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Apple kritisiert Testmethoden für EU-Energielabels

EU-Energielabel: Apple bewertet eigene Produkte schlechter

Apple kritisiert die Testmethoden für das neue EU-Energielabel und bewertet seine eigenen iPhones und iPads freiwillig niedriger. Das steckt dahinter.

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Apple gibt seinen iPhones die Note "B" bei der Energieeffizienz. Dabei könnten sie nach eigenen Aussagen besser sein.
© connect

Apple hat begonnen, die neuen EU-Energielabels für seine Produkte umzusetzen. Diese Labels sind seit Kurzem im Rahmen der Ökodesign-Anforderungen der EU-Kommission verpflichtend. Doch Apple kritisiert, dass die neuen Labels bei Verbrauchern eher Verwirrung stiften könnten, als bei der Kaufentsche...

Apple hat begonnen, die neuen EU-Energielabels für seine Produkte umzusetzen. Diese Labels sind seit Kurzem im Rahmen der Ökodesign-Anforderungen der EU-Kommission verpflichtend. Doch Apple kritisiert, dass die neuen Labels bei Verbrauchern eher Verwirrung stiften könnten, als bei der Kaufentscheidung zu helfen. Die eigenen Geräte hat der Konzern vorsichtshalber niedriger bewertet und erklärt in einem umfangreichen Dokument die Beweggründe.

Was ist das EU-Energielabel?

Die neuen EU-Energielabels bewerten Smartphones und Tablets nach mehreren Parametern, darunter Energieeffizienz, Akkulaufzeit, Sturzfestigkeit und Reparierbarkeit. Sie sollen die Nachhaltigkeit der Produkte verbessern und Elektroschrott reduzieren.

Doch das Label steht kurz nach seiner Einführung auch in der Kritik. So legt die Richtlinie etwa keine Preisgrenzen für Ersatzteile fest, was trotz "guter Reparierbarkeit" zu hohen Kosten führen könnte, die letztlich die Verbraucher wieder zum Neukauf verleiten würden.

Apple-Kritik an den Testmethoden

Auch Apple hat sich nun kritisch zu den Kriterien der EU-Energielabels geäußert. In einem rund 40-seitigen Dokument erläutert der Konzern seine Umsetzung der Regelungen und äußert Kritik an den Testkriterien.

So seien die EU-Regelungen in einigen Bereichen zu vage formuliert und könnten auf unterschiedliche Weise interpretiert werden. Das würde teilweise zu sehr unterschiedlichen Bewertungen führen. So würden die Angaben auf dem Etikett durch die Entscheidungen und Auslegungen der Hersteller bzw. Testlabore beeinflusst.

Apple hat nach eigenen Angaben seine Geräte in manchen Bereichen freiwillig niedriger eingestuft. Damit will der Konzern verhindern, dass ein unabhängiger Tester, der die Regelungen anders auslegt, auf ein schlechteres Ergebnis kommt.

Laut Apples Aussagen hätten alle iPhone-Modelle, die derzeit in der EU verkauft werden, die höchste Bewertung "A" bei der Energieeffizienz erreicht. Dennoch hat Apple die Bewertung auf die Stufe "B" reduziert, um möglichen Interpretationsunterschieden bei den Testkriterien Rechnung zu tragen. Apple bemängelt unter anderem, dass die Full Resource Allocation (FRA), die einen großen Einfluss auf den Energieverbrauch hat, beim Energieeffizienzindex nicht erwähnt wird.

Die Sturztests sieht Apple ebenfalls kritisch. So werde in den Regelungen beispielsweise nicht genau definiert, welche Art von Holz und Stahl für den Untergrund genutzt werden soll. Außerdem sei die Stichprobengröße zu klein. Insgesamt kritisiert Apple hier, dass die vorgeschriebenen Methoden, um die Haltbarkeit zu testen, keine realistischen Szenarien abbilden würden. So glaubt Apple nicht, dass die "gemeldeten Endergebnisse der von der EU vorgeschriebenen Tests einen Rückschluss auf die tatsächliche Haltbarkeit von iPhone und iPad zulassen."

Apple hofft auf Nachbesserungen

Die neuen Labels sollen eigentlich den Verbrauchern helfen, fundierte Kaufentscheidungen zu treffen. Allerdings sieht Apple die Gefahr, dass die Labels aufgrund der unklaren Kriterien eher Verwirrung stiften könnten.

Apple legt in dem Dokument seine Methoden detailliert dar, um die Ergebnisse nachvollziehbar zu machen. Der Konzern hofft darauf, dass auch andere Hersteller ihre Testmethoden transparent machen. Außerdem hofft Apple darauf, dass bei den Regelungen nachgebessert wird und sich harmonisierte Standards entwickeln, die weniger Spielraum für Interpretation lassen.

Autor: Gabriele Fischl • 24.6.2025

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