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Android 4.4 (Kitkat) für Googles Nexus 4 und 7: Das ist neu!

25.11.2013 von Tim Kaufmann

Google rückt Android 4.4 alias "Kitkat" jetzt auch für das Nexus 4 und das Nexus 7 heraus. Wir haben uns das neue Mobilbetriebssystem angesehen, zeigen Ihnen, was es Neues gibt. Und welche wichtige Funktion Google uns weiter schuldig bleibt.

ca. 4:20 Min
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Google,Android 4.4,KitKat,Logo
KitKat Statue vor Google-Zentrale
© Google

Wenige Monate, nachdem Apple mit iOS7 vorgelegt hat, zieht Google mit einem großen Update seines mobilen Betriebssystems Android nach. Version 4.4, Codename "KitKat", bringt deutlich mehr sichtbare Änderungen als das Update auf 4.3.

Seit kurzem ist das Update auf Android 4.4 auch für Besitzer eines Nexus 4 oder eines Nexus 7 (2012) und Nexus 10 erhältlich. Sollte es auf Ihrem Gerät noch nicht angezeigt werden, können Sie es manuell herunterladen und zum Beispiel mit Hilfe der kostenlosen Windows-Software Nexus Root Toolkit installieren.

Das erfordert allerdings mehr Mühe und aufmerksames Lesen der englischsprachigen Dokumentation von Nexus Root Toolkit. Vorteil: Ihr Mobilgerät wird dabei automatisch gerootet.

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Für das Nexus S wird es seitens Google kein Kitkat zum Naschen geben. Aus alternativen Quellen gibt es aber bereits Abhilfe.

Aufpoliert: Googles zahlreiche optische Änderungen wirken schlüssig und verleihen Android ein freundlicheres, weniger technisches Aussehen. Transparenz-Effekte sind weiß und nicht mehr dunkelgrau, Ecken runder und der neue Schriftschnitt Condensed Roboto kommt elegant rüber.

Neuer Launcher

Eine der wichtigsten Neuerungen fällt hingegen auf dem Nexus 4 (links) erst mal gar nicht auf. Apps können die Leiste am unteren Bildrand vollständig mit eigenen Inhalten ersetzen. Zu diesen Apps zählt auch der Launcher, also die Software, die Widgets anzeigt, Sie zur App-Liste bringt etc.

Anders als der Launcher des Nexus 5 nutzt der Launcher, den Google mit KitKat für die Nexus-Modelle 4, 7 und 10 verteilt, diese Funktion aber nicht.

Sie können den so genannten Google Experience Launcher des Nexus 5 herunterladen und manuell auf Ihrem älteren Gerät installieren. Das Bild rechts zeigt unser Nexus 4 nach der Installation. Wir haben damit auf unseren Testgeräten zwar keine Probleme gehabt, können sie aber nicht ausschließen.

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© connect

Google Now: "Ok, Google"

Fester Bestandteil des Experience Launchers ist Google Now. Sie finden es links vom Homescreen. Anders als Widgets lässt es sich hier nicht entfernen.

Die Sprachsuche von Google Now ist ebenfalls Teil des Google Experience Launcher. Sie hört Ihnen zu, sobald Sie das Smartphone entriegeln. Sie sprechen "Ok, Google" und schon erscheint der Assistent, bereit Sie anzuhören und nach Ihren Worten im großen Netz zu suchen.

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© connect

Ohne den neuen Launcher funktioniert die Sprachsuche nur, wenn man die Sprache in den Einstellungen von Google Now auf "Englisch (US)" stellt. Und sie erkennt dann nur englischsprachige Kommandos.

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© connect

Mit dem Experience Launcher einher geht auch, dass Sie die Widgets nicht mehr in der App-Liste finden. Stattdessen tippen Sie auf eine freie Stelle des Homescreens. Dann erscheint das Menü rechts im Bild, in dem Sie Widgets, Hintergründe und andere Einstellungen finden.

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© Archiv

Telefon: Mit integrierter Websuche

Die neue Telefon-App funktioniert auch ohne Experience Launcher. Auch hier ist Googles Websuche nun tief verankert: Die App durchsucht nicht mehr nur Ihre auf dem Telefon gespeicherten Kontakte, sondern listet auch die Telefonnummern in der Nähe gelegener Orte auf.

Tippen Sie zum Beispiel "Pizzeria" ein, werden sowohl die im Adressbuch gespeicherte Lieblingspizzeria als auch die Nummern passender Treffer aus dem Web angezeigt. Auf dem platten Land lieferte die Suche bei einer Stichprobe aber keine Ergebnisse, während sie mitten in der Großstadt Frankfurt ganz ordentlich funktionierte.

Außerdem schlägt die Telefon-App unbekannte Nummern eingehender Anrufe automatisch online nach. Wem diese Funktionen nicht schmecken, der wird sie in den Einstellungen der App wieder los.

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Dateibrowser-Ersatz

Der neue Dateiauswahl-Dialog ist nicht mehr schwarz, sondern weiß. Spannender ist allerdings, was sich in den Einstellungen verbirgt. Hier können Sie "Erweiterte Geräte anzeigen" aktivieren.

Dadurch erscheint auch der Inhalt des internen Speichers in der Auswahl - und damit letztlich der gesamte Inhalt von /sdcard. Damit ist der Auswahl-Dialog schon fast ein Ersatz für einen Dateibrowser.

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Zwei fast identische Apps: Der bewährten Galerie-App stellt Google künftig die Fotos-App zur Seite. Beide ähneln sich wie ein Ei den anderen, es gibt lediglich einige Details, die Galerie beherrscht, die bei Fotos aber noch fehlen. Jede Wette, mit dem nächsten großen Android-Update geht die Galerie-App den Weg alles Irdischen und nur noch Fotos wird verbleiben.

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Kamera: Eine Enttäuschung

Die Kamera-Funktionen hat Google aus der Galerie-App herausgelöst. Dafür gibt es eine neue App, die wie nicht anders zu erwarten schlicht "Kamera" heißt.

Sie ist eine riesige Enttäuschung, denn Google hat erneut die Gelegenheit verpasst, zu den deutlich besseren Standard-Apps anderer Hersteller aufzuschließen. Unterdessen bekam die Galerie drei neue Filter und einen neuen OnPress-Effekt erhalten.

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Druckfunktion: Noch sehr eingeschränkt nutzbar

Besser spät als nie: Android 4.4 bringt eine leistungsfähige Druckfunktion mit. Entwickler können sie in Form eines "Drucken"-Knopfes bequem in ihre Apps entwickeln. Allerdings hat die Funktion noch Haken und Ösen. Ohne Umwege ausdrucken können Sie derzeit nur mit Hewlett-Packard-Druckern und einem von diesem Unternehmen via Google Play bereitgestellten Plugin.

Alternativ bleibt Ihnen der Umweg über Google Cloud-Print. Zwar gibt es bislang nur wenige Cloud-Print-kompatible Drucker. Sie können aber auf einem mit dem Drucker verbundenen PC Googles Browser Chrome installieren und Ihr System so Cloud-Print-kompatibel machen. Zum Ausdrucken müssen Sie den PC dann einschalten.

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© connect

Was richtig nervt ist, dass die Druckerauswahl bislang alle Cloud-Print-kompatiblen Geräte auflistet, die Sie jemals verwendet haben, darunter alte Smartphones und Tablets und diese teilweise doppelt und dreifach. Und es gibt bislang keine Möglichkeit, Altgeräte manuell zu entfernen. Mal abwarten, was die nächsten Android-Updates in dieser Hinsicht bringen werden - fertig ist die Druckfunktion so jedenfalls nicht.

Fazit: Das Update lohnt in jedem Fall

KitKat bringt einen Batzen lange vermisster Funktionen, sorgt aber auch für Bauchschmerzen. Zwei Foto-Apps, die nahezu das selbe tun, eine neue Kamera-App, die denen der Konkurrenz meilenweit hinterher hinkt und die nicht vorhandene Verwaltungsfunktion für die Druckerliste stehen ganz oben auf dieser Liste.

Das Upgrade lohnt sich aber für jeden Nexus-Besitzer. Hoffentlich taucht der Google Experience Launcher bald im Play Store auf, damit er sich ohne Umstände auf Nexus 4, 7 (2012) und 10 einspielen lässt. Bis dahin ist das KitKat-Update für diese Geräte eigentlich nicht komplett.

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