Telekom drosselt Spotify
Verbraucherzentrale kritisiert Spotify-Drosselung der Telekom
Die Telekom begründet ihre Drosselung des Streamingdienstes Spotify mit der Netzneutralität. Dieses Argument weist die Verbraucherzentrale Sachsen zurück.

Die Verbraucherzentrale Sachsen hat die von der Telekom vor einigen Tagen angekündigte Drosselung der Datenübertragung vom Musikstreaming-Dienst Spotify kritisiert. Die Verbraucherschützer stoßen sich vor allem an der von der Telekom angeführte Begründung, dass diese M...
Die Verbraucherzentrale Sachsen hat die von der Telekom vor einigen Tagen angekündigte Drosselung der Datenübertragung vom Musikstreaming-Dienst Spotify kritisiert. Die Verbraucherschützer stoßen sich vor allem an der von der Telekom angeführte Begründung, dass diese Maßnahme auf die EU-Verordnung zur Netzneutralität zurückzuführen sei.
"Wenn nun die Telekom behauptet, dass sie mit der Änderungen ihres Spotify-Modells dem neuen Netzneutralitätsangebot gerecht werden würde, wird wohl eher der Nutzer für dumm verkauft" sagte Katja Henschler von der Verbraucherzentrale Sachsen in einer Pressemitteilung der Verbraucherschützer. Wenn die Telekom diese Argumentation wirklich umsetzen würde, müsste sie bei den betroffenen Mobilfunkverträgen auch die Spotify-Nutzung auf das Inklusivvolumen anrechnen, so Henschler. Nach den bisherigen Plänen ist dies aber nicht der Fall.
Spotify-Drosselung heißt nicht mehr nutzbar
Von der ab 28. April gültigen Spotify-Drosselung sind alle Mobilfunkkunden der Telekom betroffen, die ein Spotify-Zusatzpaket abgeschlossen haben. Bislang wurde der Datenverbrauch bei dem Musikstreaming-Dienst unabhängig vom Highspeed-Inklusivvolumen des Mobilfunkvertrags behandelt.
Die neue Regeleung sieht vor, dass bei ausgeschöpftem Highspeed-Datenvolumen des Mobilfunktarifs die Übertragungsgeschwindigkeit bei der Nutzung von Spotify auf 64 Kbit/s gedrosselt wird, was zu einer faktischen Nicht-Nutzbarkeit des Musikstreaming-Dienstes führt. Um den Dienst über das Mobilfunknetz wieder ohne Einschränkungen nutzen zu können, müssen Telekom-Kunden ein kostenpflichtiges SpeedOn-Zusatzpaket abschließen.
Wie die Telekom betont, wird auch bei der neuen Regelung weiterhin der Datenverbrauch bei der Spotify-Nutzung nicht auf das Datenvolumen des Mobilfunkvertrags angerechnet.
Telekom widerspricht der Kritik
Der Telekom-Sprecher Philip Blank hat inzwischen gegenüber Golem.de gesagt, dass sie sich bei den Tarifänderungen nicht nur an Recht und Gesetz halten, sondern damit auch die von der EU Kommission geforderte technische Gleichbehandlung des Internetverkehrs umsetzen würden. Zudem warf Blank der Verbraucherzentrale Sachsen einen schlechten Stil bei ihrer Argumentation vor.