 5 Prozent zu Buche schlagen.

Bessere Nutzererfahrung bei alternativen App-Stores

Parallel zur Gebührenreform verbessert Apple die Benutzerführung bei der Installation alternativer App-Marktplätze. Mit dem Update auf iOS 18.6 und iPadOS 18.6 wird der Prozess in der EU vereinheitlicht und für Endnutzer transparenter gestaltet. Noch in diesem Jahr soll zudem eine neue API erscheinen, die es Entwicklern ermöglicht, alternative App-Downloads direkt aus ihrer App heraus anzustoßen.

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Autor: Leif Bärler • 30.6.2025

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