Digital Markets Act
Apple: EU-Kommission fordert mehr Offenheit für Drittanbieter
Die EU-Kommission drängt auf mehr Interoperabilität zwischen iOS und Geräten von Drittanbietern. Apple gefällt das gar nicht.

Die EU verschärft die Bemühungen, Apples iOS-Plattform für Drittanbieter zugänglicher zu machen. Im Rahmen des sogenannten Digital Markets Act (DMA) hat die EU-Kommission Maßnahmen vorgeschlagen, die darauf abzielen, Apples Dominanz in der Technologiebranche Einhalt zu gebieten und möglichst g...
Die EU verschärft die Bemühungen, Apples iOS-Plattform für Drittanbieter zugänglicher zu machen. Im Rahmen des sogenannten Digital Markets Act (DMA) hat die EU-Kommission Maßnahmen vorgeschlagen, die darauf abzielen, Apples Dominanz in der Technologiebranche Einhalt zu gebieten und möglichst gleichwertige Bedingungen für alle Marktteilnehmer, also andere Unternehmen, zu schaffen.
Im Fokus stehen Geräte wie Smartwatches, Kopfhörer und Virtual-Reality-Headsets, die mit Apples Betriebssystem kompatibel gemacht werden sollen. Um dies zu erreichen, hat die EU-Kommission eine „öffentliche Konsultation“ gestartet, an der Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen bis 9. Januar 2025 teilnehmen können. Insbesondere Hersteller von vernetzten Geräten werden dazu ermutigt, ihre Perspektiven einzubringen. Angekündigt wurde diese Maßnahme bereits im September dieses Jahres.
Die geplanten Änderungen umfassen insgesamt elf Kernbereiche, die von Interaktivitäts- und Datentransferfunktionen bis hin zu Geräte-Setup und technischen Unterstützungsmaßnahmen reichen.
Unter anderem fordert die EU-Kommission:
- Benachrichtigungen und Hintergrundausführung: Drittanbieter sollen vollen Zugang zu iOS-Benachrichtigungsfunktionen und Hintergrundprozessen erhalten, um gleiche Nutzungsrechte zu garantieren.
- AirDrop und AirPlay: Die Technologien für Datenübertragung und Medienstreaming sollen auch für Produkte anderer Hersteller uneingeschränkt verfügbar sein.
- NFC, Pairing und WLAN-Daten: Funktionen wie automatisiertes Pairing oder Zugriff auf gespeicherte WLAN-Daten sollen nicht mehr auf Apple-eigene Geräte beschränkt sein.
Der Vorschlag sieht vor, dass Apple, technischen Support und Dokumentation für Drittanbieter bereitzustellen und die Maßnahmen kostenfrei zur Verfügung zu stellen habe.
Die Umsetzung dieser Änderungen, die durchaus einen tiefgreifenden Umbau des iOS-Ökosystems erfordern könnten, soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein.
In einzelnen Bereichen, genannt werden unter anderem der NFC-Controller oder AirPlay, könnten wiederum kürzere Fristen gelten. Während die Maßnahmen von Drittanbietern wenig überraschend als willkommene Schritte in Richtung Offenheit und Wettbewerb begrüßt werden, stehen Apple technische und organisatorische Herausforderungen bevor, vor allem weil Apple stets betont, dass die Einschränkungen für Drittanbieter primär dem Datenschutz der Kunden dienen.