AI200 und AI250 sollen ab 2026 starten
Qualcomm stellt neue KI-Beschleuniger für Rechenzentren vor
Qualcomm will mit zwei neuen KI-Beschleunigern in den Rechenzentrumsmarkt einsteigen. Die Modelle AI200 und AI250 setzen auf hohe Speicherkapazität und energieeffiziente Architektur – und zielen auf einen Markt, der derzeit von Nvidia und AMD dominiert wird.
Der US-amerikanische Chipentwickler Qualcomm plant, ab 2026 zwei neue KI-Beschleuniger auf den Markt zu bringen. Die Modelle AI200 und AI250 sollen speziell für den Einsatz in Rechenzentren konzipiert worden sein und laut Hersteller jeweils 768 GB LPDDR-Speicher pro Karte bieten.Fokus auf KI-Infere...
Der US-amerikanische Chipentwickler Qualcomm plant, ab 2026 zwei neue KI-Beschleuniger auf den Markt zu bringen. Die Modelle AI200 und AI250 sollen speziell für den Einsatz in Rechenzentren konzipiert worden sein und laut Hersteller jeweils 768 GB LPDDR-Speicher pro Karte bieten.
Fokus auf KI-Inferenz
Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern, die sich auf das Training großer KI-Modelle konzentrieren, will sich Qualcomm auf den Betrieb bereits trainierter Modelle spezialisieren – also auf die sogenannte Inferenz. Dies könnte zu einer klaren Positionierung im stark wachsenden Markt für KI-Hardware führen.
Technologie aus dem Smartphone-Segment
Die beiden neuen Chips basieren laut Hersteller auf der Technologie, die bereits in den mobilen Hexagon Neural Processing Units (NPUs) von Qualcomm eingesetzt wird. Diese Herangehensweise ermöglicht es, Erfahrungen aus der Smartphone-Entwicklung in den Bereich der Hochleistungsrechner zu übertragen – insbesondere im Hinblick auf Energieeffizienz.
Unterschiede zwischen AI200 und AI250
Beide Modelle sollen zwar über dieselbe Speichermenge verfügen, doch die AI250 bringt eine neue Speicherarchitektur mit: Durch sogenanntes Near-Memory-Computing soll eine mehr als zehnfach höhere effektive Speicherbandbreite bei gleichzeitig geringerem Energiebedarf erreicht werden.
Technische Ausstattung
Die Karten sollen über direkte Flüssigkeitskühlung, PCIe- und Ethernet-Anschlüsse verfügen. Der Stromverbrauch pro Rack wird mit bis zu 160 Kilowatt angegeben. Ziel sei es, komplexe KI-Anwendungen mit reduziertem Energieaufwand betreiben zu können.
Erster Kunde steht fest
Erster bekannter Abnehmer der neuen Technologie soll das saudische KI-Unternehmen Humain sein. Ab 2026 will es rund 200 Megawatt Rechenleistung mit den Qualcomm-Chips realisieren.
Strategische Neuausrichtung
Der Schritt in den Rechenzentrumsmarkt wird als Teil einer umfassenderen Strategie gesehen, um die Abhängigkeit vom Smartphone-Geschäft zu reduzieren. Im dritten Quartal 2025 habe Qualcomm rund 60 Prozent seines Umsatzes aus diesem Segment erzielt.
Reaktion an der Börse
Anleger reagierten positiv auf die Ankündigung: Der Aktienkurs von Qualcomm stieg um über 20 Prozent. Das könnte als Zeichen gewertet werden, dass der Markt Potenzial in der neuen Produktsparte sieht – auch wenn die ersten Chips frühestens in etwa einem Jahr verfügbar sein dürften.
