AUDIO Titel-CD 11/08: Great Music - Die 90er
Große Musik ... in großartigen Aufnahmen: AUDIO schenkt Ihnen "Great Music" der 90er Jahre auf CD.

Die beliebte CD-Reihe mit Highlights aus fünf Jahrzehnten startete AUDIO in Ausgabe 5/2008 mit den 60er Jahren. Es folgten die 70er (7/08) und 80er (9/08). Diesmal sind die 90er dran. Die Ausgabe 1/09 wird das Jahrzehnt ab 2000 beleuchten. Damit bieten wir Ihnen eine unterhaltsame Übersicht zu Mus...
Die beliebte CD-Reihe mit Highlights aus fünf Jahrzehnten startete AUDIO in Ausgabe 5/2008 mit den 60er Jahren. Es folgten die 70er (7/08) und 80er (9/08). Diesmal sind die 90er dran. Die Ausgabe 1/09 wird das Jahrzehnt ab 2000 beleuchten. Damit bieten wir Ihnen eine unterhaltsame Übersicht zu Musik und Aufnahmetechnik eines halben Jahrhunderts.
Audiophile Aufnahmen
Wie gewohnt setzt AUDIO auf eine Mischung aus Pop und Klassik. Denn selbstverständlich brachten auch die 90er jede Menge audiophile Pop-Klänge hervor. Eine der zeitlos schönsten und berühmtesten Wohlklang-Scheiben ist sicherlich "Aquamarin" vom musikalischen Tausendsassa Friedemann, 1990 digital aufgenommen und hier mit dem instrumentalen Auftakt "My Blue Star" vertreten.
Später in den 90ern lief bei AUDIO-Hörtests gerne das Duo Friend 'n' Fellow. Die studierten Musiker Constanze Friend (Gesang) und Thomas Fellow (Gitarre) begeistern noch immer mit ihrer virtuosen Mischung aus Folk, Jazz, Soul und Blues - "Home" ist definitiv "Great Music". Genau wie der entspannte Popjazz des amerikanischen Trios Dave's True Story. Gitarrist Dave Cantor, Bassist Jeff Eyrich und Sängerin Kelly Flint nahmen ihren phänomenalen Longplayer "Sex Without Bodies" für das renommierte audiophile Label der Chesky-Brüder auf.
Hierzulande immer noch ein Geheimtipp ist der US-Songwriter Livingston Taylor. Der Bruder von James Taylor veröffentlicht zwar seit einer Ewigkeit Platten, doch der Hobby-Flieger reist nur ungern nach Europa. Die Schönheit seiner Traumballade "First Time Love" kennt freilich keine Grenzen.
Klassik mit Weltstars
Von der Renaissance bis zum Jazz-inspirierten Impressionismus, vom Violin-Solo bis zur großbesetzten Sinfonie servieren wir Ihnen Top-Aufnahmen der 90er. Dabei präsentiert AUDIO ein Exklusiv-aufgebot an Stars der Great-Music-Partner Sony Classical und RCA. Die Mezzosopranistinnen Vesselina Kasarova und Angelika Kirchschlager, der Tenor Juan Diego Florez oder der Bassbariton Thomas Quasthoff starteten in jener Zeit Weltkarrieren, die bis heute von Dauer sind.
Thomas Quasthoff eröffnet den Reigen mit einer berückenden Version der Arie des Sarastro aus Mozarts "Zauberflöte": "In diesen heil'gen Hallen". Zauber waltet auch in dem ersten von gleich fünf Liebesduetten, die Giaochino Rossini für den Kreuzritter Rinaldo und die schöne Zauberin Armida in der gleichnamigen Oper komponierte. Kasarova und Florez lassen das dreiteilige Belcanto-Juwel "Amor possente nome!" glutvoll strahlen. Die eher stille Kraft der Liebe beschwört Angelika Kirchschlager in ihrem Recital "When Night Falls" - unter anderem mit Johannes Brahms intimen Abendlied "Gestillte Sehnsucht". Mit ganz anderen Tönen führt das Huelgas Ensemble mit Michael Praetorius' "Der Tag vertreibt die finstre Nacht" in die Klangwelt der Spät-Renaissance.
Die instrumentalen Titel der "Great Music Vol. IV" zeigen gleichfalls höchste Kunst: Die damals blutjunge Midori entfesselt virtuoses Feuer in Pablo de Sarasates markiger "Habanera", ihre Geigen-kollegin Hilary Hahn zelebriert die barocke Ausdruckskraft eines Bachschen Präludiums. Eine rare romantische Schönheit bescherte uns 1990 die israelische Cellistin Ofra Harnoy: AUDIO-Leser kommen in den Genuss von Max Bruchs wundervollem "Adagio nach keltischen Melodien". Vom Ragtime inspirieren ließ sich dagegen der Erz-Impressionist Claude Debussy, als er mit "Gollywogg's Cake-Walk" eines der frühesten Crossover-Werke für Klavier schuf. Alexander Scriabin hielt mehr vom ganz großen Klavier-Theater: Seine zehnte Sonate ist genau das richtige Futter für einen Hyper-Virtuosen wie Arcadi Volodos. Faszinierend, auch wenn AUDIO aus rechtlichen Gründen nur einen Teil der Live-Darbietung vorführen darf.
Die Nachlassverwalter von Gentleman-Dirigent Carlo Maria Giulini (1914-2005) gaben gleichfalls nur Ausschnitte frei. Doch die hochkonzentrierte Deutung von Cesar Francks d-moll-Sinfonie und das inbrünstige Gotteslob der großen Schubert-Messe Es-Dur gehört unbedingt zur "Great Music" der 90er Jahre.