Peaq Iconic Vibe 2 im Test: Starke JBL-Alternative von Mediamarkt Eigenmarke
Optisch kann die Peaq Boombox Iconic Vibe 2 ihr Vorbild aus dem Hause JBL kaum verheimlichen. Die interessantere Frage ist aber, ob sie auch vom Sound her mithalten kann. Der Preis ist auf jeden Fall heiß und Robbie-Williams-Fans dürfen sich besonders freuen.

Die Bluetooth-Lautsprecher, Partyboxen, Soundbars und Kopfhörer von Peaq sind eine preisgünstige Alternative zu etablierten Marken wie JBL, Marshall oder Samsung. Robbie-Williams-Fans sollten nun besonders aufmerksam werden, denn sechs Produkte aus dem Peaq-Audiosortiment sind als Sonderedition mi...
Die Bluetooth-Lautsprecher, Partyboxen, Soundbars und Kopfhörer von Peaq sind eine preisgünstige Alternative zu etablierten Marken wie JBL, Marshall oder Samsung. Robbie-Williams-Fans sollten nun besonders aufmerksam werden, denn sechs Produkte aus dem Peaq-Audiosortiment sind als Sonderedition mit Motiven des Künstlers erhältlich. Die Boombox „Iconic Vibe 2” von Peaq kann klanglich mit dem Platzhirsch JBL mithalten.
Gehäuse und Design
Ein Blick auf das JBL-Sortiment zeigt eine Lücke: Zwischen dem kompakten Xtreme 4 (30 cm, ca. 2 Kilo) und der wuchtigen Boombox 4 (51 cm, fast 6 Kilo) klafft ein deutlicher Größenunterschied. Genau hier platziert sich Peaq mit der Iconic Vibe 2: 37,7 cm breit, 2,6 Kilo schwer. Perfekt für alle, die Kraft und Mobilität zugleich wollen.
Die Box ist groß genug, um potente Treiber unterzubringen, bleibt aber handlich genug für den Alltag. Praktisch: Der Lautsprecher lässt sich sowohl am integrierten Griff als auch mit dem mitgelieferten Tragegurt bequem transportieren. Selbst längere Wege sind kein Problem – nichts drückt, nichts zwickt.

Optisch wirkt die Iconic Vibe 2 sportlich, mit weichen Rundungen und organischen Übergängen. Der Griff ist elegant in die ovale Kapselform integriert und wirkt stimmiger als bei der JBL Boombox 4.
Unter dem Griff sitzen sieben Bedientasten. In der Mitte: Ein ovales Segment mit Power, Lichtshow-Steuerung und Partymodus. Links: Lautstärke. Rechts: Play/Pause, Quellenwahl (Bluetooth, USB, AUX) sowie Umschalten zwischen Indoor- und Outdoor-Modus. Der Druckpunkt ist ordentlich, allerdings sind die kleinen Icon-Tasten etwas fummelig – größere Rundtasten wären komfortabler.

Auf der Rückseite befinden sich, geschützt durch eine Gummiklappe: Reset-Taste, AUX-Eingang (3,5 mm Klinke), USB-C-Ladebuchse sowie ein USB-A-Anschluss. Letzterer dient sowohl als Powerbank als auch für den Anschluss von Speichermedien.
Das Gehäuse ist größtenteils von einem robusten Textilgewebe überzogen, eingefasst in eine Hartplastik-Konstruktion, die Griff, Gurtösen und Bassradiatoren stabil integriert. Eingeschaltet sorgt eine LED-Lightshow im Griff und an den Passivmembranen für Disco-Flair. Zudem erfüllt die Box die Schutzklasse IPX6 – sie ist also staubresistent und hält starkem Strahlwasser stand.
Peaq Iconic Vibe 2: Technik im Detail
Die Iconic Vibe 2 setzt auf zwei 3-Zoll-Tieftöner, die von seitlichen Passivmembranen unterstützt werden, sowie zwei 1,5-Zoll-Hochtöner. Die Endstufe liefert 20 Watt pro Tieftöner und 10 Watt pro Hochtöner. Zusammen ergibt das 60 Watt RMS, mit Spitzen bis 120 Watt. Zum Vergleich: Der doppelt so teure JBL Xtreme 4 bringt es im Akkubetrieb auf 70 Watt RMS.
Bluetooth 5.3 sorgt für die drahtlose Verbindung. Welche Codecs unterstützt werden, verrät Peaq nicht – realistisch ist nur SBC. Hochwertigere Formate wie AAC, aptX oder gar Hi-Res-Versionen wie LDAC oder aptX-HD wären in dieser Preisklasse ohnehin überraschend.
Highlight ist der Partymodus: Bis zu 99 Lautsprecher lassen sich koppeln – laut Bedienungsanleitung sogar unbegrenzt, solange sie beim Pairing denselben Gerätenamen tragen.

Einziger Schwachpunkt: der Akku. Mit 5.400 mAh hält er bei halber Lautstärke rund acht Stunden durch. Konkurrenzprodukte wie der Soundcore Boom 2 schaffen bei vergleichbarer Leistung deutlich mehr.
Fairerweise sollte man erwähnen, dass beim Soundcore Boom 2 unklar bleibt, ob die angegebenen Werte RMS- oder Peak-Leistungen sind und bei welcher Lautstärke die Akkulaufzeit ermittelt wurde.
Für Nachfolgemodelle der Iconic Vibe 2 wäre ein größerer Akku oder die Möglichkeit für einen schnellen Akkuwechsel wünschenswert. Am besten wäre Beides, was sich in Bezug auf bessere Reparierbarkeit auch auf die Nachhaltigkeit auswirken würde.
Keine App – ein Problem?
Angesichts des moderaten Preises ist es nicht überraschend, dass die Iconic Vibe 2 über keine eigene App verfügt. Im Test stellte dies jedoch kein Problem dar. Klanganpassungen können über EQs direkt im Smartphone-Betriebssystem oder in der Wiedergabe-Software vorgenommen werden.
Die Steuerung der Lichteffekte über das Smartphone wäre zwar wesentlich komfortabler, doch dieses kleine Manko nimmt man angesichts des Preisaufschlags für eine eigene App gerne in Kauf.
Alle anderen Funktionen, wie der Partymodus, bieten bei einer Bedienung über eine App keinen derart großen Komfortzuwachs, dass man eine App vermissen würde.
Wie gut ist der Sound des Peaq Iconic Vibe 2?
Kommen wir zum Wichtigsten: dem Sound. Die Iconic Vibe 2 klang angenehm neutral, mit klaren Mitten und satten, natürlichen Bässen und einer eher dunklen Abstimmung.
Bei moderaten Lautstärken bis etwa 80 dB betonte sie den Bass leicht – erfreulich, denn er reichte dann mit einer unteren Grenzfrequenz von 44 Hz überraschend tief hinab.
Drehte man richtig auf, veränderte sich das Bild: Ab 80 Hz fiel der Bass langsam ab, unter 45 Hz steil. Die untere Grenzfrequenz lag dann bei rund 67 Hz. Außerdem zeigte sich von 1,2 bis 2 kHz eine breitbandige Spitze, die manche Stimmen leicht nasal wirken ließ.

Trotzdem: Die Boombox blieb insgesamt ausgewogen, lieferte tiefe Bässe und hohe Maximallautstärke von bis zu 100 dB. Unsere Messungen ergaben, dass der Iconic Vibe 2 sogar mehr Luft verschieben konnte als der leistungsstarke, aber fast doppelt so teure Rockster Cross von Teufel.
Für meinen Geschmack hätte der Bass noch etwas straffer zupacken dürfen. Ein bisschen mehr Biss würde der Peaq-Boombox gut zu Gesicht stehen und sie klanglich zu einem Geheimtipp machen.
Fazit
Der Iconic Vibe 2 der MediaMarkt/Saturn-Eigenmarke Peaq überzeugt mit tiefem Bass, hoher Maximallautstärke und einem trotz leichter Welligkeiten in den unteren bis mittleren Höhen erstaunlich ausbalancierten Klang. Außerdem kann er mit einer coolen Lightshow, einem robusten Gehäuse und seinem geringen Gewicht punkten.
Für Robbie-Williams-Fans gibt es noch ein besonderes Sahnehäubchen in Form des RW-Logos und eines Autogramms. Dank des tollen Preis-Leistungs-Verhältnisses ist er aber auch für alle anderen eine günstige Alternative zur JBL Boombox. Einziger Wermutstropfen ist die vergleichsweise kurze Akkulaufzeit.
Technische Daten
Peaq Iconic Vibe 2 (PPA 600-RW) | |
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Treiber: | 2 x 3-Zoll Tieftöner, 2 x 1,5-Zoll Hochtöner |
Leistung: | Gesamt: 60 Watt (RMS), 120 Watt (Peak), Tieftöner: 2 x 20 Watt, Hochtöner: 2 x 10 Watt |
Schnittstellen: | Bluetooth, 1 x AUX-In (3,5 mm Klinke), 1 x USB-C (nur zum Aufladen), 1 x USB-A (Speichermedien, Powerbank) |
Bluetooth-Version: | 5.3 |
Akkutyp: | Lithium-Ionen, 7,4 V |
Akkukapazität: | 5.400 mAh |
Akkulaufzeit: | 8 Stunden bei 50 % Lautstärke |
Powerbank-Funktion: | Ja |
Schutzklasse: | IPX6 |
Frequenzgang: | 44 Hz – 20 kHz |
Maße (B x H x T): | 37,7 x 18 x 15,7 cm |
Gewicht: | 2,616 kg |